Bundeswehr 32B gecheckt
Schon vor Längerem berichtete mir Kumpel Armin, daß bei einem Händler ein VW Passat 32B Variant in Bundeswehrausführung stehe. Ich hatte damals angerufen und es hieß vom Verkäufer, daß er den Wagen herrichten wolle, aber abgeben werde, wenn jemand entsprechen zahlt. Klang mir zu teuer für den Moment, deshalb verschob ich die Besichtigung immer.
Nun bekam ich die Info, daß der Wagen inzwischen ein Vandalismusschaden hat und da klingelte bei mir die Alarmglocken: Jetzt kann man ihn sicher billig schießen und so bin ich hingefahren. Und da stand er nun:
Auf den ersten Blick garnicht so schlecht für einen Vorfacelift, haben wir alles schon schlechter gesehen. Der Vandalismusschaden betriff glücklicherweise nur die Scheibe der Beifahrerscheibe, auf dem Hof stehen noch 2 Opel Rekord E Diesel - ebenfalls Bundeswehrausstattung. Die hatte es heftiger erwischt.
Was für Arschlöcher, die fremde Autos grundlos demolieren. Was soll die Scheiße?
Zurück zum Passat: Auf der Beifahrerseite ist er bis zur Gürtellinie schon einmal nachlackiert. Die Beifahrertür ist durch, aber die anderen Türen sind besser.
Rundum ist der Wagen erstaunlich gut beieinander - Radläufe ok, Tankdeckel ok, sogar das obligatorische Loch am Tankstutzen fehlt. Die Endspitzen sind noch im Anfangsstadium des Verfalls.
Gut, ein wenig Aufzuarbeiten gäbe es schon.
Die Heckklappe sah noch gut aus - der untere Rand knirschelte nicht.
Als ich die Motorhaube öffnete, war ich etwas erstaunt - auf der Fahrerseite hat er Rost am Federbeindom. Paßt so überhaupt nicht zum restlichen Allgemeinzustand.
Alles machbar mit überschaubarem Aufwand.
Man sieht dem Wagen an, daß er jahrelang im Freien stand. Lack, der ja eh stumpf war, ist noch stumpfer - ja das geht. Gummis verwittert, Schachtleisten extrem geschrumpft - eine Schachtleiste fehlt komplett.
Im Innenraum hat die Sonne voll zugeschlagen: Das Armaturenbrett ist ein Fall für die Tonne.
Auch eine A-Säulenverkleidung hängt.
Motor ist ein 1,3er, der Anbieter bot an ihn laufen zu lassen, aber bevor ich weitermachte, wollte ich erst einmal wissen, wie wir preislich liegen. Und dann kam ein erstaunliches 1.500 Euro.
Never ever!
Sicherlich erstaunlich gut erhaltene Karosserie, aber sind wir mal ehrlich - da steckt ne Menge Arbeit drin. Wahrscheinlich Bremsen einmal rundum durch die Standzeit im Freien, Karosserie instandsetzen, Scheibe für Beifahrertür organisieren (habe ich vermutlich nie aufgehoben), Armaturenbrett wechseln, ... Und eigentlich müßte man auch die Maschine tauschen - den 1,3er braucht kein Mensch. Ich dachte da eher an 200, maximal 300 Euro. Dann wäre das vielleicht mein Winterauto geworden.
Er wollte trotzdem meine Telefonnummer. Mal sehen, vielleicht soll der Wagen doch irgendwann weg. Daß er einen Käufer für den Bock hat, der ihm mit TÜV 2.500 Euro zahlt, nehme ich ihm nicht ab...
Original: Fusselblog