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Dauertest Citroën C3-3

Published in radical-mag.com

Ende und Anfang

Es gibt hier so ein bisschen ein «Problem»: Was sollen wir denn – nach Fahrbericht, Bericht 1 und Bericht 2 – noch schreiben zu unserem Citroën C3, der nach 15’000 Kilometern kürzlich seinen Dauerlauf bei uns abgeschlossen hat? Von Problemen, Schäden, Unfällen oder solchem haben wir im Dauertest Citroën C3-3 nichts zu berichten, der kleine Franzose knurrte einfach seine Kilometer ab, ohne die geringsten Mängel, nichts ging kaputt, wir schütteten einfach Benzin nach (Öl brauchte er keines) – und das war’s. Auch wenn es anscheinend Menschen gibt, bei denen die Citroën dauernd Ärger machen: Unser 82-Pferder war einfach nur ein Sonnenschein.

Wobei, aber auch da wiederholen wir uns: Ein Rennpferd ist er nicht. Das merkte man während der heissen Tage diesen Frühsommer noch besser, wenn die Klimaautomatik in Betrieb war, dann hatte der 3-Zylinder schon etwas Mühe; für flottere Starts vom Rotlicht war es dann jeweils besser, das Kühlgerät kurz auszuschalten. Und während man ja normalerweise bei warmen Temperaturen eher weniger verbraucht als bei eisiger Kälte, war es halt auch diese Klimaautomatik, die uns den Durchschnitt so ein wenig verhauen hat: während wir im Frühling noch glaubten, den Verbrauch unter 5 Liter zu bringen (eine Tankfüllung mit 4,7 Liter im Schnitt), stieg er dann halt in der Hitze wieder an. Und so waren es über die 15’000 Kilometer dann halt 5,2 Liter im Schnitt, was man in Anbetracht der Fahrleistungen nicht unbedingt als ein Glanzresultat bezeichnen darf. Und (uns) einmal mehr aufzeigt, dass Downsizing eigentlich (und ganz besonders in der Schweiz) nur auf dem Papier funktioniert.

Aber sonst, eben: keine Klagen. Da gibt es schon Kleinigkeiten, die wir nicht gerade als begeisternd empfinden, wir verstehen etwa nicht, warum Citroën nicht einfach das gesamte Bediensystem des C4 Cactus übernommen hat, denn das ist einfach logischer, weil konsequenter. Selbstverständlich gewöhnt man sich über die Wochen an ziemlich alles, aber die Frage darf halt auch sein, warum man denn muss, das Bessere ist immer der Feind des Guten. Überhaupt, der Cactus: die paar Franken mehr, die er gegenüber dem C3 kostet, erscheinen uns nicht falsch investiert, er bietet ja auch mehr Platz. Für einen Kleinwagen ist der C3 mehr als nur ordentlich in Sachen Raumangebot, doch mehr ist halt mehr, ganz besonders dann, wenn man es nicht mit mehr Gewicht (und damit einem höheren Verbrauch) erkauft.

Was uns am C3 weiterhin gefällt: er ist ein gefreuter Anblick, man lächelt morgens, wenn man auf den Wagen zugeht, er ist sympathisch – und wird von anderen Verkehrsteilnehmern und Fussgängern auch so wahrgenommen. So hat man nur selten Ärger auf der Strasse – was halt auch daran liegen dürfte, dass man mit 82 PS all die Audi & Co. auch gar nicht ärgern kann. Man kann aber andererseits schon einen heissen Reifen fahren, den Schwung auch in den Kurven ausnützen, der Citroën macht da wirklich viel mit, neigt sich dann zwar schon ziemlich zur Seite, geht irgendwann auch über die Vorderräder, aber das bleibt alles problemlos beherrschbar, es gibt keinerlei Überraschungen, da darf man den Franzosen schon loben. Zudem ist ja auch der Komfort deutlich über dem Klassendurchschnitt. Richtig überzeugend sind auch Agilität und Wendigkeit und Übersichtlichkeit, in der Stadt ist man mit dem C3 bestens angezogen. Und findet auch Lücken, in die halt so ein Cayenne oder Range Rover nicht passen.

Mit der preislichen Eindordung ist es so ein bisschen schwierig: Unser «Shine» war einmal mit 19’880 Franken angeschrieben. Unterdessen wurde der Basispreis schon auf 18’690 Franken gesenkt, zur Stunde, in der wir diese Zeilen schreiben, gibt es nochmals 1300 Franken Rabatt, bleiben also noch knapp über 17’000 Franken als Neupreis. Damit ist der C3 in der besten Ausstattung dann eigentlich ein feines Schnäppchen – aber er macht eine Einordnung der Gebrauchtwagenpreise sehr schwierig. Schreiben wir es mal so: Der C3 ist sein Geld wert, uns erscheint das Verhältnis von Preis zu Leistung als gut. Ob das dann auch für den Wiederverkauf gilt, können wir (noch) nicht beurteilen.

Und so haben wir dann kürzlich den roten C3 (82 PS) gegen einen weissen C3 (110 PS) eingetauscht. Da haben wir erst 1500 Kilometer hinter uns, deshalb wollen wir mit einer ersten Einschätzung noch zuwarten. Nur so viel schon vorab: Schon bei der dritten Tankfüllung sind wir beim Verbrauch auf dem gleichen Niveau wie bei der schwächeren Motorisierung. Und die Klimaanlage mussten wir noch nie ausschalten…

Mehr Citroën haben wir in unserem Archiv.

Der Beitrag Dauertest Citroën C3-3 erschien zuerst auf radicalmag.