Glasspiel
Ich hatte einen Termin, bis dahin aber noch etwas Zeit, also fing ich an, den Flur auszuräumen, die Kanten der Farbstreifen abzukratzen,… Dabei fiel mir auf: Der Flur ist nicht komplett grün/grau/weiß. Da war dem „Künstler“ wohl entweder die graue Farbe oder die Lust ausgegangen.
Der Termin, den ich hatte, war die Abholung von ein paar Glasscheiben, die bei eBay Kleineneigen kostenlos inseriert waren. Sah gar nicht so viel aus.
Die Glasplatten lagen in einem Gartengrundstück in Wiesbaden, auf dem Unmengen von Hühnern herumliefen. Und es waren massig Glasplatten. Bedingung für die kostenlose Abholung ALLER Platten. Ich konnte mich mit der Zuladung meines Pirat herausreden und sagen wir so: Selbst so war die Beladung grenzwertig. Ich habe die Platten erst einmal im Keller eingelagert, alle werde ich sicherlich nicht benötigen. Es sind 90(!) heile Platten und noch ein ganzer Stapel mit beschädigten Platten.
Ich habe kaum Erfahrung mit dem Schneiden von Glasplatten, an einer beschädigten Platte testete ich es einmal. Der zweite Versuch gelang einigermaßen, beim ersten Versuch brach es schräg ab.
Anscheinend ist der Winkel, wie man den Glasschneider ansetzt, sehr wichtig. Ich habe ja glücklicherweise einige Fehlversuche gut – 90 Scheiben brauche ich niemals für mein Vorhaben.
Ich habe aber noch mehr Glas besorgt – Ersatz für die zerbrochene Fensterscheibe. Die ist kleiner, als die kostenlos geborgenen Platten, ungeschliffen und nur 3mm dick – die geborgenen Platten haben 7mm Stärke. Und die hat irgendwas um die 21 Euro gekostet – da kann man sich denken, was die kostenlos geborgenen Platten gekostet hätten.
Ich kitte das erste Mal ein Fenster ein mit Leinöl Glaserkitt. Den Kitt kneten und dann andrücken.
Danach mit der Spachtel glattstreichen – kein Hexenwerk.
Das braucht 4 Wochen zum Aushärten, bevor man es streichen kann – was ich nicht machen werde. Ist eh nicht sichtbar. Aber früher gingen die Uhren anders. Stellt Euch vor, heute geht ein Fenster kaputt und der Glaser sagt, er kann das erst in einem Monat lackieren…
Die anderen Fenster habe ich auch ausgehängt und vorher beschriftet.
Jetzt ging es an den Vitrinenbau. Ich hatte nur eine ungefähre Vorstellung, wie ich das machen werde. Aber eben nur eine ungefähre. Eigentlich wollte ich sie nur ca. 20cm tief machen, aber da die Glasplatten 30cm sind und ich sie nicht auch noch in der Breite kürzen will, wird sie eben 10cmm tiefer. Angefangen habe ich mit einem Konstruktionsholz, das ich an die Wand geschraubt habe.
Unten ist ein dünneres Holz angestückelt, um die Fußbodenleiste zu überbrücken. Um eine plane Auflage zu schaffen, musste ich die auf der Außenseite der Fenster angebrachten Leisten wegsägen.
Um einmal ein Beispiel zu zeigen – das Fenster hatte am unteren Rand gar keinen Lack mehr, das Holz ist stark angegriffen.
Ist aber nicht so schlimm für meine Konstruktion.
Dann ein zweites Konstruktionsholz und den ersten Rahmen dran. Ich habe viel mit Wasserwage gearbeitet, wobei das eigentlich recht egal ist,
Um die Höhe zu erklären: Da soll noch ein Sofa davor. An der Rückseite kamen natürlich auch Konstruktionshölzer zum Einsatz und unten habe ich es mit Holzresten versteift.
Soll ja stabil werden. Komplett fertig bin ich mit meiner Konstruktion nicht geworden. Aber alle Rahen hängen schon einmal.
Am fortgeschrittenen Abend wollte ich die Kreissäge nicht noch einmal auspacken oder bohren. Aber in meinem Kopf funktioniert die Idee, die ich schon ewig im Kopf habe.
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