Porsche 956-002

Hin – und weg

Ab der Saison 1982 galt für die Sportwagen-Weltmeisterschaft wieder einmal ein neues Reglement, die Gruppe 5 (mit Dach) und Gruppe 6 (ohne Dach) wurden abgeschafft, dafür galt dann: Gruppe C. Porsche hatte, wie schon bei anderen Gelegenheiten, schon früh und vor allem profund Kenntnis der Änderungen, die Stuttgarter konnten ein Fahrzeug konstruieren, das perfekt in die Vorgaben der FIA passte. Schon in seinem ersten Rennen, den 6 Stunden von Silverstone, verpasste der neue Porsche 956 (Ickx/Bell, 956-001) den Sieg nur knapp.

Knapp einen Monat später, am 19./20. Juni, standen dann schon die 24 Stunden von Le Mans auf dem Programm. Porsche meldete drei dieser ganz neuen 956er, Ickx/Bell (956-002), Mass/Schuppan (956-003) und Haywood/Holbert (956-004). Ickx knallte mit 3:28,4 eine souveräne Bestzeit auf den Asphalt, kam am Start dann aber nicht gut weg und fiel auf den sechsten Platz zurück. Doch schon in den achten Runde war er vorne – und 956-002 blieb dort bis zum Ende des Rennens.

Ickx/Bell hatten eigentlich nur ein Problem: Am Sonntagmorgen gegen 11 Uhr fuhr sich Ickx einen Platten ein. Er trug den Porsche vorsichtig um den Kurs, doch das Team verlor mit der Reparatur trotzdem drei Runden. Nach 22 Stunden lagen Ickx/Bell dann aber wieder drei Runden von Mass/Schuppan und eine kleine Ewigkeit vor Haywood/Holbert (wo nach einem Kreislaufkollaps von Haywood Jürgen Barth als Ersatzfahrer hatte einspringen müssen). Die letzte halbe Stunde absolvierten die drei Porsche 956 im Formationsflug – was die Gegner nicht sonderlich erfreute, aber dafür die Photographen.

956-002 wurde gleich nach diesem Rennen aussortiert und stand eine kleine Ewigkeit im Museum. Kürzlich, beim 79. Goodwood Members Meeting, wurde das Fahrzeug wieder einmal bewegt – von dort stammen auch diese Bilder. Wir durften ihn sehen – und auch hören. Feine Sache.

Mehr schöne Klassiker haben wir in unserem Archiv. Eine etwas ausführlichere Geschichte zu den Porsche 956/962 haben wir geschrieben für die «auto-illustrierte».

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