Mercedes C-Klasse Cabrio
Produktmanager
In der Kurzform der (Schweizer) Pressemitteilung zum neuen C-Klasse-Cabrio von Mercedes steht zu lesen: «Langjähriges Know-how aus dem Motorsport und die Leidenschaft der AMG Ingenieure, Designer und Produktmanager bilden die Basis für das emotionale Fahrerlebnis mit dem neuen Performance Cabriolet.» Das ist neu: Ingenieure und Designer kennen wir (und die fehlerhafte Grammatik auch), aber dass jetzt sogar noch die Produktmanager erwähnt werden, das ist neu. In Zukunft hätten wir dann gerne noch die Vornamen der Versäuberungs-Facility-Manager, vulgo: Putzfrauen. Denn die tragen schliesslich auch einen entscheidenden Teil zum Gelingen des Projektes bei, in Zeiten der Gender-Romantik und Gleichstellungsgleichmacherei kann eine Nichterwähnung in dieser Form eigentlich gar nicht mehr akzeptiert werden.
Oder, und damit kommen wir dann auf das Produkt zurück: wie wäre es mit einem Wort, nur schon einem einzigen, einem kleinen, zur Air-Scarf-Problematik? Zu den Produktmanagern (Ingenieuren, Juristen, Unternehmensführern?), die eine an sich sowieso nur mittelgute Idee schamlos, frech, hinterlistig, fies kopiert haben/kopieren liessen? Zu den dreistelligen Millionen-Beträgen, die dies den Konzern hoffentlich kosten wird? Fehlanzeige. Dafür: Produktmanager. Die kriegen jetzt wahrscheinlich für die nächsten zwölf Jahre keine Lohnerhöhung mehr, werden aber dafür in der Presse-Mitteilung erwähnt.
Ansonsten: Renault Laguna Coupé jetzt auch als Cabrio. «Bewährte Assistenzsysteme und modernes Infotainment» (steht so in der PM, die wohl nicht von einem PM gelesen wurde). 156 bis 510 PS, auch mit Luftfederung und Allradantrieb und ja, Luftschal. Und Lufthut, was auch immer das sein will. «Die C-Klasse ist ein entscheidender Faktor unseres Unternehmenserfolgs. Die neue Kombination aus intensivem Open-Air-Feeling und leistungsstarkem V8-Motor ist einzigartig im Segment und ergänzt perfekt unser grosses C-Klasse Angebot», so Tobias Moers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH. Wir würden sonst mal noch einen Fernkurs zur einigermassen korrekten Verwendung von Bindestrichen anbieten. Für weniger als den Basispreis von 44’900 Franken, für den das C-Klasse-Cabrio ab September zu kaufen sein wird.
September, übrigens: «Mercedes-Benz startet mit dem ersten Cabriolet auf der Basis der C‑Klasse in die Open-Air-Saison…». Die Pünktelein sind von uns. Mehrcedes haben wir in unserem Archiv, für mehr und allenfalls bessere Bilder beachte man die einschlägigen Sterne-Medien.
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