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Hut ab!, Test Opel Astra 2321

Published in radical-mag.com

Test Opel Astra

Noch nicht erstellt
Opel-Fahrer tragen Hut. Sagt der Volksmund. Tempi passati, der neue Opel Astra hat uns schon bei den ersten Testfahrten überzeugt. Naja, zumindest bis auf die immer noch zu hakelige Schalthebelführung. Es ist wohl Zufall, dass wir als Testwagen einen mit der Sechsstufen- Automatik bekommen haben... Als Antrieb war ein 1600er-Diesel eingebaut, 136 PS leistet dieser, dazu gibts ein maximales Drehmoment von 320 Nm. Schon klar, ein Schleudertrauma werden wir von der Beschleunigung nicht davontragen. Aber, echt jetzt, der Automatik-Opel geht ganz gut. Und er verbraucht: fast nix. Wieso das so ist? Sicher auch, weil der Diesel-Astra ganz schön leicht ist. Nach DIN sind es 1275 kg. Das sind bis zu 200 kg weniger als beim bisherigen Astra, und das merkt man. Nicht nur beim Verbrauch. Und leise ist er grad auch noch. Also zumindest beim Gleiten, wenn man die volle Leistung abfordert lässt der Astra dann schon verlauten, dass er ein Selbstzünder ist.

Natürlich wird der neue Astra beim Spritsparen auch vom Umstand unterstützt, dass die sportliche Gangart nicht die grösste Stärke des geprüften Fahrzeugs ist. Dafür ist das Fahrwerk zu sehr auf Komfort getrimmt. Wers sportlich mag, sollte eher zur 200-PS-Version greifen – der starke Benziner ist deutlich straffer gefedert und dennoch nicht so unkomfortabel wie ein Corsa OPC zum Beispiel. Entsprechend der komfortablen Abstimmung der Federelemente animiert der Opel dann auch nicht zum schnellen Fahren. Aber, wem die erhöhte Wankneigung des Aufbaus nichts ausmacht, der kann auch den Diesel-Opel ordentlich treten. Jedenfalls derart, dass es dem Fahrer den Hut vom Kopf ziehen würde. Geht doch.


Schön auch, wie viel Raum Fahrer und Beifahrer haben. Und sogar hinten wird es nicht eng, erstaunlich ist hier die generöse Kopffreiheit trotz der sportlich nach hinten abfallenden Dachlinie. Klar, mit dem Kofferraumvolumen ist es dann so eine Sache. Wenn die Passagiere so viel Platz bekommen. Da bleibt meist nicht sehr viel Raum fürs Gepäck, beim Astra sind es immerhin 370 Liter. Damit gehört der neue Astra nicht zu den Lademeistern, aber immerhin lässt sich das Gepäckabteil auf 1210 Liter erweitern. Wem das nicht reicht, muss auf den kürzlich vorgestellten Astra Kombi warten.

Gerade wurde der Astra zum Schweizer Auto des Jahres gewählt, Auch wir hatten in weit vorne auf der Liste, allerdings war er nicht unser Favorit. Aber wir können nach den ausgiebigen Testfahrten sehr gut damit Leben, dass der Opel diesen Titel nun trägt. Und, vielleicht wählt die internationale Jury den Astra ja auch auf den ersten Platz. Das wird sich am Eröffnungstag des Salon Genf im März 2016 zeigen.





Preislich liegt das Schweizer Auto des Jahres gut im Rennen. Einen neuen Astra gibts ab 20'900 Franken, unser Diesel in der höherwertigen Ausstattung «Enjoy» und mit Automatik kostet genau 10'000 Franken mehr. Da bekommt man ziemlich viel Auto fürs Geld, aber man kann auch noch viel Geld zusätzlich ausgeben. Für zertifizierte Sitze mit Massagefunktion zum Beispiel. Wir arbeiten ja nicht im Aussendienst, sitzen zuweilen aber auch sehr lange in den Testwagen. Uns hat sich der Sinn dieser Systeme noch nicht richtig erschlossen. Und für die 2300 Franken Aufpreis kann man sich einige konventionelle Massagen gönnen... Wenn man den Diesel-Astra komplett ausstatten will, muss man schon an die 35 grosse Scheine auf die Verkaufstheke legen. Nicht wenig, aber immer noch fair, wie wir finden.

Was wir am neuen Opel nicht mögen? Naja, irgendwie ist die Automatik etwas eigenartig abgestimmt, macht viel über den Wandler. Das fühlt sich etwas eigenartig an, scheint aber keinen negativen Einfluss auf den Verbrauch zu haben. Denn, mit einem Schnitt von 5,1 Liter Diesel ist der 1,6 CDTi ein echter Kostverächter. Wir sind erfreut und ziehen den Hut. Also, wenn wir noch einen auf hätten...

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