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Meine persönliche Hammergeschichte des Monats.

Published in fusselblog.de

Es gibt manchmal so Geschichten, die glaubt man nicht. Auch ich selbst nicht. Fangen wir mal so an: Die Geschichte endete damit, dass ich gestern eine Karre geliefert bekommen habe, die ich in das Außenlager (Tiefgarage) gefahren habe.

Angefangen hat alles Anfang dieses Jahres. Ich bekam einen Anruf von einer meiner Immobilienmaklerinen, über die ich einen Stellplatz im Außenlager gemietet habe. Zur Erklärung: Die Tiefgarage gehört zu einer großen Appartementanlage. Die Appartements sind teilweise Eigentumswohnungen. Und zu jedem Appartement gehört ein Stellplatz. Da aber ein Student, der sich nur ein Einzimmerappartement leisten kann, meist kein Auto leisten kann, werden die Stellplätze günstig weitervermietet. Und das über die verschiedensten Schienen.

Die Immobillienmaklerin hatte eine schlechte Nachricht: Die Wohnung zu einem meiner Stellplätze wurde verkauft und der Käufer braucht den Platz selbst. Etwa zeitgleich war ein Zettel am Passat 32TDH ich solle den Stellplatz frei machen. Panik. Wohin mit der Karre? 2 Wochen später der erlösende Anruf. Sie hatte sich geirrt, es gehört ein anderer Stellplatz zu der Wohnung, ich kann den Stellplatz behalten. Erleichterung. Alles in Butter. Wirklich?

Letzte Woche ein Anruf: Abschleppunternehmen XY, wir haben Ihren Passat abgeschleppt. Ach du Scheiße! War der Zettel nicht wegen der versehentlichen Kündigung? Hallo! Ich habe einen Mietvertrag für den Stellplatz!

Was bis zu dem Zeitpunkt geschehen war: Der Zettel stammte nicht von meiner Maklerin sondern vom Eigentümer des Stellplatz Nummer 17. Da ich den Wagen nicht weggefahren hatte, war ein potentieller Mieter des Stellplatzes abgesprungen, da er den Stellplatz mit der Nummer 17 trotz Mietvertrag nicht nutzen konnte - stand ja ein anderer Wagen drauf. Gab einen Riesenärger. Deshalb ordnete der Eigentümer, ein Rechtsanwalt, nachdem ich mich nicht gemeldet hatte, das Abschleppen des Fahrzeuges an. Das übernahm ein Abschleppunternehmen. Zudem wurde ein Gutachter eingeschaltet, der den Eigentümer feststellen sollte. Da das Auto nie auf mich zugelassen war, kam ein glücklicher Zufall dazu. Der Abschlepper kannte eine freie Werkstatt, bei der die Sackratte einmal zum Spureinstellen stand. Und da waren ihm die Autohaus Fickfrosch Kennzeichenunterlagen aufgefallen, die auch auf dem 32TDH sind. Darüber fand er den Fusselshop, darüber den Fusselblog und meine Kontaktdaten. Das muss ich dem Abschlepper hoch anrechnen, dass er sich die Mühe gemacht hat, das zu recherchieren. Wer weiß, was mit dem Auto jetzt passiert wäre.

Aussage vom Abschlepper: Ich könnte den Wagen wiederhaben, müsse aber das Abschleppen und den Gutachter bezahlen. Wären wir schon bei ca. 280,- Euro plus 10,- Euro Standgebühr pro Tag.

Telefonat mit dem Eigentümer von Stellplatz Nummer 17. Hallo! Was soll das? Ich habe einen Mietvertrag zu dem Stellplatz! Kann nicht sein, der Stellplatz Nummer 17 gehört ihm seit Jahrzehnten, er hat den nicht an mich vermietet. Ich suche den Mietvertrag heraus und falle aus allen Wolken. Ich habe einen gültigen Mietvertrag - aber von Stellplatz Nummer 16. Wie es aussah, habe ich mich auf den verkehrten Stellplatz gestellt.

Der Eigentümer bot mir an, den Stellplatz an mich zu vermieten, ich müsse ein wenig Miete nachzahlen. Gut, teurer Irrtum, da muss ich jetzt durch.

Also organisierte ich. Damit ich den weißen Klaus nur 1x ausleihen musste, wollte ich das mit dem Auslagern des 5enders zusammenlegen. 1 Tag, 2 Touren an einem Tag, alles im Umkreis, kein Problem. Also Vorgestern den Abschlepper angerufen, wann jemand da ist, um den Wagen zu holen. Ja, der angepeilte Termin stimmt, aber es ist inzwischen mehr Geld fällig, dass er ihn herausrückt. Inzwischen ist noch ein Gutachter angefordert worden, um den Wert des Wagens zu ermitteln und die Mietnachzahlung wäre auch sofort fällig: alleine die Mietnachzahlung waren ca. 1.500,- Euro. Der Eigentümer hatte kurzerhand die Miete doppelt so hoch angesetzt, wie in der Tiefgarage üblich,  und das rückwirkend zum Abschluss meines Mietvertrags für Stellplatz 16.

Jetzt waren wir bei fast 2.000,- Euro angekommen. Hatte ich spontan nicht in der Portokasse. Also abgeschrieben, den vorgestern zu holen. Glücklich war ich nicht. Ich wollte dann gestern in die Verhandlungen über eine Abzahlung gehen. Tolle Wurst.

Als ich dann vorgestern in die Tiefgarage kam, um den 5ender einzulagern, traute ich meinen Augen nicht. Der Stellplatz war frei und welche Nummer steht auf dem Platz?

Stellplatz 16

Ich hatte mich nicht geirrt, ich stand auf Platz 16, dem Stellplatz, den ich gemietet hatte. Geirrt hatten sich Mieter, Eigentümer, Hausmeister und Abschleppunternehmer. Alle Beteiligten waren sicher, ich stand auf Platz 17 und niemanden war die Nummer auf dem Platz aufgefallen, als das Auto abgeschleppt wurde. Und ich war so naiv zu denken, wenn so viele Leute bestätigen, daß ich auf dem falschen Parkplatz stand, wird das schon stimmen.

Ich machte Fotos, suchte Fotos heraus, wo der Wagen auf Platz 16 stand und mailte die Fotos an den Rechtsanwalt. Zudem legte ich mir einen Masterplan zurecht, wen ich alles als Zeugen einsetzen konnte. In der Tiefgarage stehen auch Autos von Freunden und Bekannten von mir. Gestern Vormittag telefonierte ich mit dem noch skeptischen Abschleppunternehmer, der meinte, ich solle mich mit dem Rechtsanwalt kurzschließen. Den erreichte ich erst einmal nicht. Als ich ihn an der Strippe hatte, meinte der, er werde sich mit der Hausverwaltung in Verbindung setzen.

Gegen Mittag kam ein Anruf vom Abschlepper, der kleinlaut fragte, wo ich den Wagen hinhaben wollte. Ins Außenlager natürlich.

Also wurde er an die Tiefgarage geliefert, er brachte eine Batterie mit und ich fuhr ihn auf eigener Achse wieder auf Stellplatz 16.

Tiefgarage

Was eine Aufregung! Und was bin ich glücklich, dass ich nicht auf den 2.000,- Euro hängen bleibe.

Der Eigentümer von Stellplatz 17 hat inzwischen auch angerufen und sich entschuldigt. Dabei hat er hauptsächlich darüber gejammert, wer ihm jetzt die entstandenen Kosten erstattet. Und was soll ich sagen: Es ist mir scheißegal.

Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog

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