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Druck-Sache, Test Audi A3 g-tron 1931

Published in radical-mag.com

Test Audi A3 g-tron

Der VW-Konzern setzt vermehrt auf Erdgas-Fahrzeuge wie den Audi A3 Sportback g-tron. Im Test gefiel der Ingolstädter auch mit einer enormen Reichweite.

Wir finden Erdgas als Treibstoff für Verbrennungsmotoren grundsätzlich gut. Auch in Zeiten, in denen es um den CNG-Antrieb stiller war, haben wir einen Opel Zafira CNG einem Dauertest unterzogen, fanden den Fiat Panda CNG ziemlich sexy und sind nun erstaunt, in welcher Breite der VW-Konzern dieses Thema nun aufgreift. Aber eben, dem modularen Querbaukasten (MQB) sei’s verdankt, dass die Technologie nun markenübergreifend zum Einsatz kommt. Klar hatte VW auch schon früher Erdgasfahrzeuge, aber nun scheint man ernst zu machen. Am Fahrverhalten des Autos merkt man nicht, ob er nun mit CNG oder Benzin betreiben wird. Ja, der Audi A3 g-tron ist bivalent ausgelegt, fährt also mit Erdgas oder Benzin. Und das ziemlich weit. Die Füllung (gut 14 kg) reicht für mindestens 300 Kilometer im Gasbetrieb, dazu kommen die 50 Liter Benzin, die noch mal für rund 800 Kilometer gut sind. Damit kommt man theoretische 1100 Kilometer weit, aber ganz sicher bis zu einer der über 140 Erdgastankstellen in der Schweiz. 

Natürlich ist der 1400er-Motor mit 110 PS kein Sporttriebwerk, doch dank des guten Drehmoments von maximal 200 Nm ist man einigermassen zügig unterwegs. Und, das müssen wir so sagen, im Schweizer Alltagsbetrieb reicht die Leistung locker aus, um im Verkehrsgeschehen mitschwimmen zu können. Wir haben einen Verbrauch von 4,2 kg Erdgas pro 100 Kilometer erreicht, im Benzinbetrieb waren es 6,2 L/100 km. Und weil zum Testzeitpunkt das Kilogramm Erdgas genau gleich teuer war wie der Liter Bleifrei 95 (Fr. 1,70) ist die Rechnung eine einfache: 100 Kilometer mit dem Audi A3 Sportback g-tron kosten mit Erdgas 7,14 Franken, im Benzinbetrieb 10,54 Franken.

Auf 1000 Kilometer hochgerechnet ergibt das eine Differenz von 34 Franken. Bedenkt man, das der g-tron gegenüber dem Audi A3 1,2 mit 105 PS in der Ausstattung Ambition rund 2000 Franken teurer ist, muss man also erst mal fast 60'000 km zurücklegen, bevor sich der Erdgasantrieb rechnet. Aber, die monetäre Sicht ist nicht die einzige, die beim g-tron zum Zuge kommen sollte. Denn dank des Anteils an Biogas, welcher in der Schweiz automatisch beigemischt wird sinkt der CO2-Ausstoss massiv. An sechs Tankstellen in der Schweiz ist es sogar möglich, reines Biogas zu Tanken und entsprechend absolut CO2-neutral unterwegs zu sein. Alle Infos zum Erdgasantrieb und dem Tankstellennetz gibts unter www.erdgasfahren.ch. Wo es so viele Vorteile gibt, muss es auch Nachteile geben. Die gibt es, so ist das CNG-Netz in unseren südlichen Nachbarländern zum Beispiel sehr dünn oder gar inexistent. Dort wetzt man beim Gasantrieb auf das sogenannte Autogas (LPG), weil die Kosten für die Fahrzeugumrüstung deutlich geringer sind. LPG ist entweder Butan oder Propan, also ein Abfallprodukt aus der Erdölgewinnung, mit dem normalerweise Gasgrills auf Temperatur gebracht werden.

Weitere Nachteile sind nicht auszumachen, denn sowohl die Serviceintervalle wie auch die Sicherheit im Falle eine Unfalls sind dieselben wie bei einem  konventionell angetriebenen Auto. Und auch das Kofferraumvolumen bleibt unangetastet. Ach, aber etwas müssen wir dann doch noch erwähnen. Unser Testwagen, schön ausgestattet, hat deutlich mehr gekostet als man vom Basispreis aus schliessen könnte. Satte 55'720 Franken soll unser g-tron kosten, eine Menge Geld für einen Kompaktwagen mit 110 PS.

Mehr Audi gibts im Archiv.



Von aussen ist kein Unterschied ersichtlich, unter der kleinen Abdeckkappe...


... befindet sich die Einfüllöffnung fürs Erdgas. Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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