Goldesel, VW Touran-1616
VW Touran
Man muss schon irgendwie bewundern, die VWianer. Zwar mag der neue Touran kaum als neuer Touran erkennbar sein, doch er wird mit Garantie ein Goldesel.
Bald zwei Millionen Touran haben die Wolfburger seit 2003 verkauft. Sie kamen spät ins Segment der Kompaktvans, doch sie machten halt alles richtig. Vielleicht ein bisschen langweilig - aber halt gut. Zweimal haben sie ihn sanft überarbeitet, den Touran, 2006 und 2010, und es war wirklich an der Zeit für eine grundlegende Überarbeitung, basierte der Familienfreund doch noch auf dem Golf V.
Jetzt, zur Weltpremiere in Genf, wird es selbstverständlich: MQB. Ein grosser Schritt für den Touran - und ein wohl noch grösserer für den Konzern, damit kann die neue Plattform noch besser amortisert werden, noch mehr Gleichteile verbaut, noch mehr Marge generiert. Es mag für den Freund feiner technischer Details jetzt nicht gerade zu einem Jubelschrei reichen, doch man muss das aus Sicht des Konzern verstehen.
Und für den Kunden ist das ja auch bestens. Es gibt quasi alle Motoren aus dem Golf-Programm (vielleicht irgendwann auch einen Touran R?), die sind ja bis 19 Prozent sparsamer als die bisherigen Maschinen. Es gibt das volle Infotainment-Programm, das ja grossartig ist, etwas vom besten auf dem Markt.
13 Zentimeter länger ist er geworden, der neue Touran, also: 4,53 Meter jetzt. Davon kommen 11 Zentimeter zum verlängerten Radstand - und schliesslich noch 6,3 Zentimeter dem Innenraum und auch den Passagieren zugute. Und dem Kofferraum-Volumen: 1040 Liter sind es schon im Normalzustand, 1857 Liter, wenn die hinteren Sitze weggeklappt werden. Das dürfte rekordverdächtig sein - und wie immer bei VW auch bestens zu nutzen.
Was wollen wir noch mehr schreiben? Eigentlich gar nichts mehr, der Touran spricht wieder einmal für sich. Ziemlich leise zwar, zurückhaltend, aber in der Summe seiner Eigenschaften sehr deutlich. Die Konkurrenz wird ihn hassen, die Kunden werden ihn lieben.
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Original: radical