Alfasud Bimotore 4×4
Zwei Herzen
Auch als ti war der 1972 vorgestellte Alfasud noch nicht wirklich sportlich, 68 PS bewegten die etwas über 800 Kilo zwar nett, aber sicher nicht auf das Podium bei Rallies. Gut, man hätte auch einfach einen stärkeren Motor einbauen können (was ja dann später auch geschah, 118 PS waren das Maximum, was es im Alfasud ab Werk gab). Der Alfa-Händler Gianfranco Mantovani (aus welchem Grund auch immer «Wainer» genannt) hatte aber eine ganz andere Idee: Er baute 1974 einem Alfasud ti einfach einen zweiten Motor ein. Und zwar dort, wo das Serien-Modell sonst die Rückbank hatte. Zwei Mal 1,2-Liter-Boxer gibt dann 136 PS.
Gut, wir kennen das Prinzip ja vom Citroën 2CV Sahara. Auch im Alfasud Bimotore gibt es zwei Getriebe, doch «Wainer» hat das sauber gekoppelt, es gibt nur eine Kupplung und einen Schalthebel. Im Gegensatz zum Sahara müssen beim Alfa immer beide Maschinen laufen, sonst geht da nichts. Klar, dass der Bimotore über Allradantrieb verfügt. Und über seitliche Einlässe auch genügend Luft für den Mittelmotor erhält; der Tank wanderte in den Kofferraum. Es heisst, dass der Alfasud im Innenraum ziemlich laut ist, aber das stört auf der Piste ja nicht so sehr; ob er auch erfolgreich Rennen bestritten hat, das wissen wir leider (noch) nicht.
Der «Wainer»-Alfasud Bimotore, selbstverständlich ein Einzelstück, wird am 13, Februar 2021 von RM Sotheby’s in Paris versteigert. Mehr Alfa, viel mehr Alfa gibt es in unserem Archiv. Und er gehört unbedingt zu: «Die Aussergewöhnlichen».
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