BMW i4 Concept
Intelligenzfläche
Der i3 und i8 von BMW waren wie der Griff zum Spülkastenkettenzug. Die Bayern haben viel Pionierarbeit geleistet, aber. Was mit den beiden innovativen Carbon-Autos begonnen wurde, soll das BMW i4 (Concept) nun vollenden; «Concept» ist hier mit einem Augenzwinkern zu verstehen, denn die Studie trifft die Serienversion des BMW i4 Gran Coupé sehr exakt. Optisch ist vor allem die Front interessant, zeigt sie doch das neue Markengesicht der Münchner. Die grosse, beim Elektroauto aerodynamisch geschlossene Doppelniere scheidet die Geister zwar, doch sie ist ein Zitat an die Vergangenheit und wird von vielen Märkten der Welt begeistert aufgenommen. Argumentiert zumindest BMW – und bezeichnet das Ding dann auch gleich noch als, Sie lesen richtig: «Intelligenzfläche». Die Seitenlinie mit dem langen Radstand und den knappen Überhängen ist dann wieder so, wie man es aus München kennt. Eine typisch i-blaue Zierleiste unterstreicht die Länge des BMW i4 Concept optisch. Die grossen 21-Zoll-Felgen tragen über ihren fünf Speichen besonders luftwiderstandsarme (und billig wirkende) Kunststoffeinsätze.
Das Heck der Studie dürfte die Meinung am wenigsten teilen – und auch der Serie am nächsten sein. Die Leuchten greifen das aktuelle BMW-Design auf und die Abrisskante könnte einem elektrischen i-Modell gut zu Gesicht stehen. Interessantes Detail ist der Diffusor, der wie ein grosser Doppelrohrauspuff gestaltet ist. Spannend ist aber vor allem der Innenraum des BMW i4 Concept, was nicht etwa an den hellen Farben und Kupfer-Akzenten liegt. Im Gegenteil, hier wird sich zur Serie sicher noch einiges tun. Dafür ist das grosse fahrerorientierte Curved-Display tatsächlich bereits das Serienteil. Auch das sonstige Bedienarrangement der Mittelkonsole wird so im i4 wiederzufinden sein.
Bleibt das Fahren – bei BMW traditionell ein wichtiges Argument beim Kauf. Zwar halten sich die Münchner noch etwas bedeckt mit konkreten Zahlen, ein paar durften wir aber erfahren. So wird das BMW i4 Concept von einem 530 PS starken e-Motor angetrieben, der seine Kraft auf einer 80-kWh-Batterie schöpft. Damit soll das Konzept 600 km weit kommen. Das klingt erfreulich sparsam, gerade im Vergleich zur deutschen Elektro-Konkurrenz – und vielleicht etwas gar optimistisch? Aber BMW hat ja nun auch schon einen deutlichen Kompetenzvorsprung aufbauen können; hier muss sich der Vorteil durch den Spülkastenkettenzuggriff mit dem i3 und dem i8 zeigen, irgendwie. Oder vielleicht.
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