Jasin Ferati
Talentschmiede
Die besten Kart-Junioren der Welt haben es am Iame-X30-Weltfinal in Le Mans richtig krachen lassen. Auch der Winterthurer Jasin Ferati ist im Endlauf ein Opfer ungestümer Attacken geworden, hat aber als 17. des Schlussklassements sein bisher wertvollstes internationales Resultat realisiert.
Mit dem Vorstoss in den A-Final hat Jasin Ferati sein Hauptziel beim Saisonhöhepunkt in Le Mans erreicht. Der auf Grund der guten Trainings und Vorläufe erhoffte Top-10-Platz ist dem Winterthurer Kartjunior in einem dramatischen 19-Runden-Rennen verwehrt geblieben: Drei Sekunden fehlten in der Endabrechnung auf diese Position, zehn Sekunden auf den über die ganze Veranstaltung makellosen britischen Sieger Harry Thompson. An der guten Bilanz ändert das wenig: Ferati hat beim wichtigsten Event des Jahres 116 Konkurrenten hinter sich gelassen, ist dank vier Top-5-Klassierungen als einziger Schweizer in den Endlauf vorgestossen und hat mit vorzüglichen Rundenzeiten aufhorchen lassen.
„Ich bin zufrieden, aber es wäre noch mehr möglich gewesen“, zeigte sich Ferati nach der harten Woche in Frankreich selbstkritisch. „Dass ich im Final beim Start aus der 16. Position etwas zu wenig riskiert habe, hat mich einige Plätze gekostet. Als mich Luka Nurmi hart getroffen hat und knapp an meinem Helm vorbeigeflogen ist, hat mein Kart Schaden genommen. Das Fahrverhalten war in der Folge schwer abschätzbar und nach einer weiteren Kollision mit Serienmeister Angus Moulsdale musste ich froh sein, das Rennen überhaupt beenden zu können.“
Andere Fahrer riskierten zu viel. Vier Strafen wegen unsportlicher oder gefährlicher Fahrweise, zwei wegen Nichtbeachtens der gelben Flagge und fünf wegen komplett beschädigter Frontflügel waren die Folge ihres Übermuts und das Glück Feratis. Der Schweizer Fahnneträger kam zwar nur als 23. ins Ziel, profitierte aber von den Rückversetzungen und wurde als 17. gewertet. „Ich bin in einer andere Welt angekommen“, gestand er. „Wenn die Besten unter sich sind, ist jeder sich selbst der nächste und fährt mit dem Messer zwischen den Zähnen. Daran gilt es sich erst einmal zu gewöhnen.“
Acht Trainings- und Qualifikationstage waren in Le Mans nötig gewesen, um unter den 133 qualifizierten Junioren aus allen fünf Erdteilen die 34 Finalisten zu ermitteln. Einen soliden Grundstock dazu hatte Ferati im Zeittraining gelegt. Der 28. Rang im Zeitfahren garantierte ihm in den sieben Vorläufen die vierte Startreihe. Mit je einem dritten, vierten und fünften Platz gelang der Auftakt optimal. Im vierten Lauf folgte jedoch der erste Dämpfer. Ferati wurde in der zweiten Kurve abgedrängt und musste sich nach einem langen Weg durchs Gras ganz hinten einreihen. Dass er sich dadurch nicht beeindrucken liess, war ein Schlüssel zum Erfolg. Mit einem imposant Vormarsch von der 32. auf die 22. Position und machte er Schadensbegrenzung. Ein 10. und ein weiterer 5. Platz stellten die Weichen wieder in Richtung Final, doch der letzte Vorlauf stellte noch einmal alles in Frage. Nach mehreren Zwischenfällen kam Ferati nicht über Platz 22 hinaus. Auch 66 Rangpunkte total reichten aber für den heiss begehrten Finalplatz.
«radical» unterstützt Jasin Ferati schon seit mehreren Jahren. Mehr über den jungen Mann gibt es auf seiner Website.
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