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426 Hemi

Published in radical-mag.com

Grossartig

Wir beschäftigen uns ja jetzt schon ein bisschen länger sowie intensiver mit den Hemi-Motoren aus dem Chrysler-Konzern, haben ausführlich über die Frühgeschichte geschrieben, hier nachzulesen, und dann ein grösseres Stück zum Street Hemi nachgereicht, hier. Es ist damit selbstverständlich längst noch nicht aller Tage Abend, es kommen noch die Road Runner und Super Bee und sicher auch die Superbird und die Daytona, es folgt selbstverständlich auch der Charger in allen Details. Und dann auch noch den ‚cuda. Doch es gibt jetzt ein Problem.

Gut, die echten «Street Hemi» waren schon bislang keine Schnäppchen. Doch jetzt kommen Mitte Januar auf der Auktion von RM Sotheby’s in Scottsdale fast ein Dutzend aussergewöhnliche Dodge und Plymouth aus dem Jahren 1963 bis 1970 unter den Hammer, (fast) alle mit dem 426er-Hemi. Und da hat es einige wirklich spezielle Geräte darunter – die wir in der Folge etwas genauer vorstellen möchten. Das Problem ist: diese Auktion wird mit grösster Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass die Preise durch die Decke gehen werden. Nicht so sehr für den ebenfalls angebotenen Superbird, denn der ist sowieso schon sehr teuer, aber für diese wunderbaren frühen Belvedere und Coronet, die «understatement» in Reinform sind.

Einfach mal ein Beispiel: Ein 71er Hemi Cuda Convertible, wie wir es unten zeigen (nein, ein solches wird nicht versteigert, aber ein 440-6, wir wir es weiter unten ins Bild setzen) war Mitte der 80er Jahre für so 20’000 Dollar zu haben. 1999 musste man schon eine halbe Million Dollar auslegen, 2003 stieg der Preis auf 800’000 Dollar – und 2005 war man dann bei 3 Millionen Dollar angelangt. Drei Millionen Dollar! Gut, ein solcher Preis wurde seither nicht mehr erreicht, aber einfach, damit man die Grössenordnungen ein bisschen kennt. Jetzt also: ein 70er Plymouth Hemi Cuda Convertible.

Einfach der Ordnung halber, der versprochene 70er 440-6 Cuda, der in Scottsdale versteigert werden wird. Auch wenn er gar nicht hierher gehört, denn es geht ja um die 426 Hemi. Aber er ist halt auch nett – ud das wird auch so richtig teuer…

Doch plaudern wir weiter von den unterschätzten 426er, wir greifen uns hier jetzt einmal ein Beispiel aus der RM Sotheby’s-Auktion raus, ein 66er Dodge Coronet 500 426 Hemi Hardtop Coupé. Sieht doch ganz brav aus, hat aber den bösen Motor unter der Haube, der bei sauberer Einstellung problemlos auf über 500 PS kommt. Von diesem Exemplar kennt man die Geschichte ziemlich genau, es wurde durch Mr. Norm’s Grand-Spaulding Auto Sales in Chicago ausgeliefert. Und es ist in dieser Kombination einmalig, «Bronze Metallic»-Lackierung mit «Gold Vinyl»-Innenleben wurde nur ein einziges Mal bestellt. Vom Coronet als Hardtop Coupé mit dem Hemi-Motor und der 3-Gang-«TorqueFlite»-Automatik wurden 135 Stück gebaut, er ist also sowieso ein seltenes Stück – was seinem Preis nicht abträglich sein wird, obwohl er «without reserve» angeboten wird. (Und sorry, aber er ist grossartig, oder?)

(Es geht dann hier noch weiter, noch viel weiter, bleiben Sie uns gewogen.) Mehr interessante Amerikaner finden sich unterdessen in unserem Archiv.

Der Beitrag 426 Hemi erschien zuerst auf radicalmag.