Bericht und Bilder von der Tuning World Bodensee 2014
Ich bin zurück von meinem Kurzurlaub am Bodensee, bei dem ich meinen VW Passat 32B im Kampfbomberlook ausgestellt habe. Viele vermuten, dass ich da nur zum Lästern hingefahren bin. Gut, ganz ohne Begründung ist diese Vermutung nicht, aber ich war auch da, um mich auszutauschen, Leute kennenzulernen und auch gute Autos zu sehen. Und da waren durchaus Fahrzeuge da, die mich begeisterten.
Doch erst einmal zum Drumherum: Die Messe Friedrichshafen ist durchaus eine Reise wert. Wenn auch die Reise etwas umständlich ist, denn die Autobahnanbindung ist nicht gerade toll. die letzten Kilometer geht es über Landstraßen, zwischendrin ein Ort, der auf 30km/h begrenzt ist mit Blitzeranlagen, der die Abreise zur Tortuur macht, wenn man mit all den anderen abfährt. Stundenlange Staus sind die Folge.
Das Messegelände ist super einfach aufgebaut. Zwei Reihen identischer Hallen mit Innenhöfen und etwas anders angelegten Hallen an einem Ende machen den Messerundgang sehr angenehm. Wenn ich an die verschachtelten Hallen in Essen denkt, wo man immer auf den Plan sehen muss, wo man schon war und wie man wo in die Hallen kommt - da ist das in Friedrichshafen wirklich super gelöst. Eine Seite die Hallen A1-A7, in denen die Fahrzeuge ausgestellt waren, die andere Seite die Hallen B1-B7, in denen die gewerblichen Händler und Aussteller standen. Man kann sich wunderbar orientieren.
Es gab ein reichhaltiges Rahmenprogramm, wie z.B. die Driftshow.
Amüsanter Nebeneffekt: Die verheizten Reifen wurden verschenkt - und es gab viele, die da zugrifffen. Hauptsache kostenlos. Was macht man damit? In den Wald werfen, wenn einem daheim kommt, dass das Sondermüll ist?
In der Eventhalle gab es regelmäßig eine Lowrider Show.
Natürlich gab es auch eine Wahl zur Miss Tuning, die ich mir nicht angetzan habe, ich habe aber die Teilnehmerinnen zufällig bei einem gemeinsamen Shooting auf dem Gelände gefunden.
Es gab auch eine Offroad Strecke, etc. Man konnte sich also durchaus die Zeit vertreiben, wenn man sonst schon alles gesehen hatte.
In der Halle A7 waren die Finalisten des European Tuning Showdown ausgestellt.
Ich muss sagen - ich bin sehr glücklich über die Gewinner. Auch wenn teilweise übertriebene Kisten dabei waren - gewonnen haben eher dezente Karren. Technische Leckerbissen, sauber aufgebaut. Sieger war der VW Fridolin mit W12 Mittelmotor, der hier schon ein, zwei Mal im Blog aufgetaucht ist.
Platz 2 ebenfalls für VW für diesen Einser Golf.
Puh, wenn ich in diesen Motorraum sehe. Sauberer geht wohl kaum.
Platz 3 hat ein Opel Astra gemacht, den ich nicht fotografiert hatte, aber auch Glückwunsch an Marc vom Mainspeed, der den 4. Platz gemacht hat mit seinem Käfer. Endlich auch mal ein mit bekanntes Gesicht auf der Messe.
Alles Wagen, die mir für den Alltagsbetrieb viel zu sauer sind, aber vor denen ich großen Respekt habe.
Um auch eine bunte Kiste aus der Halle zu zeigen - Thema Mexico irgendwie doch gut umgesetzt.
Für Otto Normaltuner gab es den Yokohama Tuning Award, bei dem sich jeder Aussteller beiteilgen konnte - Pokalflut wie bei Tuningtreffen üblich.
Was mir negativ aufstoß ist, dass da die Clubhallen (A4-A6) gelobt wurden, die Private Car Area in Halle A3 wäre aber ideenlos gestaltet. Als Einzelkämpfer ist es eben eine ganz andere Nummer, etwas aufzuziehen. Und komischwerweise wurden dann doch eine große Anzahl der Pokale in die Halle vergeben.
Unter den Ausstellern in der Private Car Area wurde eine Reise zu einer Tuning Show nach Shanghai verlost. Ich hab leider nicht gewonnen, aber eine tolle Sache.
Getunte Autos gab es natürlich in rauhen Mengen zu sehen. Und immer wieder darunter Knallerfahrzeuge wie der Brutus aus dem Technikmuseum Sinsheim.
Auf der "kommerziellen Seite" standen einige potente US Klassiker.
Best of Show letztes Jahr war dieser Dodge Charger.
Zwischendrin immer mal schöne Autos, wie etwa dieser VW 1600TL
Mit gegenüber standen Jörg & Jörg mit ihren Autos. Der 3er Golf ist echt ein Hingucker. Sehr viele witzige Details.
Irgendwie merkt man dem Wagen an, dass der Erbauer aus der Lufgekühlten Ecke kommt.
Der Käfer Pickup von Jörg bekam während der Messe Pinstripes aufgemalt.
Immer wieder interessant den Künstlern bei der Arbeit zuzusehen. Würde das gerne auch beherrschen, aber mir fehlt dazu die ruhige Hand. Jörg bekam für den Wagen den Publikumspreis - der VW Käfer ist eben einfach ein Sympatieträger.
Und natürlich gab es wieder jede Menge Tuningblödsinn zu sehen. Ich zeige einmal exemplarisch ein paar "Highligts". Schuhe scheinen ein Fetisch zu sein. Es gab mehrere Autos mit Pumps auf dem Armaturenbrett, passenden Turnschuhen negben dem Auto oder wie hier passend zum Motor lackierten Flipflops auf dem Motor. WTF!
Kofferraumausbauten en Masse, aber teilweise sowas von unnötig. ch sah Winterlandschafften, GFK Massaker, ...
Fantasiefiguren vom Hellrider? Wieso nicht gleich Gartenzwerge?
Motorräume hübsch gestalten ist zwar eigentlich unsinnig, kann aber gut aussehen - Betonung auf "kann".
Ich könnte jetzt seitenlang weiterlästern - seht Euch die Bilder an und bildet Euch euere eigene Meinung.
Trend bei den Messebesucher waren wohl Carbonfolien.
Gleich mehrere Verkaufsstände ramschten das Material Rollenweise unters Volk. Kaum eine Situation, in der man keinen Messebesucher fand, der nicht eine Rolle davon geschultert hat. Stellt euch diese Saison auf eine Flut gefakter Carbonhaube ein. Und natürlich wurden in den Hallen wieder die Anlagenm in den Autos aufgedreht. Kein Wunder, daß es an einem Infostand der Messe Ohrstöpsel zu kaufen gab.
Meine Standnachbarn drehten auch ab und an heftig auf.
Wohlgemerkt: Das ist mein Autodach, die Musik kam vom Nachbarfahrzeug, das 3m daneben stand.
Deswegen haben wir uns trotzdem wirklich gut verstanden - auf der Heimfahrt haben wir uns sogar noch einmal auf einem Parkplatz getroffen. Schade, dass wir so in einer Ecke untergebracht waren und in unserer Reihe Lücken waren.
Das lag daran, dass 10 der angekündigten Fahrzeuge in der Halle nicht erschienen waren. Lag wohl daran, dass es am Mittwoch teilweise aus Eimern schüttete und einige Tuner holen bei dem Sauwetter ihre Fahrzeuge nicht auf die Straße.
Insgesamt hatten wir alle Spaß.
Mein Passat kam durchweg gut an unter den Besuchern, er ist eben etwas komplett anderes und das schafft Freunde. Hatte viele Besucher, die den Wagen gut fanden. Ob ich mir die Tuning World Bodensee noch einmal antue, weiß ich noch nicht. Aber bereut habe ich die Messe nicht...
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog