Carfreitag Limburg 2014: Der Limburger ICE Bahnhof erstickt in Fahrzeugen
Es ist ein Phänomen. Es gibt keinen offiziellen Veranstalter, fast keine Organisation und trotzdem kommt jeder hin. Gestern fand der 8. Carfreitag in Limburg statt und waren es letztes Jahr geschätzte 1.000 Fahrzeuge, die daran teilnahmen, dieses Jahr waren es weit über das Doppelte. Ich war zusammen mit Andy, der mit seinem geerbten W124er kam unterwegs, ich selber bin mit dem Pirat gefahren. Als wir gegen 16:15 Uhr eintrafen, fanden wir schon keinen Parkplatz mehr nebeneinander.
Obwohl die Veranstaltung offiziell erst um 17 Uhr beginnt, war schon ab der Autobahnausfahrt Stau.
Wie wir später erfahren haben, gab es bereits eine Viertelstunde später die ersten Straßensperrungen, später wurden sogar die Autobahnabfahrten aus beiden Richtungen auf der A3 gesperrt um der Sache irgendwie Herr zu werden. Auch auf dem Gelände ging streckenweise nichts mehr vor und zurück. Die letzten Winkel des ICE Bahnhof Geländes waren zugeparkt mit Fahrzeugen.
Am Nachmittag war erst einmal sehen und gesehen werden angesagt. Was waren das für Fahrzeuge? Nun, die Carnight gilt als innoffizielle Eröffnung der Tuningtreffen Saison, wobei der Großteil der Fahrzeuge eher leicht getunte Alltagsfahrzeuge waren. Erinnert Ihr Euch an die mit Dreck gebrushten Fahrzeuge letztes Jahr? Den Gag haben sie zur Hälfte auch dieses Jahr wieder gebracht.
Es waren aber auch 2 Fahrzeuge komplett eingedreckt da - keine Allerweltsautos, sondern u.a. ein Audi R8 - nicht, dass der nicht sowieso schon auffallen würde.
Auffallen um jeden Preis.
Meine persönlichen Highlights waren natürlich ein paar Oldtimer und Youngtimer. Besonders gefiel mir dieser BMW 2002 mit Turboverbreiterungen und dicken Ballonreifen. Genau so muss das:
Natürlich noch mit Chromgrill und runden Heckleuchten - am Steuer saßen übrigens 2 attraktive Damen.
Auch schön: Ford Capri MK1 als Rechtslenker.
Eine zeitlos schöne Form.
80er Jahre Trash: Opel Manta A in vollem Ornat.
Natürlich mit einem ekelhaften Airbrush auf der Haube.
Und mit Sidepipes und dem obligatorischem Heckflügel.
Bei solchen Kisten bin ich immer zwiegespalten. Einerseits ist das schon sehr geschmacksneutral, andererseits ein echtes Zeitdokument: Genau SO waren die 80er eben. Ich war ernsthaft enttäuscht, dass der Fahrer keinen VokuHila hatte.
Best of Show waren wohl 3 Sattelschlepper, die sich unter die Reihen mischten. An denen kam keiner vorbei.
Ich weiß nicht mit wie vielen Zusatzleuchten, es waren sogar Pace Car Leuchten dabei.
Natürlich kommt man auch ein wenig ins Lästern, wenn einem so ein Opel Kadett E vor die Füße fährt.
Die Motorhaube war wahrscheinlich deshalb schwarz matt, weil der GFK Aufsatz auf der Haube rundum das Reißen anfing. Für die doppelte Pommestheke war der untere Spoiler ausgespart.
Der Kadett war wie viele Autos mit Kurzzeitkennzeichen unterwegs, wie auffällig viele Wagen, die weitergehend getunt waren. Noch nicht zum Eintragen der Winterumbaumaßnahmen gekommen?
Ich könne jetzt viel über die verschiedenen Ausbaustufen des Tunings schwärmen und lästern, schaut Euch die Bilder in der Galerie an und macht Euch Eure eigene Meinung. Es gab aus meiner Sicht viel Licht und viel Schatten der Tuning Scene, aber das macht so eine Veranstaltung auch aus. Einerseits staunen und andererseits auch gepflegt einmal ablästern. Und ich bin mir sicher, auch über meine Karre wurde nicht nur gestaunt.
Je dunkler er wurde, desto dichter wurden die Menschentrauben um den Hauptweg.
Durch die Menschenmassen fuhren die Auto, die gesehen werden wollten und die auch ein wenig Show machen wollten. Die Show wurde von der Polizei aber radikal unterbunden. Wenn ein wenig mehr Gas gegeben wurde oder ein Reifen quietschte - sofort wurden die Fahrzeuge von der massiv anwesenden Ordnungsmacht zur Seite gezogen, Papiere kontrolliert - ob es weitere Folgen hatte, kann ich nicht sagen.
Verständlich. Bei den eng mit Menschen gepflasterten Straßen ist das Risiko groß, dass den Passanten etwas zustößt. Andererseits natürlich auch langweilig für die, die auf eine gute Show hofften.
Wir verliesen so gegen 21 Uhr das Gelände, es war einfach bitterkalt. Natürlich ließen auch wir uns eine Fahrt durch die Menge nicht entgehen und holten uns "Kurzkritiken" zu unseren Fahrzeugen von den Passanten ab.
Ich bin gespannt, wie es kommendes Jahr mit der Veranstaltung weitergeht, denn dieses Jahr platzte das Gelände schon aus allen Nähten. Und ich befürchte, kommendes Jahr wollen noch mehr kommen...
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog