Plötzliches Spontanrosten des Pirat ;-)
Der Beifahrerschweller des Piraten hatte etwas Rost. Also dachte ich mir: Mach das vor dem Winter mal weg, bevor das im Salzwasser endgültig durchgammelt. Also habe ich mit meinem Vermieter geredet, daß ich seinen Stellplatz in der Vorhölle gestern bis 21 Uhr nutzen darf. Schnall mal drüberschleifen und grundieren - kein Akt. Gut, prickelnd sah das nicht aus, aber was soll´s, es gab noch nicht großartig nach beim Drücken.
Gut, die Fläche wurde immer größer, bis ich auf den Rand zum heilen Blech stieß, aber der Schweller ist noch robust. Also dachte ich mir, machste gleich noch den kleinen Rostfleck weg, den ich beim letzten TÜV auf der Bühne gesehen hatte. Puh, der war inzwischen ganz schön groß geworden...
Da war wohl der UBS abgeplatzt und es hatte sich Wasser drunter gesammelt. Flex, Drahtbürste, Funken und auahaua. Ich hatte etwas Wasser im Beifahrerfußraum. Eigentlich komisch, denn durch DAS Loch sollte das abfließen können.
Verdammt! Da is der Bock gerade mal 29 Lenze jung und dann hat der auch schon Durchrostungen - und auch noch so große! Das is ne etwas größere Baustelle, denn da muß der Teppich raus zum Schweißen, sonst fackel ich den Bock dabei ab. Den Hohlraum, den man da übrigens sieht, ist der Bock, auf dem die Mittelschiene des Sitzes läuft.
Ich hab mit Thomas telefoniert, ob ich auf die Hebebühne bei denen darf - er fragt Felix, denn die Bühne ist schließlich ihm. So auf dem Boden liegend über Kopf schweißen is einfach Scheiße.
Problem verschoben, weiter im Text. Beifahrertür. hatte auch leichten Rostansatz.
Also weggeschliffen und an den beiden Enden ging der Rost um die Kante bis hin zum Rostloch. Verdammt #2! Die vordere Kante - das Loch ist erst marginal. Aber seht Ihr die Dicke der Spachtelmasse? Die Tür wurde schon einmal gepfuscht!
Hinten fiel gleich die komplette Ecke einfach ab.
Äh wie jetzt? Will die Karre mich verarschen? Sooooo schlecht waren die Türen doch garnicht. Man muß aber dazusagen: beim Passat 32B gehören die Türen hochoffiziell zu den Sollroststellen. Richtig gute Türen, die noch die ersten sind, werden an den Böcken langsam echt selten. Die Gazetten sind voll mit Suchanzeigen nach guten Türen. Aber ich hab einen entschiedenen Vorteil: Das Gestaltungskonzept des Piraten! Also habe ich die faule Ecke abgetrennt.
Ein Blech geschnitten, Kante unten umgelegt, Löcher gebohrt, vollflächig mit Karosseriedichtmasse eingeschmiert und festgenietet.
Ich liebe diesen Wagen, weil solche Pfuschreparaturen einfach zum Konzept passen
Die Rückseite habe ich einfach flächendeckend mit Karosseriedichtmasse zugeschmiert. Fertig!
Vorne wird wohl auch noch ein genietetes Blech folgen - ich mußte aber bis 21 Uhr aus der Halle sein, alles konnte ich gestern nicht machen.
Am unteren Teil des vorderen Kotflügels waren auch verdächtige Blasen im Lack, ach mal schnell ebenfalls entrosten und PLUMPS viel auch da die Drahtbürste durch. Nu langt´s aber langsam
Blick auf die Uhr, gedanklich die To-Do-Liste durchgegangen - Abbruch, es muß ja noch behandelt werden. An diesem Punkt käme jetzt eigentlich Brunox Epoxy ins Spiel. "Eigentlich" deshalb, weil man Brunox nur bei Temperaturen deutlich über 10°C verwenden sollte - und die haben wir in Deutschland nachts gerade nicht. Bedeutet, das Zeug würde nicht richtig reagieren und auf längere Zeit pappig bleiben. Bringt nix. Also habe ich das mit Rostschutzgrund grundiert. Ja, den gibt es auch in braun, wenn man sich im Regal vergreift ;-)
Ich wollte dringend noch die Türdichtung der Fahrertür wechseln - die hatte es wirklich hinter sich, auf 20-30cm fratze und die Windgeräusche nerven langsam tierisch.
Zu was hat man diverse 32B geschlachtet, also eine neuere, besser erhaltenere Türdichtung aus dem Fundus gezaubert und eingesetzt. Stammt laut Beschriftung von nem Facelift, könnte das "Schwesterfahrzeug" des Piraten gewesen sein, den ich damals mit dazugekauft hatte.
Die war fast ohne Beschädigung, nur unten war sie etwas durchgescheuert.
Und was pflegt der geneigte Fussler da zu tun? Richtig, er stückelt mit einem besser erhaltenen Dichtungsstück der zerstörten Dichtung.
Rechtzeitig fertig geworden, also konnte ich das Ding aus der Werkstatt fahren. Dann machte ich mir Gedanken um den durchgerosteten Kotflügel. Der Jürgen hatte an seinem doch auch nur die untere Ecke ersetzt - würde einen Haufen Arbeit ersparen. Hab ich da nix von Ratiopharm im Fundus? Ich hatte damals beim 32BQP den Beifahrerkotflügel gewechselt, weil einfach ein guter gebrauchter dabei war und der ursprüngliche einen Streifschuß abbekommen hatte. Den alten hatte ich aufgehoben und mal fürs Fernsehen grau gerollt. Den sollte ich noch haben - Bingo!
Gut, richten würde ich den nicht mehr, nicht bei nem 32B. Schaden läßt sich schlecht fotografieren.
Und die Ecke ist auch - natürlich - die schlechteste an dem Flügel. Kein Wunder; Da sammelt sich a) das Wasser und b) liegen da zwei Bleche übereinander.
Also den Rost abgeschliffen und die Ecke abgetrennt.
Bevor ich das jetzt an den alten Kotflügel dranniete (was sonst?) wird das aber brunoxiert. Wer sich jetzt fragt: Moment, hatte er nicht geschrieben, es wäre zu kalt dazu? Richtig, aber die Ecke ist klein genug, daß man sie durch die Wohnungstür bringt. Die erste Schicht Brunox gab´s daheim in der Küche.
Erst wenn sie richtig konserviert ist, kommt sie an die Karre - wenn mein Vermieter mich mal wieder in die Vorhölle läßt...
Original: Fusselblog