Open Menu
Open Menu
 ::

A gogo, Honda Civic Tourer-1408

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Honda Civic Tourer

Noch nicht erstellt
In vielen Teilen Europas verkauft sich der Kombi nach wie vor gut, trotz SUV- und Crossover-Boom. So gut, dass Honda auch noch ein Stück vom Kuchen haben möchte. Nach den Kombimodellen AeroDeck in den 1980er Jahren und seinem Nachfolger Accord Tourer im 2002 war die Zeit mehr als reif für etwas Neues. Den aktuellen Civic-Fünftürer hat man nun als Basis verwendet und ihm als Tourer einen enormen Kofferraum verpasst, diesen aber erstaunlich elegant in das Civic-Design integriert. Die Front ist dieselbe wie beim Fünftürer, genau wie einige Details: Die unsichtbaren Türgriffe hinten, die dunklen Radläufe oder auch die neuen silber-schwarzen 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Die Seitenlinie ist beim Tourer allerdings markanter und die Fensterlinie wurde an den hinteren Türen um 17 mm angehoben. Das lässt den Kombi eleganter, dynamischer erscheinen. Gebaut wird er übrigens im Honda-Werk in Grossbritannien.

Der Civic Tourer ist einerseits gedacht für die junge Familie mit Kind und Kegel, aber auch für die so genannten «Downsizer», im weiteren Fachjargon gerne auch «Empty-Nester» genannt, aktive Menschen im besten Alter also, deren Kinder erwachsen und ausgeflogen sind, die sich aber inzwischen mindestens eine Deutsche Dogge und einen Dackel angeschafft haben. Oder aber sie haben sich ein anderes aufwendiges Hobby zugelegt, wofür man einen geräumigen Station Wagon braucht, sagen wir: Golf, als immer wieder beliebtes Beispiel. Und diese Menschen möchte man überzeugen, doch ihr Premiumsegment zu verlassen, zu Gunsten eines günstigeren, effizienteren Autos.

Das Augenscheinlichste am neuen Civic Tourer ist sicher einmal das Hinterteil. Es ist ausladend, voluminös. Nicht unelegant, im Grossenganzen betrachtet, aber eben: Big. Auf alle Seiten.
Honda Civic Tourer
Honda Civic Tourer
Da wundert es uns nicht, dass bei der Präsentation, als wäre es eine Zaubervorstellung, immer noch mehr lila Rollkoffer zum Vorschein kommen. Erst einmal drei (oder waren es vier?) riesengrosse im Hauptraum und dann noch zwei zusätzliche, kleinere in Handgepäckgrösse, versenkt im «Geheimfach» unter dem regulären Laderaum. Spielend verschluckt, alle. Und der Kofferraum lässt sich dazu noch, ganz easy, dank dem patentierten Handling der «Magic Seats» (die Rücksitze lassen sich, unter anderem, mit nur je einem Handgriff flach klappen, und ja: funktioniert sagenhaft) auf gefühlte Wohnzimmergrösse erweitern. Zahlen: Satte 624 Liter Volumen sind es im Normalzustand, 1668 Liter mit flach gelegten Sitzen. Ein weiteres Plus: Die Höhe der Ladekante ist bei 56,5 cm, beim normalen Civic liegt sie bei 70,2 cm. Aber nicht nur für das Gepäck gibt es genügend Raum, auch die Passagiere können komfortabel sitzen.
Honda Civic Tourer
Honda Civic Tourer
Honda Civic Tourer
Honda Civic Tourer
Honda Civic Tourer
Selbst auf den hinteren drei Plätzen reisen auch etwas grösser gewachsene Menschen bequem, ohne sich ständig Kopf oder Knie wund zu scheuern. Auf den Vordersitzen ist es dann geradezu luxuriös in Sachen persönlicher Freiraum. Das erstaunt auch nicht weiter, ist der Tourer doch 4,53 Meter lang (23 cm mehr als der Civic), 1,77 Meter breit und hat einen Radstand von 2,95 Meter (gleich wie der Civic). Sein Gewicht beträgt, je nach Motorisierung und Getriebe, zwischen 1,3 und 1,4 Tonnen.

Das Cockpit ist aufgeräumt und übersichtlich. Etwas gewöhnungsbedürftig erscheint uns der weit hinter dem Lenkrad platzierte, längs angeordnete Display, da suchten wir etwas nach Sinn und Praktikabilität des Designs. Aber das ist wohl auch so etwas wie Geschmackssache. Selbstverständlich ist im ganzen Innenraum einiges an Plastik verarbeitet, in unterschiedlichsten Oberflächendekors, aber das ist soweit ganz ok.

Den Tourer gibt es als Diesel und Benziner. So richtig gefallen hat uns hier vor allem der 1,6 i-D-TEC Diesel. Er soll der leichteste Dieselmotor seiner Klasse sein, hat ausreichende 120 PS und ein Drehmoment von 300 Nm. Zur Standardausstattung aller Civic Tourer mit Schaltgetriebe gehört die Start-Stopp-Funktion. Der Verbrauch soll beim Diesel bei 3,8 Liter auf 100 km, beim Benziner bei 6,2 Liter liegen.

Selbstverständlich glänzt auch der neue Kombi im Honda-Stall mit einer ganzen Reihe von Assistenz- und Sicherheitssystemen, als da wären: City-Notbremsassistent, Kollisionswarnsystem, Fernlichtassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Toter-Winkel-Assistent, Ausparkassistent, Adaptive Geschwindigkeitsregelung, Kollisionswarnsystem. Dem Fahrer stehen zudem drei Fahrmodi zur Verfügung: Comfort, Normal und Dynamic. Im sportlichen Dynamic-Modus wird die Lenkung satter, das Fahrzeug reagiert direkter und hat allgemein eine spürbar bessere Stabilität.
Honda Civic Tourer
Überhaupt, trotz seiner grosszügigen Dimensionen sind seine Fahreigenschaften bestens und das hat, nebst dem guten Fahrwerk, einen weiteren Grund: In die Karosserie integrierte Verstärkungen erhöhen die statische und dynamische Steifigkeit.

Es gibt vier Ausstattungsversionen beim Civic Tourer. Die Basisversion «Comfort», als 1,6 i D-TEC (Diesel) kostet 29'500, den Benziner als 1,8 i-VTEC bekommt man gar für 27'500 Franken.  Für die teuerste Version «Executive», als Diesel, muss man 36'700 Franken hinblättern, der Benziner ist auch hier 2000 Franken günstiger. Zu kaufen gibt es ihn ab Februar 2014.

Mehr Honda gibt es im Archiv.


Original: radical

Related Items from Catalogue Show Related