Fensterln
Mein Sonntagsausflug führte mich zu diesem Haus in der Nähe von Limburg.
Das sollte Material für meine Wohnungseinrichtung spendieren. Der Besitzer hatte Fenster inseriert, die wollte ich mir holen.
Schöne alte Fenster, vielleicht 100 Jahre alt mit ordentlich Patina. Nenn man neudeutsch „Shabby Chic“. Mal wieder ein Zauberwort, um kaputtes Zeug teuer zu verkaufen. Wusste der Verkäufer aber nicht. Der fragte mich, was ich mit dem Müll machen wolle. Ich habe e ihm verraten, er hat es nicht verstanden.
Ich legte beim Transport Styropor unter die Griffe, die weit abstanden, damit keine Scheibe kaputt geht. Auf der Landstraße eine Bodenwelle und es klirrte. Verdammt. War aber passiert. Ein Verrieglungshebel war der Übeltäter.
Die Scheibe rauszupopeln war so eine Sache – der Kit ist steinhart. Aber es war machbar. Mit dem Cutter aus dem Kit geschnitten.
So eine Scheibe kostet nicht so viel. Muss ich eben eine neue einkitten. Ich habe keine Fotos von der Außenseiten der Fenster gemacht, die sind sehr desolat. Teilweise fehlt der Kit einer ganzen Seite, das Holz ist angefressen, ohne anzuschleifen gestrichen und das blättert ab etc. Aber das wird man am Ende eh nicht sehen, das ist vollkommen Latte. Ich habe eine erste Grundreinigung gemacht – und die zog sich. Der Schmutz der Jahrzehnte ist hartnäckig. Ich habe pro Fenster neues Wasser verwendet, sonst hätte ich den Schmutz nur verteilt.
Auch waren die Scheiben am Rand teilweise überstrichen. Geht mit einer Spachtel ab, dauert aber alles…
Insgesamt sind es fünf Fenster und die stehen jetzt in dem Raum, in den sie sollen.
Das werden die Türen einer großen Vitrine für meine Jägermeister Sammlung. Angepasst an den Raum.
Anderes Thema: Ich hatte ein Problem mit der Türklingel. Die war einfach zu leise. In der Wohnung ist keine einzelne Klingel, das ist eine Türsprechanlage, in der ein Tonmodul steckt.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass ein Markenhersteller eine Türsprechanlage herstellt, die nur so einen erbärmlichen Ton abgibt. Da muss was zum Einstellen sein. Aufgeschraubt. Nix zu sehen.
Ich spielte echt mit dem Gedanken, da eine externe Glocke dranzuhängen, bis ich in einem Elektronikforum für Haustechnik einen Tipp bekam. Da sei ein Potentiometer für die Lautstärke. Wie jetzt? Ich hatte doch nix gesehen. Aber Moment – der Lautsprecher sieht irgendwie wegklappbar aus. Und was sehen meine entzündeten Augen?
Hochgedreht und dann testen. Äh ja, wie ohne zweiten Mann? Kann ja schlecht am Tor die Klingel drücken und gleichzeitig im zweiten Stock hören, wie laut die Klingel ist. Genialer Lifehack: Essen bestellen.
Hat zwar ewig gedauert, bis es da war, war aber lecker. Ach ja – die Klingel ist jetzt laut genug…
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