Im Temporausch - Das Jahrhundert der Geschwindigkeitsrekorde
Der Online-Zweiteiler zu Duellen um die Jagd nach dem Geschwindigkeitsrekord mit Rennfahrerlegenden Camille Jenatzy, Malcolm Campbell und Bernd Rosemeyer. Legendäre Zweikämpfe um die schnellste Fahrt haben viele Heldinnen und Helden hervorgebracht, aber auch Todesopfer gefordert. Die SWR Reportage „Im Temporausch – Wilde Duelle um die schnellste Fahrt“ von Thorsten Link geht den Ursprüngen dieser Kulturgeschichte der Rekordrennen nach. Flankiert wird der Film (3.06. 17:15 bis 18 Uhr, SWR Fernsehen) von den Reportagen von den Online-Dokumentationen: „Im Temporausch – Die Rosemeyer-Tragödie“ und „Im Temporausch – Das Jahrhundert der Geschwindigkeitsrekorde“ ab Pfingstsonntag, 23.5.2021, in der ARD-Mediathek und auf Youtube. Zeitzeug*innen, Angehörige und Historiker*innen kommen zu Wort, sprechen über Ursachen der Besessenheit, die Sucht nach der schnellsten Fahrt. Berichte, Dokumente und Zeitzeugnisse aus dem Jahre 1938 werfen ein neues Licht auf den Unfalltod des Rennfahrers Bernd Rosemeyer. Camille Jenatzy, Malcolm Campbell und amerikanische Autotüftler Wilde Duelle um die schnellste Fahrt – sie gibt es seit der Erfindung des Automobils. Als erster Mensch beschleunigt der belgische Autokonstrukteur Camille Jenatzy 1899 sein Fahrzeug auf mehr als 100 km/h. Schon bald reift die Rekordsucht zum Wettstreit unter den Nationen und zum Duell zwischen bekannten Automarken. Der Brite Malcolm Campbell erreicht 1935 bereits unglaubliche 484 km/h in einem Auto mit Radantrieb. Nach dem Krieg sind es vor allen die Amerikaner, die den Briten Paroli bieten wollen. In heimischen Garagen montierten Tüftler Strahltriebwerke von ausrangierten Kriegsbombern an selbstgebaute Karosserien und jagen ihre Fahrzeuge über gigantische Salzseen. Bernd Rosemeyer, Star der Silberpfeil-Ära Am 28. Januar 1938 treffen sich die beiden Automobilhersteller Mercedes-Benz und Auto-Union zu einer spektakulären Wettfahrt. Das Ziel ist ein neuer Geschwindigkeits-Weltrekord. Mercedes Fahrer Rudolf Caracciola legt in seinem Stromlinienfahrzeug vor: 432 km/h. Weltrekord auf einer öffentlichen Straße. Bernd Rosemeyer geht an den Start. Bei Kilometer 9,2 geschieht das Unfassbare. Rosemeyer verliert die Kontrolle, das Fahrzeug stellt sich quer, überschlägt sich: Rosemeyer wird aus dem offenen Cockpit geschleudert, ist sofort tot. Was war die Ursache? Ein technisches Problem? Die Wetterbedingungen? Die Nazis stellen klar: Rosemeyer starb mit Heldenmut für Deutschland. In der Presse wird der Unfall ideologisch verklärt. Allerdings: Über Untersuchungen zum Unfallhergang wird hartnäckig geschwiegen. Thorsten Link, 2021