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Popeye, Fahrbericht Ford Fiesta Red Edition 1983

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Ford Fiesta
Red Edition

Wenn Popey eine Dose Spinat in sich schüttete, verfügte er über Bärenkräfte. Ford macht das ein wenig anders. Der kleine Fiesta wird auch mit dem winzigen Einliter-Dreizylindermotor zum Kraftmeier, dank 140 PS und einem maximalen Drehmoment von 180 Nm.

Das ist schon mächtig viel für so ein kleines Triebwerk. Der 0,998 Liter grosse Dreizylinder ist eh ganz spezielles Motörchen. Ein Ladedruck von 2,6 bar war noch vor wenigen Jahren absolut undenkbar, genauso wie ein innen liegender, im Motoröl laufender Zahnriemen. Der soll übrigens ein Autoleben lang halten. Falls nicht, dürfte es kompliziert werden. Eingebaut ist das Triebwerk in einem Ford Fiesta, der natürlich in den Black- wie in der Red-Edition auch sonst technisch optimiert wurde. Strafferes Fahrwerk, breitere Reifen und neuprogrammierte Regelsysteme machen den Ford-Floh zum echten Flitzer.

Wir finden das Package sehr gelungen. Das Auto hat nicht so viel Power, dass die Vorderräder ständig um Gnade wimmern, aber man hat genug Druck im Bug um auf kurvigen Strecken richtig viel Freude zu haben. Denn wenn Ford etwas immer schon konnte, dann waren es Fahrwerke (mal abgesehen von den Starrachsen-US-Pflaumen). Klar, die Sonderlackierungen in Rot oder Schwarz werden nicht alle Kunden ansprechen. Aber, das Auto ist frech gemacht, auch innen. Wer also eine leicht exhibitionistische Ader hat, dürfte mit den beiden Fiestas durchlas glücklich werden.

Ford spricht von einem Topspeed von 201 km/h, von einer Literleistung die höher ist als bei einem Ferrari 458 Italia. Das sind aber nur Buchstaben und Zahlen auf dem Papier. Sicher ist, der neuste Fiesta ist nicht brutal hart, nicht brutal schnell, nicht brutal auf der Bremse - aber verdammt flink. Dabei soll der EcoBoost-Einliter mit 4,5 Liter Benzin pro 100 Kilometer auskommen. Diese Zahl verbannen wir mal ins Reich der Legenden, aus Erfahrung wissen wir, dass der Dreizylinder zwar viel Boost hat, aber das mit dem Eco eher links liegen lässt. Klar, wir hören die Ford-Techniker schon wieder: «Wenn man mit dem Auto richtig fährt dann ist dieser Verbrauch möglich». Nur, wenn man das Auto so fährt, hätte man es gar nicht bauen müssen. Denn Fahrspass ist der Punkt an diesem Wagen. Sonst könnte man sich ja auch einen Elektroroller kaufen.

Der Fiesta kommt als Red Edition oder Black Edition bereits in wenigen Wochen zu den Händlern. Die Preise beginnen bei 24'400 Franken. Das ist nur rund ein Tausender weniger als der scharfe Fiesta ST mit 184 PS. Wers nur auf die Leistung abgesehen hat und die Ausstattung nicht so sehr interessiert, der ist mit dem 1,6-Liter-ST sicher besser bedient. Wer den guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort mag, sollte sich den Roten oder den Schwarze aber genauer ansehen.

Mehr Ford gibts im Archiv.




Original: radical

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