Test Audi S3-1396
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Einverstanden, die vierflutige Auspuffanlage wäre nicht nötig, das hätte man sicher auch dezenter lösen können.
Und: hält man sich immer schön brav an die gesetzlichen Vorgaben des Schweizer Strassenverkehrsordnung, dann lässt sich der von Audi angegebene Normverbrauch von 7,0 Litern fast erreichen, im Test verbrauchten wir 7,5 Liter im Schnitt. Nicht eingerechnet ist da allerdings eine flotte Fahrt in Deutschland, da waren es dann mehr als 13 Liter auf 100 Kilometern. Perfekt: das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das sämtliche Bedürfnisse zwischen gnadenloser Sportlichkeit und friedlichem Gondeln erfüllen kann. Und wirklich lobenswert ist auch die Progressiv-Lenkung, die mit wunderbarer Präzision gefällt.
Es fällt schwer, irgendwelche Schwächen zu finden beim Audi S3. Einverstanden, das Raumangebot für die hinteren Passagiere ist nicht gerade überragend, doch das ist in diesem Segment so üblich. Dafür überzeugt der Audi, wie immer, mit hervorragender Ergonomie sowie herausragender Haptik: dem deutschen Premium-Hersteller macht derzeit in Sachen Materialqualität und Verarbeitung niemand etwas vor. Dass so viel Dynamik, so viel Fahrfreude, so viel Alltagstauglichkeit ihren Preis hat, das versteht sich von selbst: Ab 53'300 Franken ist man dabei beim Dreitürer (es gibt ausserdem einen Fünftürer, ganz neu die viertürige Limousine und ab Frühling 2014 auch noch ein Cabrio).
Obwohl Audi mit dem S3 ein wirklich überzeugendes Produkt auf die Räder gestellt hat, haben die Deutschen noch nicht genug: 2014 kommt dann noch der RS3, mit wohl 400 PS. Wir sind aber der Überzeugung, dass der es nicht besser können wird als der S3. Der ist in so ziemlich jeder Beziehung ganz einfach: hervorragend. