Ende gespitzt
Ich hab gestern ein wenig weiter am Heckblech herumgeschweißt und herumgeschliffen. Irgendwie aber keine Bilder gemacht. Dann dachte ich mir: Wie komm ich eigentlich mit der Endspitze hin? Auf der Fahrerseite hatte ich den Unterbau ja schon gebaut. Fangen wir einmal mit der Seite an. Ich hätte um die untere Hutze herumbauen können, aber das wäre umständlich gewesen. Also habe ich sie abgebohrt und mit dem Stemmeisen abgekratzt.
Am liebsten hätte ich mir einen 2K Karosseriekleber besorgt und hätte die Endspitze einfach verklebt und genietet - würde zum Konzept passen. Heutzutage werden Autos ja auch nur noch verklebt schon alleine wegen dem Materialmix. Halten sollte das doch dann. Und wenn ich Verklebe und verniete habe ich weder Probleme mit Rost unter einer Überlappung noch Verzug beim Schweißen.
Also habe ich den TÜV und 2 Hersteller von 2k Karosseriekleber angemailt, ob das denn zulässig wäre.
Antwort von Henkel:
Leider ist es uns nicht möglich, speziell in ihrem Fall, eine entsprechende Festigkeit zu bestätigen. Die Festigkeit des Klebstoffes ist im Datenblatt hinterlegt, welche ich ihnen im Anhang mitsende (momentan leider nur in Englisch verfügbar).Bitte klären sie mit ihrem ortsansässigen TÜV ab, ob eine Reparatur, wie sie es sich vorstellen, möglich ist.
Hmmm. Schade, aber mehr Hoffnung machte die Firma Petec:
für Ihre Anwendung ist der 2K Karosseriekleber perfekt geeignet. Anbei erhalten Sie ein Zertifikat des Crashtest.Für weitere Fragen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Den endgültigen Dämpfer bekam ich dann vom TÜV Süd:
Vielen Dank für Ihre Anfrage zu welcher ich gerne Stellung nehme.
Generell müssen Karosseriereparaturen stets nach Herstellervorgabe durchgeführt werden. Für den von Ihnen aufgeführten Passat mit Baujahr 1982 sah der Hersteller Volkswagen nach unseren Informationen nur den herkömmlichen Teilersatz mit Schweißverbindungen vor. Die Verbindung durch Klebe- oder Niettechnik ist seitens Volkswagen nicht dokumentiert. Sollten Ihrerseits Reparaturmaßnahmen mit diesen nicht freigegebenen Verbindetechniken erfolgen, so führt dies im Rahmen einer Hauptuntersuchung zu einer Bewertung als „Erheblicher Mangel“. Einzig, wenn Ihnen der Hersteller, also Volkswagen, abweichende Instandsetzungsmethoden freigibt, so können diese Anwendung finden.
Ich bedaure Ihnen keine positive Rückmeldung zu Ihrem Vorhaben geben zu können.
Ich hätte jetzt noch Volkswagen anschreiben können, aber ich denke mal, die geben sich da keine Mühe, das freizugeben. Könnte durchaus sein, dass ein einsichtiger Prüfer ein Einsehen hat, aber das wollte ich nicht riskieren. Also doch schweißen. Wo ich schweiße ist eigentlich egal, also konnte ich auch die komplette Höhe der Endspitze einschweißen. Also Her mit der Flex!
Den oberen Rand habe ich mit der Absetzzange abgesetzt.
Das Reparaturblech habe ich gelocht und innen wieder mit Zinkspray lackiert.
Und dann eben festgepunktet. Nur den Abschnitt vom Radlauf habe ich durchgeschweißt und die Kante zum Heckblech.
Och wenn ich schon mal drüber bin, könnte ich doch eine Baustelle mal abschließen. Also hab ich das gleich verspachtelt und verschliffen.
Ist nicht perfekt, aber für meine Ansprüche ausreichend. Die Fläche, auf die die Hutze kommen sollte, habe ich mit Zinkspray vorlackiert und dann die Endspitze mit Karosseriedichtmasse verklebt und festgenietet. Grundieren? Quatsch, braucht man ja mit Brantho 3in1 ja nicht, also konnte ich auch gleich lackieren.
Irgendwie motivierend, wenn etwas fertig lackiert ist. Wenn das so zügig weitergeht, werde ich es wohl schaffen, das Heck kommende Woche fertigstellen zu können.
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog