AC Cobra – COB6038

Die Anderen

Es gibt in der Cobra-Geschichte so viele Nebenschauplätze und Besonderheiten, dass die Übersicht nicht ganz so einfach ist. Wer den Titel dieses Artikels aufmerksam gelesen hat, wird schon bemerkt haben, dass die bei den Shelby-Cobra üblichen Buchstaben anders sind, also nicht CSX, sondern COB. Das kam so: Die zweite Serie der Cobra, also jene mit dem 289er-Ford-Motor und den Blattfedern, verkaufte sich in den USA über Erwarten gut. Da witterte die Engländer von AC Cars, die mit ihrem Ace ja die Grundlage für diese Cobra nach Amerika lieferten, auch für Europa ein Geschäft. Der Ace selber war ja nun auch schon die Jahre gekommen, seit 1953 war er auf dem Markt, zuerst mit dem eigenen 2-Liter-Sechszylinder, dann mit dem 2-Liter-Sechszylinder von Bristol, schliesslich auch noch mit einem 2,6-Liter-Sechszylinder von Ford, doch 1964 war dann endgültig Ende. Da passte so eine Cobra mit dem 4,7-Liter-V8 von Ford, wie sie Shelby in den USA anbot, bestens ins Programm der Briten.

Also baute AC Cars seine eigene Cobra. Optisch sind die britischen und amerikanischen Modelle einzig daran zu unterscheiden, dass die Fahrzeuge von AC Cars keine Shelby-Embleme tragen. Und dass es sie rechtsgelenkt gab, 45 Exemplare, jene mit der Bezeichnung COM (für Cobra Britain). Erstaunlicherweise gab es auch noch 17 linksgelenkte Fahrzeuge, da war die Bezeichnung dann COX. Hier haben wir es mit COB6038 zu tun, ausgeliefert am 1. September 1965 über den Händler Guy Salmon Ltd. an Julian Moulton, in Weiss mit schwarzem Interieur. Irgendwann wurde COB6038 dann rot, erhielt 48-IDA-Weber-Vergaser für etwas mehr Durchzug, wurde 2013 komplett restauriert – und steht bei Fiskens zum Verkauf (März 2025), ohne Preisangabe.

Die «englischen» Cobra sind bei uns in der Sammlung der Cobra der zweiten Serie zu finden; es gab noch andere Cobra direkt von AC Cars, das ist aber eine andere Geschichte, hier. Weitere schöne Sportwagen finden Sie in unserem Archiv.

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