Optisch laut, Mini JCW Concept-1409

Mini JCW Concept

Mehr Kugelstösser als Leichtathlet? Mini zeigt den JCW als Konzept.

Im November wurde der neue Mini in Oxford präsentiert (siehe: hier) Doch bevor der Dreitürer überhaupt beim Händler steht, wird bereits die nächste Stufe gezündet und den Markenfans als vorweihnachtliches Geschenk Bilder vom zukünftigen Topmodell, dem Mini John Cooper Works, unter den virtuellen Christbaum gelegt. Aber was helfen bunte Bilder und noch buntere Marketing-Texte, wenn das Ganze nur als Concept ohne jegliche Fakten präsentiert wird?

Die Antwortet ist simpel: Es hilft, eine gewisse Erwartungshaltung aufzubauen und den Spannungsbogen bis Mitte Januar zu ziehen, denn dann öffnet in Detroit die NAIAS (North American International Auto Show) ihre Pforten und Mini wird höchstwahrscheinlich alle technischen Daten mitteilen. Bis dahin können wir also nur mutmassen und interpretieren: Es scheint eine grössere Bremse verbaut zu sein, was auf mehr PS schliessen lässt. Aktuell markiert der Cooper S mit 192 Pferden die Spitze. Doch aus so einem 2,0-Liter-Turbomotor können ja heutzutage durchaus noch ein paar Pferdchen mehr generiert werden. 230 PS sollten es daher schon sein, um dem selbstgesteckten Anspruch, der neue Anwärter auf die Poleposition im Kleinwagen-Segment zu sein, gerecht zu werden (siehe auch: Peugeot RCZ R...)
Es scheint zusätzlich aber auch an der Aerodynamik gefeilt worden zu sein. Der Auftritt der äusserst seriennah wirkenden Konzeptstudie übertrifft die vermutete PS-Leistung nämlich mit Wabengitter überzogenen Lufteinlässen, Spoilern, Schwellern, einem angedeuteten Diffusor und roten Akzenten um ein Vielfaches. Mini verspricht so extremen Fahrspass in einer neuen Dimension. Das macht neugierig, denn ums Eck ging bisher jeder Mini gut und wir hoffen, dass wenigstens dieses Charakteristikum an die adipöse vierte Generation des Kompaktwagens weitervererbt wurde.

Doch warum muss die Studie für den Messeauftritt so fürchterlich überschminkt daherkommen? Es scheint, als hätte man in München noch nie den Begriff «optisch laut» gehört, denn eigentlich sind nur so der übermässige Einsatz der Kontrastfarbe Rot und die mangelnden technischen Informationen zu erklären.

Herzlichen Dank an Mister Mini Axel Grießiger, dessen bigblogg.com unbedingt lesenswert ist - nicht nur zum Thema Mini.

Mehr BMW/Mini gibt es im Archiv.

Original: radical