Der Fusselblog Jahresüberblick 2014
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Zeit mal wieder Revue passieren zu lassen, was dieses Jahr so alles passiert ist.
Der EuroHotRod
Ganz klar: Das Jahr 2014 stand bei mir im Zeichen des EuroHotRod. Ein derartiges Monsterprojekt hatte ich noch nie durchgezogen. Wobei durchgezogen? Noch fährt der Wagen nicht. Mal sehen, wann das der Fall sein wird. Ich werde daran weiterbauen. Am Anfang des Jahres war da nicht viel mehr als ein Rahmen und ein begonnenes Fahrerhaus.
An dem Projekt sieht man schön, dass Autos aus meiner Schmiede nicht vom Start an durchgeplant sind, sondern vieles einfach beim Bauen entsteht. So habe ich das Antriebskonzept noch einmal überdacht und letztendlich kam ein Schlachtvolvo in die Werkstatthölle, der nicht nur Motor und Getriebe gespendet hat. So ist z.B. das Bodenblech des Fahrerhauses und noch andere Partien aus der Dachhaut von dem Bock zusammengesetzt.
Auch beim Heck musste ich umdenken. da sollte ursprünglich etwas vom 911er Porsche drauf, dann ein Goggo Heck.
Aber letztendlich hat das beides nicht geklappt - und ich wollte ja zur Automechanika eine komplette Karosserie stehen haben. Eine Möderchallenge.
Einer der Helden am EuroHotRod war sicherlich Thomas, der an vielen Abenden Am Rahmen und der Hinterachse geschweißt hat.
Ein großer Schritt war, als endlich der Motor drin war.
Lenkung, Pedalerie - wirklich nichts ging Plug & Play. Eine neue Erfahrung für mich, aber auch eine reizvolle Aufgabe. Und man unterschätzt es, was diese Dinge an Zeit fressen. Ein persönliches Highlight ist sicherlich das Armaturenbrett aus einem Kupferbild.
Letztendlich fand sich auch ein Heck in Form eines Käfer Vorderwagens.
Aber bis daraus tatsächlich ein Fahrzeugheck wurde, war ein langer Weg.
Jetzt war die heiße Phase - und der Support seitens der Leser war phänomenal. Es kamen Helfer zum Arbeitseinsatz vorbei, aber es kamen auch Spenden in Form von Blech, Vierkantrohren, etc. Finde ich nach wie vor Hammer.
Schön fand ich auch, dass sich die Leser an den Türverkleidungen beteiligt haben. Da kamen viele Einsendungen, die ein Zufallsprodukt entstehen ließ.
Pünktlich zur Automechanika hatte ich eine komplette Karosserie - knapper hätte es kaum sein können.
Aber das ist nur ein Zwischenergebnis. Da werden noch VIELE Arbeitsstunden reinfließen bis zum fahrfertigen Fahrzeug.
Sackratte
Viele Leser verwundert mein Durchhaltevermögen, wenn Karren anfangen zu nerven. Und ich muss zugeben, die Sackratte, mein 1990er Fiat Panda konnte wirklich nerven. Aber ich hatte so viel Zeit in die Gestaltung des Bocks gesteckt. Aber im März war das Fass übergelaufen. Vor allem, weil ich die Idee mit dem Focht Titan interessant fand.
Bevor die Sackratte gehen durfte, gab es noch ein fettes Photoshooting zusammen mit der Kollekivmaschine und Miss SixSixSix.
Sinn der Aktion? Wir hatten Spaß und ich habe schöne Erinnerungsfotos an die Karre.
Im April habe ich die Sackratte letztendlich verkauft.
Sie ging nach Wetzlar.
Focht Titan
Ich habe ja ein Herz für Randgruppenautos. Und irgendwie fand ich die Idee cool, einen ollen Saugdiesel zu fahren, der trotzdem die grüne Umweltplakette erreicht. So kam im März der Titan, ein 1990er Ford Escort 1,8D, in meinen Fuhrpark.
Dass ich auch mit dieser Karre so viel "Spaß" haben würde, war nicht abzusehen.
Zunächst stand der TÜV auf dem Plan. Dazu musste ich etwas Schweißen und die hintere Bremse machen. Das war relativ schnell erledigt.
Der Titan bedankte sich, indem er bei einer der ersten Fahrten fast ein Hinterrad verlor. Radlager gefressen. Achszapfen am Arsch, Bremstrommel musste ich abflexen. Kein toller Einstand.
Innen habe ich angefangen, die Türverkleidungen zu gestalten.
Es ist übrigens bis heute nur die Beifahrertür fertig. Es hatte immer etwas anderes Vorzug. Einerseits der EuroHotRod, andererseits die Technik und die Außengestaltung.
