Open Menu
Open Menu
 ::

Projektbeschreibung: Der EuroHotRod

Published in fusselblog.de

Damit Quereinsteiger verstehen, um was es beim EuroHotRod eigentlich geht, will ich noch einmal erläutern, wie ich dazu gekommen bin und was ich vorhabe.

Das Thema Hot Rod geistert mir schon seit Jahren durch den Kopf.

Die ersten Hot Rods entstanden in den 40er Jahren in Amerika. Man nahm was billig zu bekommen war, das waren damals eben Vorkriegsfahrzeuge, ließ aus Gewichtsgründen alles weg, was man nicht zwingend brauchte, baute eine potente, oft frisierte Maschine ein und fuhr damit Rennen.

Hot Rod

Es war damals einfach die günstigste Art, ein Rennfahrzeug aufzubauen. Im Laufe der Jahre entwickelten sich verschiedene Arten des Hot Rod Baus. Die Karoserien wurden immer weiter modifiziert. Teilweise, um den Luftwiederstand zu minimieren, teilweise einfach aus optischen Gründen.

Die Stilrichtungen der Hot Rods gehen von minimalistischen Fahrzeugen mit authentischer Technik aus den 40ern bis hin zu komplett aus Neuteilen aufgebauten Fahrzeugen mit stabileren Rahmen, modernster Technik und aufwändig lackierter GFK Karosserie.

Hot Rod

Andere legen absichtlich Wert auf eine heruntergekommene, rostige Optik (Rat Rods).

Rat Rod

Allen gemein ist die Karosserie eines US Fahrzeugs vor 1949 oder eine stilistisch dem nachempfundene Optik.

Da ich immer im Low Budget, ja teilweise No Budget Bereich schraube, erschien es mir früher unmöglich, einen eigenen Hot Rod zu bauen, denn ein Vorkriegsoldtimer aus Amerika übersteigt schon meine finanziellen Möglichkeiten. Und das wäre nur die Basis.

Mein Denken änderte sich schlagartig, als ich zum ersten Mal diesen Hot Rod sah:

Hot Rod

Dieser Rod basiert auf einem Framo. Framo?

Der Framo V901/2 ist ein Kleintransporter, der 1954 bis 1961 in Frankenberg/Sachsen, also in der damaligen DDR, gebaut wurde. Als Arbeitstier für den harten Einsatz im Arbeiter- und Bauernstaat gebaut, wurde er ursprünglich von einem 24 PS, später 28 PS „starken“ Zweitaktmotor angetrieben. Ein Rennwagen ist das nicht wirklich.

Framo

Aber er hat das, was ein Hot Rod braucht. Einen massiven Leiterrahmen, massiver als die meisten amerikanischen Vorkriegsoldtimer, Heckantrieb und die Vorkriegsoptik, auch wenn er ja bis in die 60er gebaut wurde.

Natürlich sind schon andere auf die Idee gekommen, aus einem Framo einen Hot Rod zu bauen. Wie viel Framo letztendlich übrig geblieben ist, differiert. Der erste war wohl dieser Belgier:

Framo Hot Rod

Beim "Amigo Rod" ist nur das Häuschen vom Framo, der Rest Eigenbau.

Amigo Rod

Natürlich will ich nichts nachbauen, was andere schon einmal gebaut haben.

Als ersten Schritt habe ich eine Basis organisiert.

Framo

Mein Framo hatte beim Kauf seine besten Zeiten schon hinter sich - das heißt seine besten Zeiten erst vor sich. Vorderachse verschlissen, Motor fest, die Pritsche verfault, Lenkung unbrauchbar, die Karosserie verrostet. Das ist aber nicht weiter tragisch - vieles davon wird nicht gebraucht. Wichtig ist: Der Rahmen ist massiv, die wichtigen Teile der Karosserie vorhanden. Und die Rostoptik ist erwünscht.

Mein Konzept hinter dem EuroHotRod ist: Was wäre, wenn die Hot Rods nicht in Amerika, sondern in Europa entstanden wären? Deshalb möchte ich, soweit möglich, nur Teile von europäischen Fahrzeugen verwenden. Wie letztendlich das Fahrzeug aussehen wird, entscheidet sich während des Baus. Sicher ist nur: Es wird ein Rat Rod, Proportionen werden verändert, schon alleine weil ich mit meinen 2,04m Körpergröße gar keinen Platz im originalen Innenraum habe.

KLE im Framo

Motor wird wahrscheinlich ein Volvo B23A Motor, wahrscheinlich wird es ein Roadster, ...

Wie der EuroHotRod am Ende aussieht hängt sicherlich davon ab, welche Probleme noch auftreten, welche Teile mir günstig zulaufen und ich bin sicher, nicht jeden Weg, den ich gehen werde, wird der endgültige sein. Ich werde auch Dinge verwerfen, wenn sie in Realität dann nicht funktionieren, wie sie noch im Kopf funktioniert haben.

Ob das Auto letztendlich den TÜV Segen bekommt, steht erst einmal in den Sternen. Jetzt geht es erst einmal um den Spaß am Bauen. Ich werde aber auf jeden Fall an den Punkten, wo die Regelungen klar sind, wie z.B. bei der Beleuchtung mich an die StVZO halten. Und wenn er fertig ist, wird mit Experten gesprochen, ob nicht doch irgendetwas machbar ist. Wer Erfahrungen dazu hat, kann sich gerne bei mir melden. Notfalls wird der Bock im Jahr 2-3 mal getrailert.

Der EuroHotRod wird zur Automechanika 2014 ausgestellt werden, eine Standzusage habe ich bereits. Bis dahin muss der EuroHotRod fertiggestellt sein. Klingt nach viel Zeit aber ganz ehrlich? Das sehe ich gar nicht so...

Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog

Related Items from Catalogue Show Related