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Reine Hirngymnastik: Toyota HiAce H11

Published in fusselblog.de

Ums vornewegzuschreiben: Dies ist keine Suchanzeige. Ich habe derzeit weder Geld noch Platz, einen hinzustellen, aber ab und an gehen einem eben Ideen durch den Kopp...

Die Leiche ist groß, aber es ist kein Transporter. Was würde ich eigentlich fahren wollen, wenn ich einen Transporter kaufen würde. Ich bin ja eigentlich ein VW Fan, aber einen VW Bus? Nix gegen die Dinger, da fahren wirklich hübsche von rum, aber auch viele. Irgendwie ist mir das nicht exotisch genug. Zudem stört mich beim VW Bus, daß der Heckmotor die Nutzfläche deutlich einschränkt. Mercedes Transporter? Ford Transe?

Letzthin versteigerte "saufkraft" alias Nick, den ich aus dem OSG Forum kenne, sein Wohnmobil auf Basis eines Transporters, den ich fast komplett verdrängt hatte: Toyota HiAce.

Skurriles Vieh, dieser Transporter. Ich mag die Front mit den Scheinwerfereinfassungen an den Seiten ohne Kühlergrill.

Toyota HiAce 2. Generation

Das ist übrigens die zweite Baureihe des HiAce, wenn ich es richtig recherchiert habe, dann heißt die intern H11. Gebaut wurde er von 1977 bis 1982. Es gab ihn sowohl als 1,6l Benziner mit 66 PS, als auch als 2,2l Diesel mit 65 PS. Sicherlich keine Rennmaschine, aber es geht ja ums transportieren.
Es gab ihn in mehreren Aufbauvarianten. Verschiedene Radstände, geschlossen und mit Fenstern und auch als Pickup.

Toyota HiAce H11 Pickup

Auf dem Pickup basiert wohl auch das eingangs erwähnte Wohnmobil - übrigens von der Firma "Kock" - also eine Schwanzkarre :.

Toyota HiAce H11 Kock Wohnmobil

Innen ist der Bock ein Inferno aus Plastik - niemand hat etwas anderes erwartet. Wir reden hier über ein japanisches Auto aus Ende der 70er, Anfang der 80er. Wobei die zwei getunnelten Rundinstrumente eine gewisse Sportlichkeit vorgaukeln.

Armaturenbrett Toyota HiAce H11

Leider hat der Bock Lenkradschaltung. Eigentlich ist Lenkradschaltung was Cooles. Nur in dem Fall hat es eindeutig Nachteile. Es ist so ziemlich der einzige Toyota mit Lenkradschaltung, was den Umbau auf ein anderes Getriebe schwierig macht, wenn man einen stärkeren Motor verbauen will. Und angeblich - ich habe es mangels Gelegenheit noch nicht getestet - haben großgewachsene Fahrer Probleme mit dem Schalthebel und den Haxen. Bei einem PKW würde ich einfach die Sitze tiefer setzen, aber beim Toyota HiAce ist das nicht so leicht möglich - die Sitze sind schon recht flach und man sitzt auf dem Radkasten - da geht’s nicht tiefer.

Sitze Toyota HiAce H11

Der Arsch des Transporters ist eher langweilig im Vergleich zur netten Font.

Heckansicht  Toyota HiAce H11

Von hinten könnte das auch ein viel neuerer Transporter sein. Das is eigentlich viel zu sachlich für Ende der 70er Jahre.

Von der Technik sollen die Dinger angeblich mehr als robust sein. Das erklärt auch, warum in Deutschland kaum noch welche zu finden sind. Gut, einerseits reden wir von ca. 30 Jahre alten Nutztieren, die reihenweise verschlissen wurden, aber andererseits sind die Kisten in Afrika extrem beliebt. Deshalb wurde der Markt auch gnadenlos von Afrikaexporteuren leergekauft.

In Berlin gibt es einen Händler, der sich ein wenig auf alte HiAce spezialisiert hat. Aber auch der hat gerade keine 2. Serie dastehen, jedenfalls hat er keine inseriert.

Insgesamt finde ich das Modell aus mehreren Perspektiven interessant: Es ist ein echter Exot mit Hinkucker-Potential, dem skurrilen 70er Jahre Nippon-Charme, verbunden mit robuster Technik und der Chance auf H-Kennzeichen bzw. 07er Zulassung.

Original: Fusselblog

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