Ford GT40 – P/1079

Der Gelbe

Eigentlich war die grosse Karriere der Ford GT40 1968 schon vorbei. Doch Ford Advanced Vehicles baute weiterhin ein paar Fahrzeuge, die meisten mit Strassenzulassung für gute Kunden. Doch es entstanden auch einige wenige Rennversionen nach Gruppe-4-Reglement, P/1079 ist eines dieser Exemplare. Von den Strassen-Versionen unterschieden sich diese Rennwagen deutlich: Schärferer 289er-Motor, bessere Kupplung, 140-Liter-Tank, besseres Fahrwerk. Der sehr gelb lackierte P/1079 ging am 20. April 1968 an den Belgier Jean Blaton (besser bekannt unter seinem Rennfahrer-Pseudonym «Beurlys») – und stand schon wenige Tage später bei den 1000 Kilometern von Monza am Start. Beurlys/Mairesse wurden noch auf dem 7. Rang gewertet, obwohl sie nach 89 Runden mit Reifenprobelmen aufgegeben hatten. Auch bei den 1000 Kilometern von Spa mussten Beurlys/Mairesse die Segel streichen. Richtig heftig wurde es dann bei den 24 Stunden von Le Mans: Dubois/Beurlys/Mairesse qualifizierten sich nach technischen Problemen nur auf Platz, Mairesse kam dann aber im strömenden Regen gut vom Start weg, schob sich auf Platz vier – und verlor gleich in der ersten Runde auf der Mulsanne bei etwa 250 km/h die Herrschaft über sein Fahrzeug. Er kam mit Kopfverletzungen davon, doch P/1079 war nur noch Schrott: Man geht davon aus, dass Mairesse bei Start die Fahrertür nicht richtig geschlossen hatte.

Schrott ist bei einem Rennwagen ja immer relativ. Das Wrack kam irgendwie zu Franco Sbarro, der reparierte den GT40 einigermassen notdürftig. Als P/1079 dann Anfang der 90er Jahre in den Besitz eines französischen Investment-Funds kam, wurde das Fahrzeug dann aber aufwendig restauriert – und später über viele Jahre sehr erfolgreich bei historischen Rennen eingesetzt. Der gelbe GT40 ist auf jeden Fall ein Hingucker, wurde zuletzt über Fiskens verkauft.

Mehr Ford GT40 haben wir hier – und dann gibt es auch noch die Serie über die Zusammenhänge seiner Geschichte. Und schliesslich ist da immer das Archiv.

Der Beitrag Ford GT40 – P/1079 erschien zuerst auf radicalmag.