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Die Sache mit den Eiern

Published in fusselblog.de

Mir ist natürlich bewusst, dass meine Umbauten nicht bei jedem auf Begeisterung stoßen. Naiv zu denken, dass mein Geschmack der Maßstab wäre, an dem man sich orientieren müsste. Manches meine ich auch ironisch, was manche nicht verstehen und ganz klar: Ich provoziere ich auch ganz gerne und spiele damit. Gehört für mich einfach mit dazu.

Letzthin war ich mit dem Prolo wieder in verschiedenen Facebook Gruppen unterwegs – einerseits um den Fortschritt zu dokumentieren, andererseits beispielsweise, um Stecker für die Heckleuchten zu finden, um das ordentlich zu verkabeln. Die Resonanz war gemischt, das mit den Heckleuchten können sich bisher nur wenige richtig vorstellen. Alles vollkommen im grünen Bereich für mich. Es ist ja nur ein Zwischenergebnis. Und natürlich war wieder etwas Shitstorm dabei. Ganz ehrlich? Da hatte ich aber schon schlimmeres gelesen.

Neu für mich war, dass ich tatsächlich persönliche Nachrichten bekam von Leuten, die mir schrieben, ich solle mir das nicht zu Herzen nehmen und mich nicht demotivieren lassen. Eine nette Geste.

Aber jetzt einmal Hand aufs Herz: Wer etwas an seinem Auto verändert, muss eben auch die Eier in der Hose haben, dazu zu stehen. Egal wie gut, oder wie beschissen es wird. Meiner Meinung nach fehlen diese Eier leider vielen Leuten und so entsteht in deutschen Garagen viel zu viel Mainstream, kaum einer traut sich mal einen Schritt mehr daneben. Viel zu wichtig sind die Likes in den sozialen Medien, anstatt einfach mal das zu machen, auf das man Lust hat. Es gibt ganz wenige, die setzen einen Trend und die anderen kaspern es nach.

Die einzigen, die sich was trauen, sind wohl die Rattenfahrer, auch wenn das Thema hoffentlich demnächst mal durch ist. Da gibt es auch Leute, die witzige Ideen entwickeln und auch umsetzen, weil eben alles erlaubt ist, das irgendwie durch den TÜV geht. Ich meine jetzt nicht die Autos mit absichtlicher Patina generell, sondern die, die ihre Autos wirklich optisch hinrichten. Ist nicht so mein Geschmack, aber ich freue mich über jeden, der eigene Ideen entwickelt und was gegen den Einheitsbrei im Verkehr tut.

Ich für meinen Teil zieh meinen Stiefel durch, ja mich amüsiert so mancher Shitstorm sogar. Aber ich habe eben ein Bild im Kopf, was ich bauen will und das muss nur mir gefallen. Ehrlich gesagt freue auch ich mich über Likes und Follower – aber nicht auf Kosten meiner Kreativität. Und Kommentare wie „wie kann man nur“ motivieren mich eher. Denn irgendwie ist das auch eine Art Anerkennung 😉

Der Beitrag Die Sache mit den Eiern erschien zuerst auf Fusselblog - der Schrauberblog von KLE.

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