Über den Sommer habe ich den Titan nicht bewegt. Irgendwie war das nicht mein Auto. Ich musste erst einmal wieder Motivation für den Bock sammeln. Und er machte es mir wirklich schwer. Als ich ihn reaktivieren wollte, riss der Zahnriemen.
Ohne den Engländer (Peter) wäre ich wohl aufgeschmissen gewesen. Er half mir bei der Motorinstandsetzung.
"Nebenbei" baute ich eine geänderte Front.
Leider hatte ich nicht lange Spaß dran. Aus eigener Dummheit baute ich mit dem Bock einen Unfall.
Wohlgemerkt: Bis zu dem Unfall war ich noch keine 500km mit dem Titan gefahren! Aber das war der Punkt, wo ich mir sagte: Jetzt erst recht! Richtig gut wird der Wagen nie wieder, jetzt versauen wir ihn gründlich. So fanden Chevy Malibu Heckleuchten ihren Platz im Heck.
Der Unfallschaden wurde weggepfuscht und der Wagen lackiert, ein Crash Test Auto Design angefangen.
Dass am Ende des Jahres die Bremsen Probleme machten wirft mich jetzt auch nicht mehr aus der Bahn. Ich zwinge den jetzt einfach zu funktionieren und mache da jetzt ein vollwertiges Mitglied meiner Flotte draus. Arschlecken. Und inzwischen macht der Titan genau das, für was ich ihn gekauft habe: Kilometer fressen.
Der Pirat
Vor der Tuning World Bodensee bekam der Pirat eine Colorverglasung aus einem Schlachter. Robby half beim Einbau.
Der Wechsel wurde akut, weil ich Depp beim Einladen eines Regalträgers die Windschutzscheibe getötet hatte. Na wenigstens war das der Gestaltungsanlass den lang geplanten Umbau auch durchzuziehen.
Gegen Ende des Jahres fing ich an, den Pirat für die nächsten Jahre herzurichten. 5 Jahre Alltagseinsatz haben deutliche Spuren hinterlassen. Die Ecke des Kotflügels, die ich ersetzt habe, war da nur die Spitze des Eisberges.
Letztendlich zog der Wagen zu Andy um, wo wir den Wagen komplett wieder aufbauen. Er bekam neue Stoßdämpfer vorne, neue Reifen, die hintere Bremse wurde mit Neuteilen gefüttert, ... Aber die Großbaustelle ist noch lange nicht erledigt. Denn das Hauptproblem ist Rost. Und davon hat er mehr, als mir recht ist. Das komplette Heckblech ist weg.
Radläufe, Bodenblech, Stoßdämpferdom hinten rechts - die Liste ist lang. Ich habe schon deutlich bessere Autos geschlachtet. Aber es ist mein Baby. Ich glaube der Pirat steht wie kein anderes Auto für das, was ich mache. Anfang nächstes Jahr legen wir da mal einen Gang zu, der Bock muss der Nachwelt so lange, wie möglich erhalten bleiben.
Messen/Treffen/etc.
Auf der Techno Classica hatten wir wieder vom Fusselforum einen Stand. Erstmals ohne ein Fahrzeug von mir, da habe ich ein Jahr ausgesetzt, weil ich einfach keinen neuen VW am Start hatte. Aber wir haben einen schaurig schönen Stand aufgebaut: Das Fussel-Wohnzimmer, das auch prominente Besucher anlockte.
Erstmals wurde unser Stand sogar mit einem Pokal ausgezeichnet. Was aber noch wichtiger ist: Wir vom Fusselforum haben gemeinsam etwas auf die Beine gestellt und hatten eine Woche mächtig Spaß.
Ich war am Carfreitag in Limburg.
Wenn man Freunde dabei hat immer wieder ein lustiger Tag mit einer großen Bandbreite. Naturbelassene Fahrzeuge, Oldtimer, gut gemachte Karren bis hin zu den derbsten Tuning-Kevins. Und das Ganze in erreichbarer Nähe. Wenn es der Terminkalender hergibt, werde ich da immer wieder hinfahren.
Regelmäßig war ich natürlich beim Altautotreff in Darmstadt.
Für mich ist das Familie. So in etwa. wie man 1x im Monat zu Oma zum Kaffeetrinken fährt. Leute, die sich gegenseitig unterstützen, immer wieder einmal neue Leute mit interessanten Fahrzeugen. Ein toller Anlaufpunkt. Gäbe es den Altautotreff nicht, man müsste ihn erfinden.
Das erste Mal stellte ich bei der Tuning World Bodensee ein Fahrzeug aus.
Waren abwechslungsreiche 4 Tage in einer anderen Welt mit einem Fahrzeug, das die Meinungen spaltete. Und genau das machte die Tage da so interessant. Ich überlege da kommendes Jahr den EuroHotRod auszustellen, um noch mehr fragende Gesichter zu sehen.
