Find a Soulmate, Fahrbericht Kia Soul 1920
Fahrbericht Kia Soul
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Es wird sich weisen, wie viele Soulmates, also Seelenverwandte der Kia Soul finden wird. Bisher war der witzige Koreaner in der Schweiz wahrlich kein Topse(e)ller. Und, die Koreaner (der Soul wird nicht in Europa produziert) haben noch eins draufgelegt. Man hat den nur etwas über vier Metern langen Fünfsitzer noch etwas pfiffiger gestylt. Das dürften Menschen in einer echt urbanen Umgebung mögen, die eher zurückhaltende Schweizer Kundschaft dürfte kaum zur Standing Ovation ansetzen. Dabei kann der Kia alles, was man so können muss heutzutage. Er kann mit Assistenzsystemen, er kann Navi (und das erst noch richtig gut), er kann mit Automatik (egal ob Diesel oder Benziner, nach wie vor keine Selbstverständlichkeit in dieser Fahrzeugklasse) und er kann mit 7 Jahren Garantie. Zudem gibts ausreichend Platz. Zwar wurde der Radstand und die Aussenlänge nur um zwei Zentimeter verlängert, trotzdem erscheint und der neue Soul deutlich geräumiger als sein Vorgänger. Aber, wir geben es gerne zu, so richtig an jedes Detail des alten Soul können wir uns nun auch nicht mehr erinnern.
Wie gesagt, optisch soll sich jeder selber sein Urteil bilden, aber die BiColor-Lackierungen haben schon was an sich. Natürlich kosten die etwas Aufpreis, mit einer Range zwischen 22'000 und 32'000 Franken ist der Kia Soul aber nach wie vor ein respektables Angebot. Zumal man zu den sieben Jahren Mobilitätsversicherung, sieben Jahren Garantie nun auch noch ein Navidatenupdate pro Jahr drauflegt. Das Kartenmaterial ist kostenlos, das Aufspielen der Daten beim Händler muss man allerdings berappen. Und sonst? Ja sonst, wie sollen wir es beschreiben? Das Auto: fährt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es bietet wegen der Sehschlitze (die Fenstergrafik soll an das Visier eines Motorradhelms erinnern...) nur mässige Übersicht. Dafür fühlt man sich in den Sitzen (zumindest vorne, auf die billigen Plätze haben wir uns nicht bewegt) sehr wohl, alles passt, nix wackelt oder hat Luft. Und das Cockpit ist richtig gut gestaltet. Wer will kann sich die Finger per Lenkradheizung wärmen lassen oder kommt dank optionaler Sitzbelüftung auch im Sommer »trocken» nach Hause.
Und das Cockpit ist richtig gut gestaltet. Wer will kann sich die Finger per Lenkradheizung wärmen lassen oder kommt dank optionaler Sitzbelüftung auch im Sommer »trocken» nach Hause. Ach ja, gefahren sind wir auch. Also, mit dem Diesel (128 PS, 260 Nm) ist die Sacche - nicht gerade sportlich. Im Stadtbetrieb und der Agglomeration gehts ganz flott vorwärts, jenseits der 100 km/h wirds dann aber – zäh. Klar, so ein Kia Soul ist kein Rennwagen, und ein 1600er-Vierzylinder als Selbstzünder per se kein fahrspassorientiertes Aggregat. Aber so ein wenig mehr Dampf hätten wir uns schon gewünscht. Wobei, wenn man erst den Benziner fährt (ebenfalls ein 1600er-Vierzlinder) dann weiss man den Diesel sehr zu schätzen.
Federung und Dämpfung sind ganz okay, auch wenn der Wagen trotz verlängertem Radstand zuweilen etwas hölzern wirkt. Aber, das schöne Ambiente im Innenraum mit den wirklich tollen Lüftungsdüsen die gleichzeitig als Fundament für die Hochtöner der Soundanlage diesen machen einige wieder gut.
Dieses Auto verkauft sich - oder auch nicht - nur über die Optik. Und, man kann den Soul wirklich bis hin zu den Felgenfarben individualisieren. Die Frage bleibt bloss, ob man das will. Wenn man das will, bekommt man ein grundsolides (der Diesel mit Automatik wiegt satte 1480 kg) Auto, welches den täglichen Ansprüchen mehr als genügt. Gut, der Kofferraum ist mit 240 Litern nicht gerade üppig, aber er lässt sich auf maximal 1370 Liter erweitern.
Insgesamt macht der Soul, der auf einer abgewandelten Plattform des C'eed basiert, eine gute Figur. Wir wünschen uns eigentlich nur etwas: entweder mehr Leistung oder, 200 kg weniger Gewicht. Aber den Preis ab 22'550 Franken für den Benziner mit manuellem Schaltgetriebe lassen wir uns natürlich gerne gefallen.
Mehr Kia gibts im Archiv.
Original: radical