Strike! Endlich mal wieder Erfolge an der Schrauberfront...
Der Abend gestern fing erst einmal mit einer ungeplanten Aufgabe an - die abgerissene Radschraube.
Ich wollte die erst ausbohren. Und wie ich so am Bohren war, dachte ich mir, wieso eigentlich. Das schaut doch noch ein wenig heraus und Druck ist da keiner drauf, also einfach Bremssattel ab und Bremsscheibe runter. Dann hatte ich was zum Anpacken.
Der Schraubenrest ließ sich mit bloßen Fingern rausschrauben. Bremsscheibe wieder drauf, Bremssattel dran und gut.
Natürlich habe ich auch die restlichen Bremssättel rundum entlüftet.
Beim rechten Vorderrad passierte es dann wieder. KNACK! Radschraube Nummer 2.
Man muß dazu sagen, ich habe die Radschrauben bei eBay gekauft, weil ich nicht genügend Radschrauben in der richtigen Länge mit Kegelkopf hatte. Und ich bekam ein Sammelsurium von Radschrauben mit identischer Länge von mindestens 4 verschiedenen Herstellern. Ich wollte die von dem einen Hersteller (gemarkt mit "ASS") nicht weiter verwenden, weil die eine Radschraube abgerissen war. Eine hatte ich beim aussortieren übersehen - und genau die ist abgerissen.
Ich habe direkt vom Werkstattrechner eine Beschwerdemail geschrieben und gebeten mir die 6 ASS Schrauben zu ersetzen. Mal sehen, wie der Verkäufer reagiert. Der hat die ja auch nur von Schlachtfahrzeugen geschraubt. Aber da er ein gewerblicher Händler ist, hat er ne Garantiepflicht. Schade, daß ich ihn schon positiv bewertet habe. Die positive Bewertung hat er nur bei einer Ersatzlieferung verdient...
Nach dem Entlüften der Bremsen ging es an das Entlüften der Kupplung. Mal wieder. Ich hatte einen Tipp von Dirk bekommen, einer von unserem Gemeinschaftsstand bei der Veterama, der mit Mercedesteilen handelt. Er gab mir den Tipp mit dem Ölkännchen. Ich war also im Baumarkt und wollte ein Ölkännchen kaufen. Ich konnte es nicht glauben - die hatten keine! Ich erinnerte mich, daß ich mal sowas im Restpostenmarkt gesehen hatte. Machte nen verdammt billigen Eindruck. Ob die was taugt? 2 Euro kann man riskieren.
Die Kupplung muß man von unten entlüften. Also erst einmal den Reservebehälter leeren - geht am besten mit ner Einwegspritze.
Damit ich durch den Entlüftungsnippel pumpen konnte, mußte ich erst einmal die Flex herausholen. Nein, nicht, um am Auto rumzuflexen. Ich habe den 6/7er Ringschlüssel in der Mitte geteilt. Ich hatte nicht genug Platz, um mit dem langen Schlüssel den Entlüfternippel anständig aufzuschrauben. Mit nem halben Schlüssel ging´s einwandfrei.
Schlauch auf den Nippel und ans andere Ende das Ölkännchen mit Pumpe. Und dann pumpen, pumpen, pumpen.
Die Pumpleistung von so einem Ölkännchen ist natürlich nicht besonders. Und die Qualität des Ölkännchens war gnadenlos schlecht. Nach einer gewissen Pumpzeit zerfiel die Mechanik. Ende Gelände. Nippel wieder zugedreht und Test. Hat es gereicht? Es hat. Kupplung funktioniert einwandfrei, das Pedal kommt sofort wieder hoch, die Gänge lassen sich auch bei laufendem Motor seidenweich einlegen. Bei der Gelegenheit auch ein Bremscheck. Etwas vorsichtig pumpen, damit die Bremsbeläge alle an den Scheiben anliegen und ja! Das Pedal hat anständig Gegendruck. Gang raus, ausgestiegen, ein wenig hin und her gewackelt, ja alle Bremssättel machen wieder auf, läßt sich kinderleicht schieben.
Strike! Das sind die Erfolgserlebnisse, die einen für die Arbeit und den Ärger der letzten Tage entschädigen...
Original: Fusselblog