Im Mai sperrte ich wieder meine Werkstatthölle auf für mein traditionelles Hallengrillen.
Immer wieder schön mit Freunden, Bekannten und auch unbekannten Bloglesern ein paar Stücke totes Tier auf den Grill zu werfen und zu schnacken bis spät in die Nacht. Und immer wieder faszinierend, welche Anreisestrecken die Besucher teilweise auf sich nehmen, um dabei zu sein. Auch 2014 wird es voraussichtlich im Mai ein Hallengrillen geben.
Ich war ohne Fahrzeug zu Gast beim Kustom Kulture in Herten.
Mal sehen, vielleicht wird es ja 2015 klappen, dass da der EuroHotRod steht.
Das Fusselforum Treffen am Edersee, das wir absichtlich nicht öffentlich ausschreiben, war wieder ein Fest.
Leute, teilweise mit sehr individueller Auslegung des Hobbys, treffen sich real und verstehen sich wahrscheinlich m wahren Leben noch besser, als anonym vor dem Rechner.
Die Automechanika war eines der besonderen Highlights des Jahres für mich. Ich betreute die Blogger Lounge und konnte den EuroHotRod ausstellen. Und mit "Schnittchen" als Messehostess war wieder einmal das Dreamteam am Start.
Ich habe wichtige Kontakte geknüpft, Kontakte gepflegt und mal wieder die automobile Welt auf den Kopf gestellt. Ich war in meinem Element ;-)
Auf der Herbst-Veterama hatte ich einen Stand, um die Werkstatthölle etwas zu entrümpeln.
Längst ist dieser Markt für mich eher eine Veranstaltung, um Leute zu treffen und Spaß zu haben - das Verkaufen steht an Platz 2.
Rund um den Blog
In diesem Jahr war der Fusselblog das erste Mal zur Wahl zum Autoblog of the Year nominiert. Und dank der Unterstützung der treuen Leser hat der Blog den ersten Platz erreicht.
Im Oktober habe ich das Design etwas angepasst, so dass die Bilder nun etwas größer sind. Man merkt es an dieser Zusammenfassung, bei der noch viele kleine Fotos vor der Umstellung zu sehen sind.
Und ich kann genau heute den 10 Geburtstag feiern, auch wenn ich das schon vor ein paar Tagen vorab getan habe.
In meiner Adventsauktion konnte ich insgesamt 154,. Euro für die Kinderkrebshilfe einspielen.
Ich finde es gut, wenn ich meine Pseudoprominenz für einen guten Zweck funktioniert.
BTW: Bei Facebook hat der Fusselblog immer noch knapp unter 500 Fans. Ob ich die magische Marke noch bis zum Jahresende knacke? Nicht, dass das wirklich wichtig wäre ;-)
Presseecho
Als elendige Medienschlampe war ich auch 2014 wieder einmal in verschiedenen Medien zu sehen.
Den Auftakt machte 2014 das Motoraver Ausgabe #33. Da waren ich und der 5ender mal unkonventionell zu sehen als Comic. Fand ich cool. Wer hat schon ein Comic von sich?
Der EuroHotRod schaffte es während der Automechanika in die BILD Zeitung.
Volkswagen Classic machte mit mir und dem Pirat ein Feature.
Am Ende das Jahres erschien ein Sonderheft der AMS zum Thema Tuning und auch da war ich vertreten - wenn auch nur in einer Randnotiz.
Danke!
Am Ende das Jahres ist es auch einmal wieder Zeit, Danke zu sagen.
Da sind zunächst die Sponsoren, ohne die der EuroHotRod nicht möglich gewesen wäre. Sowohl kommerzielle Sponsoren, aber auch Privatleute, die dem Projekt und auch anderen Projekten Material und Teile zukommen lassen haben. Den Helden, die persönlich vor Ort waren, um zu helfen. Menschen, wie dem MainzMichel, zu denen ich immer kommen konnte, wenn ich Elektrikprobleme hatte. Den Helden, die geholfen haben, sperrige Teile quer durch Deutschland zu karren. Leute, die mir z.B. spontan mit günstigen teilen weitergeholfen haben z.B. nach dem Unfall mit dem Titan. Meine Telefonjoker, die ich anrufen konnte, um nach Rat zu fragen.
Aber ich danke auch denjenigen, die im Kleinen meinen kleinen Blog unterstützt haben, wie z.B. denen, die ihre Stimme z.B. bei der Abstimmung zum Blog of The Year abgegeben haben.
Und natürlich danke ich allen, die mich in persönlichen Gesprächen, in Blogkommentaren etc. motivieren weiterzumachen.
Ich freue mich auf ein erfolgreiches Schrauberjahr 2015 mit Euch!
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog