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Hackenbergs Zielgruppe, Audi Allroad Shooting Brake 1885

Published in radical-mag.com

Audi Allroad Shooting Brake

Extrem neue Wege sind es nicht, die Audi derzeit geht. Aber offenbar will man die Komponenten rasch in Serie bringen.

Wenn sie am Morgen gerne von Los Angeles aus zum Snowboarden in die San Gabriel Mountains fahren und am Nachmittag mit dem Kite an den Strand von Venice Beach aufbrechen, dann haben sie Glück. Denn sie sind die angepeilte Zielgruppe von Prof. Dr. Ulrich Hackenberg.

Gut, besonders gross ist die Zielgruppe jetzt nicht, denn so viele arme Würste mit ADHS, die keine Freunde haben und deshalb zum Sport machen erst einmal den halben Tag durch die USA gondeln müssen, um dann, nachdem das Schneebrett gerade unter den Füssen verzurrt ist, wieder ins Auto zu steigen um an den Strand zu fahren, wird es nicht geben.

Aber die Not in Ingolstadt ist gross, deshalb wird jeder Strohhalm gegriffen. Man erinnere sich: Vorsprung durch Technik. Das war einmal. Plötzlich ging nix mehr voran, ausser den jährlich wachsenden Singleframe-Grills. Dann kam Wolfgang Dürheimer. Hochdekorierte Ingenieurs-Koryphäe aus Zuffenhausen. Mit ihm gleich ein ganzes Team von Porsche-Entwicklern. Da sie sich nicht um das Wachstum des Singleframe-Kühlergrills und die Passgenauigkeit der Innenraumkunststoffe kümmerten, war die angestammte Mannschaft in Ingolstadt beleidigt. Und es begann das Mobbing. Auf Dauer konnte das nicht funktionieren. Also die Notbremse gezogen und die Entwicklermannschaft abermals ausgewechselt.

So kam Prof. Dr. Ulrich Hackenberg ans Ruder. Und es scheint ein grosses Ruder zu sein, mit dem der VW-Mann die Rückwärtsbewegung einleitete. Denn die unter Dürheimer eingestellten e-tron Projekte wurden wieder aus der Schublade geholt und die aktuelle allroad shooting brake e-tron quattro-Studie ist das erste unter der neuen Regie entwickelte Modell.
Es ist – was auch sonst – ein Crossover. Deshalb nicht angewiesen auf asphaltierte Strassen. Es ist – was auch sonst – ein Plugin-Hybrid. Deshalb nicht angewiesen auf Kraftstoff. Auch sonst wird das volle Programm geboten: zwei Elektromotoren, ein Benzinmotor, ein e-S-Tronic-Getriebe, einen 12.3 Zoll TFT-Monitor, Multitouch-MMI, in den Lüftungsdüsen versteckte Klimaregler und Matrix-LED-Scheinwerfer. Dazu eine Karosserie aus Alu- und Karbon.

vZu den Zahlen: Systemleistung 408 PS und 650 Nm. Dargereicht von einem 2.0 TFSI mit 292 PS und 380 Nm, einem 40kW und 270Nm starken Elektromotor und einem 85 kW und 270 Nm starken Elektromotor. Die ersten beiden Aggregate leiten ihre Kraft über das Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderachse weiter, die stärkere Elektromaschine treibt alleine und unabhängig die Hinterachse an. Erst sie macht den Allroad zum quattro. 

Selbstverständlich gibt es mehrere Betriebsmodi des Hybridsystems. Rein elektrisch (bis 130km/h und bis zu 50km weit), hybrid (auf höchste Effizienz aller drei Motoren getrimmt) und sportlich (volle Leistung – der Benziner dreht aus und die E-Maschinen boosten). Dazu kann man die elektrische Ladung der Lithium-Akkus auf «hold» stellen, oder bei Bedarf auch während der Fahrt per «charge» mit dem Verbrenner nachladen. Genau wie beim Porsche Panamera mit Hybridantrieb. Das interessanteste an der Detroiter Neuvorstellung ist jedoch folgender Satz der Pressemitteilung: «Damit geben wir einen sehr konkreten Ausblick in die nahe Zukunft». Auf welches Modell genau? Auf den Audi TT. Denn das Interieur kennt man von der CES in Las Vegas und dort wurde es eben als jenes des TT ausgegeben. Front und Heck passen ebenfalls zum neuen Kompaktsportler. Ob es vom TT allerdings eine allroad-Variante geben wird, wagen wir zu bezweifeln.

Dank an Fabian Mechtel von asphaltfrage.de , mehr Audi gibts im Archiv.




Original: radical

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