Renault Zoe
It all started with a big bang
Wir schreiben eine große Geschichte. Über Mobilität. Verbrenner, elektrisch, gemischt, ja sogar Gas und Wasserstoff. Über Konzepte des Besitzes, über Infrastrukturen und natürlich auch über die Beschaffung.
Es ist nicht leicht, wirklich nicht, schon seit Monaten sind wir allein mit der Literatur-Recherche in den Bibliotheken gesessen, auf Tagungen und Kongressen gewesen und haben versucht uns ein Bild zu machen.
Es ist komplex, wirklich komplex, denn wo endet die Wahrheit, wo beginnt der Stammtisch. Wo setzt die Technologie eine Grenze, wo die Politik? Oder: sorgt das eine in Kombination mit dem anderen nicht überhaupt erst für massive Orientierungsprobleme?
Wenn du am einen Tag eine Studie des MIT liest, am anderen dann welche des KIT, der TU Darmstadt und der RWTH Aachen und sie sich alle in der Aussage diametral gegenüberstehen?
Was, wenn die besten Institute der Welt, mit den besten Wissenschaftlern, sich nicht einig sind – ohne dass wir hier auf die Verschwörungen der bezahlten Ergebnisse durch die jeweiligen Auftraggeber eingehen wollen, denn das, mit Verlaub, sollte ein jeder, der sich seines eigenen Verstandes bedienen kann und ein bisschen Erfahrung mit dem Lesen wissenschaftlicher Aufsätze hat, locker selbst einordnen und werten können – wenn die Peinlichkeit der Exaktheit so groß ist, dass schon infinitesimale Veränderungen dafür sorgen, dass Annahmen und Aussagen stimmen, oder eben nicht, dann ist das ein Problem.
Denn: ein jeder muss es verstehen können.
Weil sonst weiterhin für Nonsens und Polemik Platz bleibt. Weil der Mensch von Natur aus faul ist. Weil er nicht gerne nachdenkt.
Natürlich ist das wissenschaftliche nichts für unsere wunderbar narzisstische Generation Youtube, Facebook und Instagram, deren Aufmerksamkeitsspanne nur bis zur nächste Werbeeinblendung im live-snap reicht, weil sie ja noch sechsundzwanzig andere gestellten #ad #anzeige #sponsored Traumwelt-Bildchen faven muss. #tl:dr
Deshalb muss es neben der wissenschaftlichen Debatte auch eine populärwissenschaftliche geben, deren Basis eben sorgfältige Recherche, unabhängige Expertise, vor allem aber Verständnis für alle Zusammenhänge ist.
Aktuell wissen wir noch nicht, ob wir das schaffen.
Aber wir arbeiten hart daran. Haben uns aus dem Tagesgeschäft der Branche beinahe gänzlich zurückgezogen, ja uns sogar den Unmut einiger Hersteller zugezogen, weil wir auf Veranstaltungen gewesen sind, Reisen mitgemacht haben und kein Wort darüber verloren haben, weil die Zeit der schönen Schreiberei im Moment irgendwie nicht mehr oft reinpasst.
Für ein bisschen Ablenkung, viel mehr aber auch um ein echtes Gefühl für die Dinge, über die wir da nachdenken, zu entwickeln, fahren wir aber doch wieder test. Dauertest.
Erster (oder: Erste) im Programm: Renault Zoe.
Der Start unseres drei-Monats-Programms mit des Deutschen liebsten Elektromobils* begann mit großem Hallo: noch auf der Überführungsfahrt von Köln meinte am Rastplatz Heiligenroth ein slowenischer Sattelzug die Knautschzone des Franzosen testen zu müssen.
Dabei erwies sich die Zoe überraschend zäh. Sämtliche hochsensible Ladeelektronik in der Schnauze ist hängt zwar in Fetzen, aber sie tut brav ihren Dienst. Auch optisch ist es nach wieder wiedereinclipsen der gesamten Stoßstange gar nicht so schlimm. Wenn man von der „Zahnspange“ einmal absieht, die der Prallfänger in die Kunststoffhaut tätowiert hat.
Den ersten Test hat sie also schon einmal bestanden. Wir berichten weiter.
*mit 17,3% ist die Renault Zoe das beliebteste EV mit dem höchsten Marktanteil in Deutschland ist (4.323 Verkäufen 2017, +54,1% gegenüber der 2805 verkauften Einheiten in 2016).
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