
Aston Martin DB3S
Alles wird besser
Aller Anfang war nach dem 2. Weltkrieg für die Rennwagen von Aston Martin (buchstäblich) schwer, wie wir beim Aston Martin DB3 gelernt haben. Und es gab auch noch interne Probleme: Eberan Eberhorst, der für den DB3 verantwortlich gezeichnet hatte, hielt an seiner Konstruktion fest. Deshalb wandte sich sein Assistent William Watson direkt an John Wyer, den Chef über die Rennabteilung. In seiner Mappe hatte «Willie» einen Vorschlag für einen Rennwagen, der nicht bloss 75 Kilo leichter war als sein Vorgänger, sondern mit dem neuen 2,9-Liter-Sechszylinder auch deutlich stärker. 185 PS waren es mindestens, es heisst, dass gute Exemplare auch auf 240 PS kommen konnten. John Wyer schlug ein – und so entstand einer der schönsten Rennwagen der 50er Jahre. Das Design mit der berühmten «gothic arch» stammte von Frank Feely, der auch schon für Lagonda wunderbare Fahrzeuge gezeichnet hatte.






Eingeführt wurde der Aston Martin DB3S 1953. In Le Mans kamen Parnell/Collins nur gerade 16 Runden weit, nach 74 Runden war Schluss für Abecassis/Salvadori, nach 182 Runden erwischte es auch noch Thompson/Poore. Dafür gab es einen Doppelsieg bei der Tourist Trophy in Dundrod – und am Ende der Saison einen dritten Platz in der Sportwagen-Weltmeisterschaft sowie den Sieg beim 9-Stunden-Rennen in Goodwood. 1954 war kein gutes Jahr für Aston Martin, aber 1955 schafften Collins/Frère bei den so tragisch verlaufenen 24 Stunden von Le Mans den zweiten Rang (DB3S/6, 62 EMU). Ein Jahr später kämpften Moss/Collins (auf DB3S/9, 46 EMU) bis kurz vor Schluss um den Sieg, ein gebrochener zweiter Gang brachte sie aber um den verdienten Erfolg. Und auch 1958 kamen die Gebrüder Whitehead auf einem DB3S – wieder DB3S/6, 62 EMU – auf den zweiten Rang, obwohl in jenem Jahr eigentlich der DBR1 für den Gesamtsieg vorgesehen war (aber ziemlich kläglich scheiterte).







Insgesamt wurden 31 Aston Martin DB3S gebaut, 10 (11) davon für das Werk, 20 für Kunden. Die Werksfahrzeuge hatten ein- und zweistellige Chassisnummer (DB3S/1 bis DB3S/11, wobei dieser nie vom Werk eingesetzt wurde), die Kundenautos dann dreistellige (DB3S/101 bis DB3S/120). DB3S/6 und DB3S/7 wurden ursprünglich als Coupé eingesetzt, weil man glaubte, dass sie gerade auf schnellen Strecken schneller sein müssten, doch die Aerodynamik funktionierte nicht, die hübschen Aston waren sehr empfindlich auf Seitenwind und wurden bei hohen Geschwindigkeiten hinten schnell leicht. Und folglich wieder auf offene Karosserien zurückgebaut. Diese Umbauten – meist nach Unfällen – trafen die meisten DB3S, kaum einer sieht heute so aus, wie er einst ausgeliefert wurde.







Die Aston Martin DB3S wurden bei 35 Rennen eingesetzt und holten 15 Siege, 13 zweite Plätze und 7 dritte Ränge. Wir haben auch ganz viele Original-Bilder, doch da müssen wir zuerst noch die Rechte abklären. Deshalb zeigen wir hier vorerst nur ein Werksfahrzeug, DB3S/2, mit dem Reg Parnell 1953 in Le Mans verunfallte, aber dafür in Goodwood gewann. Und dann ist da noch ein Kunden-Fahrzeug, DB3S/118, dessen aussergewöhnliche Farbe ganz einfach zu erklären ist: erster Besitzer war der Niederländer Hans Davids.

















Es braucht aber da auch eine Sammlung, oder? Ganz langsam:
Chassis-Nummer: DB3S/2
















Steht zum Verkauf bei Tom Hartley Jr. (Februar 2024), ein bisschen Geschichte und mehr Bilder gibt es weiter oben.
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Chassis-Nummer: DB3S/5

Selbstverständlich kennt man dieses ganz berühmte Bild von Stirling Moss im Aston Martin DB3S. Und ja, das Fahrzeug ist genau dieser Wagen, DB3S/5, aufgenommen wurde es am Goodwood Easter Meeting 1956, das Moss auch gewinnen konnte. Eigentlich war DB3S/5 gedacht als persönliches Fahrzeug für Aston-Besitzer Sir David Brown, es trug zu Beginn auch ein spezielles Plastik-Kleid, musste dann aber schnell umgebaut werden, weil Aston nach Le Mans 1954 ein paar Rennfahrzeuge ausfielen. Gleich im ersten Rennen fuhr Roy Salvadori 1954 in Silverstone auf den zweiten Platz, 1955 gewann Salvadori in Crystal Palace, bei der Mille Miglia schied Peter Collins mit DB3S/5 dann allerdings aus. 1956 kaufte Salvadori für sich selber, 1957 verkaufte er den Aston weiter, unter anderem fuhr der junge Graham Hill den Aston Martin in Goodwood. 2014 wurde das Fahrzeug im Werk komplett restauriert; verkauft über Fiskens.










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Chassis-Nummer: DB3S/104








1955 ausgeliefert an Kangaroo Stable, kam 1956 nach Kalifornien zu Rod Carveth, der damit in einer Saison 22 Rennen bestritt. Steht aktuell bei Fiskens zum Verkauf.
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Chassis-Nummer: DB3S/115

Wurde am 26. März 1956 an den Amerikaner Joe Lubin ausgeliefert, der das Fahrzeug unter anderem mit Richie Ginther einsetzte. Nächster Besitzer war Bill de Creeft, es folgte Ron Keil, der den Aston Martin zum Strassen-Fahrzeug umfunktionierte. 1965 kam DB3S/115 in den Besitz von Alan Selby, der den Aston Martin über 40 Jahre in seinem Besitz hatte. Verkauft über Fiskens.










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Chassis-Nummer: 131/DB135


























Auktion: RM Sotheby’s, Monterey 2023, Schätzpreis 1’750’000 bis 2’250’000 Dollar. Begann sein Leben als Project 155 (DP155), als David Brown von der Formel 1 träumte. Dafür wurde eine 2,5-Liter-Version des bekannten 3-Liter-Sechszylinders entwickelt, in ein ungestempeltes DB3S-Chassis eingebaut, mit einem Monoposto-Aufbau versehen. Der 2,5-Liter erwies sich als Fehlentwicklung, das Fahrzeug wurde verkauft, erhielt einen Jaguar-Motor und 1957 die Karosserie des DB3S/105. Nach einem schweren Unfall wurde der Aston «irgendwie» repariert, erst, als das Fahrzeug 1986 in Schweizer Besitz kam und von Roos Engineering restauriert wurde, erhielt es seine heutige Form.
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