Bericht/Bilder Rust´n´Roll Pößneck 2012
Es war ein Fest! Hochsommer in Thüringen und endlich mal wieder normale Leute! Offizieller Einlaß war um 10 Uhr am Freitag, ich war 20 Minuten vorab da und war damit schon die Nummer 54, die eingelassen wurde. Aber die Panik war unberechtigt, daß der Platz nicht ausreicht. Das Areal wurde großzügig erweitert, letztendlich kam jedes Fahrzeug, das dafür geeignet war, auf den Platz. Insgesamt waren es weit über 700 Fahrzeuge.
Das Fusselforum war mit ca. 25 Fahrzeugen vor Ort, denke mal, wir waren eine der größten Gruppen auf dem Platz. Wir hatten sozusagen ein Treffen innerhalb des Treffens und innerhalb dieses Treffen gab es ein weiteres Treffen im Treffen: Wir hatten ein kleines Leichenwagentreffen.
Von links: Simon mit seinem Admiral, dazwischen Nina mit ihrem W123 und dann meine Stricher Leiche.
Es war wirklich spektakulär, was da alles zum Fahren gebracht wurde. Dieser EMW sah aus, wie aus dem Teich gezogen:
Das Bodenblech brillierte durch vollkommene Abwesenheit, aber was soll ich sagen - das Ding fuhr! Motorisiert von einem Opel Reihensechser.
Auf ähnliche Motorisierung setzte dieser Rat Rod:
Hättet Ihr die Basis erkannt? Das war mal ein BMW Dixi. Der Vater des Besitzers restaurierte früher Dixis und hatte diverse Schlachter geborgen, als es die noch ab und an gab und die Karosse sollte in den Schrott, da hat der Sohn sie sich gekrallt und das Dingdraus gezimmert.
Sensationell auch dieser Opel Blitz Feuerwehrwagen.
Sah aus wie genauso aus dem Wald gezogen.
Kam aber auf eigener Achse(!) und hatte den passenden Anhänger, der ein komplettes Catering Equipment beinhaltete inkl. Zapfanlage und Kochgelegenheit.
Unter dem Titel "Ist das Kunst oder kann das weg?" läuft vermutlich dieser "Hot Rod"
Erkannt? Das ist/war ein Wartburg. Und zwar ein später schon mit Polo Quermotor - sensationell unpassend für einen Rod.
Die Windschutzscheibe stammt von einem Trabant, vieles ist einfach improvisiert.
Es war viel Ost"blech" auf dem Platz, aber auch viele Raritäten, wie etwa dieser VW Brasilia.
Jedes einzelne Fahrzeug, das ich fotografiert habe, zu listen, wäre einfach too much. Schaut Euch einfach meine Galerie an.
Ich lernte auch wieder einige Blogleser kennen und für mich ein Novum: Zwei Schrauber baten mich, ihre Fahrzeuge zu signieren.
Ehrensache, daß ich das gemacht habe. Es freut mich wirklich, wenn dieser Blog andere motiviert, unkonventioneller an das Schrauberhobby ranzugehen. Weiter so! Um geile Fahrzeuge sind Ideen einfach wichtiger, als ein prall gefüllter Geldbeutel!
Ein Highlight war die Ausfahrt, bei der auch ich erstmals mitgefahren bin. Ich zeige Euch mal ein fremdes Video, das einen Eindruck davon vermittelt.
Das Video zeigt nicht alle Fahrzeuge der Ausfahrt, da müßte es vermutlich eine halbe Stunde gehen. Es fuhren über 450 Fahrzeuge mit. Daß die Wagen in beide Richtungen fuhren ist einem guten Gag zu verdanken. Es ging durch einen Kreisverkehr zum Wenden, so daß sich die Fahrzeuge des Konvois wieder begegneten - genial gelöst!
Auf einem Parkplatz wurden die Fahrzeuge aufgestellt und es stand ein Eiswagen da zur Erfrischung.
Abends gab es freitags elektronische Klänge, am Samstag tagsüber spielten Livebands und abends gab es einen besonderen DJ. Eine Stunde lang legte der Bürgermeister der Stadt Pößneck persönlich Rock aus den 60er/70er/80er Jahren auf.
Das ist wohl einmalig bei so einer Veranstaltung. Bei der anschließenden Siegerehrung wurden Dinge wie der längste Schaltknüppel oder das größte Lenkrad gekürt. Best of Show wurde ein motorisierter Schubkarren, von dem ich leider kein Bild habe. Best of Show bei der Pokalverleihung war der Gewinner des Pokals für das größte Lenkrad, ein frisch restaurierter IFA L60 der NVA, der von einem steilen Hügel auf die Tanzfläche hinabgefahren ist - Sorry Sourkrauts - das Bild mußte ich von Euch klauen.
Man verzeihe mir meine Ehrlichkeit - ich fand es gut, daß dieser mutwillig hingerichtete Audi keinen Pokal gewonnen hat.
Sicherlich viel Arbeit und auch einiges an Kreativität dran, aber so absolut nicht mein Fall eine Trailerqueen herzurichten für die Pokaljagd. Das ist der selbe Wahn, wie die Wagen mit vergoldeter Auspuffanlage, die man nicht mehr anlassen kann, weil sonst das Gold auf der Auspuffanlage schmelzen würde.
Insgesamt ein rundes Wochenende. Was mich beeindruckt hat, war die Disziplin der Teilnehmer. Richtig Party gemacht, aber größtenteils an die Anweisungen der Veranstalter gehalten. Die machten auch Sinn, auch wenn es schade war, daß man nachts die vom letzten Jahr bekannten Rods auf Golf 1 und Framo Basis nicht mehr hörte.
Ich glaube nicht nur ich freue mich auf eine Fortsetzung der Tradition 2013!
Original: Fusselblog