Lass die Sonne in Dein Herz: Mit dem 124 Spider feiert Fiat die Rückkehr des Dolce Vita
Das waren noch Zeiten: Anita Ekberg badete halbnackt im Trevi-Brunnen in Rom, Dean Martin rollte auf der Vespa durch die ewige Stadt und Fiat baute Autos mit dem 124 Spider ein Auto voller Lust und Leidenschaft: Wir schreiben die Sechziger Jahre und ganz Italien lebt das süße Leben des Dolce Vita. Fast 50 Jahre später wollen die Italiener dieses Lebensgefühl jetzt wieder heraufbeschwören und melden sich mit einem neuen Spider unter der Sonne zurück. Der offene Zweisitzer feiert seine Weltpremiere gerade auf der Autoshow in Los Angeles und kommt im Sommer 2016 zu Schätzpreisen knapp unter 25 000 Euro in den Handel.
Genau wie das Original von 1966 aus der Feder von Altmeister Pininfarina ist der neue 124er ein minimalistischer Roadster ohne Schnickschnack, der sich allein dem Fahren verpflichtet fühlt. Er ist leidenschaftlich gezeichnet, lässt mit markanten Powerdomes auf der Motorhaube die Muskeln spielen und zeigt mit serienmäßigen LED-Scheinwerfern einen entschlossenen Blick. Knapp geschnitten und in der Basisversion nur rund 1 000 Kilo schwer, bietet er zwar zum Beispiel eine Touchscreen-Navigation, ein Head-Up-Display und ein schlüsselloses Zugangssystem. Aber er schenkt sich alle überflüssigen Sperenzchen und verzichtet deshalb zum Beispiel auch auf ein elektrisches Verdeck. Denn so viel Zeit muss sein: Ein Griff an den Spriegel über dem Spiegel, ein Armschwung nach hinten, schon geht über dem Spider die Sonne auf und im Gesicht des Fahrers zeigt sich ein Strahlen.
Selbst beim Motor suchen die Italiener die Nähe zum Original und bauen wie vor fast 50 Jahren einen 1,4 Liter ein, der geregelt von einem knackigen Sechsgang-Schaltgetriebe standesgemäß an den Hinterrädern zerrt. Mussten damals allerdings noch 90 PS genügen, bläst dem neuen Vierzylindern heute ein Turbo den Marsch und mobilisiert so 140 PS und 240 Nm. Das sollte für einen Sprint von 0 auf 100 in deutlich unter zehn Sekunden und ein Spitzentempo von mehr als 200 km/h allemal reichen.
Mit dem 124 Spider bemühen die Italiener aber nicht nur das Dolce Vita, sondern noch ein zweites italienisches Lebensmotto: Das dolce farniente, das süße Nichtstun. Denn viel Arbeit hat sich Fiat mit der Rückkehr in die Roadster-Liga nicht gemacht. Schließlich ist der 124er abgesehen vom eigenen Motor und den dezenten Design-Retuschen nichts anderes als ein etwas verkleideter Mazda MX-5.