Lamborghini Centenario Roadster
Schleicher
Hört, hört – der Lamborghini Centenario Roadster kann also tatsächlich Webradio. Über den Touchscreen (den er aus dem Audi TT hat, übrigens). Und sogar Apple Car Play. Das nennen wir mal: Fortschritt. Wir würden ja glatt die zwei Milliönchen, die so ein Jahrhundert-Lambo kostet, springen lassen, alleine schon deswegen. Blöd ist: alle 20 sind schon mal wieder weg.
Wir stellen uns das so vor. Der Herr Domenicali sitzt in seinem CEO-Büro in sant’Agata und hat eine Liste vor sich. Gute Kunden, Freunde des Hauses. Er hat 20 dieser Centenario Roadster zu vergeben und er ruft nun Amigo X. an. Ciao, sagt er, ich habe da… Gut, nehm ich, sagt Amigo X, mehr will ich gar nicht wissen. Interessiert ihn auch nicht weiter, um was es genau geht, er überweist die zwei Millionen, er stellt sich den ungeöffneten Container mit dem Lambo in eine dunkle Garage – und in vier, fünf Jahren haut er ihn auf eine Auktion, kriegt vier Millionen. Von zwei auf vier, und von diesen zwei Prozent muss der arme Kerl dann leben. Wer da nicht ja sagt, ist selber schuld. Wer nicht auf der Liste von Domenicali steht: ebenfalls. Wer hat, dem wird noch viel mehr gegeben. Wahrscheinlich hat der Lambo-Chef seine Liste in 20 Minuten abgearbeitet gehabt.
Müssen wir sonst noch was schreiben zum Lamborghini Centenario Roadster? Alles gleich wie beim Coupé, ausser halt: ohne Dach. Deswegen ist er ein bisschen schwerer – und deswegen ist er dann auch etwas langsamer, schleicht in 2,9 statt 2,8 Sekunden auf 100. 350 max bleibt. Es wird den 20 Besitzern sowas von egal sein, die haben eh keine Zeit, den 770 PS starken Italiener zu bewegen, sie müssen ja am Telefon sitzen und auf Anrufe wie jenen von Herrn Domenicali warten. Dieser investiert dann die verdiente Kohle wiederum in den Fortschritt, siehe oben.
Ach, Auto-Welt, wie pervers bist Du geworden. Aber wir haben noch mehr von diesen Absurditäten in unserem Archiv.
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