Die Techno Classica 2011 aus Sicht der Fusseltuner...
Bevor ich über andere berichte, möchte ich, nachdem ich wieder im heimischen Office sitze, schreiben, was bei uns so alles abging. An unserem Stand standen dieses Jahr 4 Autos: 2 vom DFT und 2 vom Fusselforum.
Monsterbacke brachte seinen Bus...
...ich den Pirat.
Am Piraten hatte ich eine Tafel aufgestellt, auf die ich irgendwie nur lustige Kommentare bekommen habe - verstehe ich garnicht
Vom Forum war als erstes Fahrzeug der Polo von Marten in seiner derzeitigen Evlutionsphase da.
Der Polo ist radikal ausgeräumt, um Gewicht zu sparen. Innen ist nur noch der Fahrersitz von der Bestuhlung übrig geblieben, Stoßstangen fehlen genauso konsequent, wie Dachhimmel etc. Der Lack ist nach dem Lackieren angeschliffen, damit die Grundierung wieder durchblitzt.
Das zweite Fahrzeug war der Caddy von Stephan.
Das ist wirklich eine Fusseltuning Karre. Die Hutze auf der Motorhaube war einmal eine Wartburg 311 Motorhaube. Der Wartburg stiftete auch den Frontspoiler, die Türgriffe, die Radkappen, Teile der Türverkleidungen etc.
Der Kofferaufbau ist aus Blech, zusammengesetzt aus Golf 1 und Caddyteilen. Die Heckklappe ist zweigeteilt.
Das "Faltdach", das einfach mit Druckknöpfen aufgeknöpft wird, ...
...ist genauso eingetragen, wie die selbstgebaute Sidepipe mit lustigem Deckel obendrauf.
Gerade der Caddy führte immer wieder zu lustigen Kommentaren. Da wurde auch schon einmal von einem VW Leichenwagen gesprochen.
Daneben hatten wir so einige Deko am Stand. Monsterbacke hat einen HotRod Bollerwagen gebaut mit fetten Whitewalls, tiefergelegtem Rahmen etc.
Wir hatten auch einen Rechner aufgebaut, an dem man live das Fusselforum erfahren konnte. Das Pult war ebenfalls gefusselt. Basis war ein Überseekoffer, drauf eine Arbeitsplatte und die Monitorplattform stand auf 3 Nockenwellen.
Auf DFT Seite hatten wir unsere messeerprobte Sitzecke. Die war zum 6. Mal im Einsatz. Unsere erste Techno Classica bestritten Monsterbacke und ich übrigens 2004.
An diesem Tisch war eigentlich fast immer etwas los. Hier trafen wir uns mit Freunden und Bekannten aus dem Hobby, befreundete Händler nahmen mal eine Auszeit vom Messealltag, wir besprachen Projekte mit "unserem" Haus- und Hof-TÜV Prüfer, unterhielten uns mit interessierten Journalisten, oder redeten einfach Blödsinn...
Die Kinostühle auf der Forumsseite dienten einerseits als Sitzgelegenheit, um sich Fragen zu stellen, andererseits war auch noch eine Viererreihe als eine Art Kino vor dem Monitorturm aufgebaut. Der faszinierte wirklich viele Besucher.
Gespeist wurde der übrigens von einem zentralen Rechner, dessen Monitorsignal über zwei Videosplitter verteilt wurde.
Teile des Kabelsalates rund um die Monitore waren natürlich inszeniert, aber nicht alles.
Mal sehen, wie wir das kommendes Jahr lösen, die diesjährige Installation haben wir nach der Messe aufgeteilt, Teile des Turmgerüstes werden entsorgt, manche werden als Werkstattmöbel weitergenutzt, die Santanahaube wandert als Deko in Stephans Werkstatt.
Größtenteils waren wir zu fünft an unserem Stand, es gab aber auch Helfer, die dazukamen. Insgesamt eine lustige Truppe, die super zusammenarbeitete. Da war sich keiner zu schade, mal den Stand zu saugen, oder Kaffee zu kochen, Christoph machte freiwillig den Juror für die Clubstandbewertung, bei der wir selbst zwar keinen Blumentopf gewannen, was aber nicht weiter tragisch ist. Wir machen das ja nicht für Pokale, sondern um uns darzustellen und Leute anzuregen, sich auch mal ausgefallene Dinge an Autos zu trauen und die ausgelatschten Pfade des Hobbys zu verlassen.
Freitagabends ist immer der Austellerabend - eine sehr skurrile Veranstaltung. Von jedem Stand sind 2 Personen eingeladen zu kostenlosem Buffet, freien Getränken mit Rahmenprogramm. Und das mitten in einer der Hallen, in dem Hochpreisklassiker stehen. Im Vorfeld werden die Einladungen zu dieser Veranstaltung geschachert, denn nicht jeder Club/Aussteller nimmt daran teil. Und es wäre doch schade, diese Karten verfallen zu lassen. Problem beim Buffet: Es gibt so gut, wie keine Sitzgelegenheiten, geschweige denn ausreichend Tische zum Essen. Da ist Improvisation angesagt. Und nach der Schlacht am Buffet, die man wirklich als Schlacht bezeichnen kann, entsteht eine kuriose Kulisse. Halbleere Teller stehen überall auf dem Boden herum - im Hintergrund hier z.B. ein Rolls Royce mit dem dezenten Preisschild von einer glatten Million.
Einfach ein schönes Ambiente
An den Bierständen wird um Getränke gerangelt. Wir schaffen es aber immer wieder, die Bierversorgung zu optimieren, auch wenn sich die Bedienungen anfangs immer gegen die Bestückung von Glaserkisten sträuben.
Der Kübel Klub macht es meist möglich
So hatten wir einige Tage Laune, viele nützliche Gespräche, danach neue Kontakte und irgendwie waren wir jeden Abend k.o. ohne wirklich zu wissen, warum eigentlich.
Die Messe endete am Sonntag um 18 Uhr. An diese Uhrzeit hält sich aber kaum einer. Und auch in unserer Halle brach gegen halb sechs die Panik aus - alle wollten verdammt schnell nach Hause. Da wir aber in Halle 8.1 waren, ist das garnicht so einfach. Die Halle ist im 1. Stock und da gibt es das Nadelöhr Aufzug.
Wir hatten Zeit, da ich mit dem Gespann Autotransporter plus Anhänger eh erst um 22 Uhr auf die Autobahn darf. Auch wenn der Transporter weit unter 7,5 to ist, da ich mit Anhänger gefahren bin, galt das Sonntagsfahrverbot auch für mich. Wieso also die Hektik. Wir machten uns einen Spaß draus und stellten uns erst einmal eine Reihe Kinostühle auf und feuerten die anderen beim Abbau an.
Sozusagen Waldorf und Statler zu sechst...
Erst ab 20 Uhr können Fahrzeuge zum Abbau aufs Gelände fahren, dafür muß man sich vorab einen Einfahrtsschein organisieren und nach Reihenfolge der Einfahrtsscheine darf man in Zehnergruppen dann rein. So kam ich mit dem weißen Klaus und dem Transportanhänger erst um 20:30 Uhr rein. Bis dahin war bereits alles abgebaut, wir mußten nur noch verladen. Wir zogen den Hänger in den Aufzug und ich den beladenen Hänger mit dem Pirat wieder raus. Pirat auf Klausi gefahren, Hänger dran und ab nach Hause. So zumindestens der Plan. Aber beim Checken der Beleuchtung des Hängers die böse Überraschung: Am Hänger gingen nur die Blinker. Kein Rücklicht, kein Bremslicht.
bei der Anfahrt ging das noch. Wir probierten herum, nix ging. Wieso ist man im ADAC? Den Gelben Engel geholt und es kam wirklich ein Engel.
Die Steckdose an Klausi war komplett verrottet. Da waren mehrere Kabel schlicht wegoxidiert. Wahrscheinlich hatte das eindrehen des Bajonettverschlußes den letzten Adern den Rest gegeben, oder sie waren bei der Anfahrt noch gar weggebrannt.
Es ist wie immer. Fast die ganze Woche super sonniges Wetter, wenn man eine Panne hat, regnets. Marten blieb zur Sicherheit mit vor Ort, bis es funktionierte und wir wechselten uns ab, dem Helden vom ADAC mit der Taschenlampe zu leuchten. Die Steckdose war gesteckt und nicht verschraubt. Also verlängerte er einige Kabel, quälte diese in die total verrotteten Pins, verklebte das mit Heißkleber, den er mit einer Lötlampe heiß machte, fixierte alles mit Klebeband und schützte es mit einer Plastikfolie gegen den Regen.
Ums. vorneweg zu nehmen: Es hat gehalten. Gegen Mitternacht war das Meisterwerk vollbracht. Dann aber schnell auf die Piste - was heißt schnell? Mit Hänger nur 80 km/h. Gegen halb 3 war ich dann in Wetzlar bei Monsterbacke. Der wartete schon, die Kinostühle, den Kühlschrank etc. auszuladen. Dann weiter nach Mainz. Gegen halb 5 morgens war ich dann endlich daheim. Was ein Tripp. 2 Liter Cola, eine Schachtel Kippen und am Schluß versuchen, die Lieder im Radio mitzusingen, um wach zu bleiben. Ich bin nicht mehr wirklich textsicher muß ich feststellen...
Original: Fusselblog