Und der Schlachter hat sich schon gelohnt...
Gestern auf dem Weg zur Werkstatthölle: Im Stop & G Verkehr vor einer Ampel geht der Motor der Sackratte unmotiviert aus und springt nicht mehr an. Keine Chance. Motorhaube auf, nix gefunden. Spritpumpe summt, kein Werkzeug bei. Hmmmpf. Aber zu was ist man ADAC Plus Mitglied. Also die Engel angerufen. Nach ner Dreiviertelstunde kam die Pannenhilfe.
Schnelle Analyse: Kein Zündfunken. Strom an der Zündspule liegt an, kommt aber nix raus. Auf die Aussage hin, daß meine Werkstatt ein paar km weiter ist und ich da gerade einen Schlachtwagen hätte, aus dem ich die Zündspule nehmen könnte, schleppte mich der Pannenhelfer dorthin.
Zündspule drangesteckt aus dem Schlachter: Nix. Also schoben wir ihn in die Werkstatt. Der ADACler meinte, ob ich auch einen Verteiler hätte und nachdem ich das bejahen konnte, meinte er wechseln, dann läuft der schon wieder. Und weg war er...
Ich also den Verteiler vom Schlachter abgeschraubt und Scheiße, da saß einer vom 750er drauf. Der geht zwar, aber es läßt sich die Zündung doof einstellen, weil er genau auf Anschlag sitz, wenn’s ungefähr paßt, während der richtige Verteiler etwa mittig im Einstellbereich steht, wenn man ihn wechselt. Aber wieso den kompletten Verteiler wechseln? Wenn, dann ist es sicher nur das Zündmodul. Also habe ich erstmal das gewechselt.
Test: Siehe da, der Motor springt wieder an. Alte Zündspule wieder angesteckt und geleiert, damit ging wieder garnix. Deshalb sind jetzt sowohl Zündspule als auch Zündmodul vom Schlachter. Damit läuft er. Offenbar war die Zündspule verreckt und hat das Zündmodul mit in den Abgrund gezerrt...
Ich hab doch gesagt: Es ist einfach gut bei einem älteren Auto, wenn man einen Schlachter hat und alle relevanten Teile griffbereit. Ohne den hätte ich an dem Abend nicht wieder mit der Karre heimfahren können.
Die Aktion hat natürlich mal wieder Zeit gekostet, daß ich mit meinem Schlachter nicht so viel weitergekommen bin, wie ich wollte.
An der Hinterachse ist noch alles dran. Aber immerhin hängt schon Typenschild und Fahrgestellnummer am Trophäenbalken.
Und da ich grad am Flexen war, habe ich auch mal ein anderes Stück Blech rausgetrennt.
Ich hab keine Ahnung, ob ich das jemals noch durchziehen werde, aber vielleicht gibt es irgendwann doch Sackratte Version 2.0. Dann baue ich den Bock auf Metallstoßstangen um und dafür muß ich dann eine Front- und eine Heckschürze aus Blech bauen. Und dafür muß ich dann die Radläufe fortsetzen.
Wie schon geschrieben: Ich weiß nicht, ob ich es durchziehen werde, aber was man hat, hat man.
Schöne Geschichte noch am Rande, die gestern passiert ist. Ich hatte die Tür der Werkstatthölle offen stehen und da kam eine ältere Frau aus der Nachbarschaft vorbei und interessierte sich, was ich da eigentlich mache. Und dann erzählte sie mir, daß Sie noch einen alten Citroen daheim stehen hat. Der Wagen war das Steckenpferd ihres vor 2 Jahren verstorbenen Mannes. Zwischen den Zeilen konnte ich raushören, daß es sich wohl um einen 11CV handelt. Sie will, daß der Wagen mal wieder bewegt wird und fragte mich, ob ich ihn fahren würde, da ich mich ja anscheinend mit alten Autos auskenne. Tolle Sache, die Chance werde ich natürlich nutzen. Und um Spekulationen vorzubeugen: Sie weiß, daß der Wagen einen gewissen Wert hat. Sie fragte den Mann, der den Wagen ihrem Mann damals vermittelt hatte, was er bezahlt habe und der meinte: Er war nicht billig, aber eine Freundin wäre teurer. Deshalb war ab da der Wagen die Freundin ihres verstorbenen Mannes...
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog