Schade, daß man nicht jedes Provisrium beibehalten kann...
Es war gestern Zeit. Zeit, die Geschichte mit dem Vergaser auszuprobieren. Ein wenig gegrübelt über den Sockel, wie man das am besten löst. Also erst einmal den Schnuddel weggeflext.
Wie man auf dem Bild sieht, habe ich mit Dichtmasse gearbeitet, weil ich die Fläche nicht 100% plan gebracht hatte. Nächstes Problem: die Mechanik des Joke war im Weg bei der Montage auf den Einspritzerkrümmer. Gut, man hätte ihn verdreht montieren können, dann hätte ich aber ein Problem mit dem Gaszug gehabt. Wie löst man das? Ich hatte einen zweiten Einspritzkopfsockel, eine Ecke weggeflext und ich hatte genug Abstand für die Mechanik.
Natürlich habe ich alle überflüssigen Unterdruckschläuche dicht gemacht, damit er keine Fremdluft zieht.
So lange Schrauben zur Montage hat keine Sau - ich habe mit Gewindestangen gearbeitet, um das Ganze draufzuschrauben.
Nächstes Problem: Der Druck der elektrischen Benzinpumpe ist wahrscheinlich zu hoch. Also habe ich den Spritschlauch mit ner Schraube verschlossen, den elektrischen Anschluß an der Pumpe abgezogen, einen vollen Benzinkanister mit Kabelbindern an den Angstgriff auf der Beifahrerseite gebunden.
Schlauch in den Benzinkanister, mit dem Mund Sprit angezogen, einen Schwall Sprit mitten in die Fresse bekommen, geflucht, Schlauch auf den Vergaser gesteckt. Die Fallhöhe reich provisorisch für den Vergaser. Mopeds arbeiten nicht anders.
Letztes Problem: Der Gaszug. Der war durch die 2 Sockel zu kurz. Ich hätte probieren können, den einzustellen, aber nur für einen kurzen Test? Blödsinn! Kabelbinder sind gute Freunde von mir.
Trommelwirbel, den Zündschlüssel gedreht und wirklich spontan war der Motor da.
Ich habe den Motor in der Werkstatt warm laufen lassen und dann eine Probefahrt gemacht. Mit der leicht abenteuerlichen Konstruktion traute ich mich auf keine Hauptstraßen nur eine Nebenstraße. Vielleicht hätte ich keinen vollen Kanister nehmen sollen, es schwappte ab und an etwas über. Ich traute mich nicht zu rauchen.
Ach ja - das Ergebnis: Der Motor zog sauber hoch. Ich habe ihn an einem Berg auf der Landstraße aus dem Drehzahlkeller hochdrehen lassen, kein Ruckeln, von den Problemen die ganze Zeit keine Spur mehr. Gut Leerlauf war zu hoch etc. - aber das is ja vollkommen egal. Da war ja nix eingestellt und der Vergaser ist auch von einem 750er Panda, also der verkehrte Vergaser zum Motor. Aber ich denke mal, wir können jetzt einen mechanischen Fehler ausschließen und die Zündung ist es auch nicht. Wenn der Fehler nicht in der Spritversorgung liegt, dann freß ich einen Besen. Nur verdammt nochmal wo?
Was lernen wir daraus? Verfickte Neuwagenscheiße, mit einem Vergasermotor wäre das nicht passiert.
Daß ein verkehrter Vergaser, ein Benzinkanister am Angstgriff etc. keine Dauerlösung sein können ist klar. Deshalb mußte ich natürlich wieder zurückrüsten.
Während dem Aufenthalt in der Werkstatt lief die ganze Zeit im Innenraum der Heizlüfter.
Der Lack war immer noch total bappich, kein Wunder bei den Temperaturen. Einige Stellen konnte man danach wieder anfassen, nur in den Ritzen, wo der Lack zusammengelaufen ist, klebt immer noch ein wenig. Der Heizlüfter kommt evtl. noch einmal zum Einsatz.
Da ich noch Zeit hatte, habe ich auf der Beifahrerseite ebenfalls noch den weißen Fiat Tipo Seitenblinker eingesetzt - wie das geht, habe ich ja schon bei der anderen Seite berichtet.
Die Radlaufschalen sind normal mit 4 Schrauben fest. Ich war fasziniert - der hier hielt auch mit 2 Schrauben. Jetzt sind es wieder 4, ich dachte mir - was soll der Geiz...
Original: Fusselblog - KLEs Schrauberblog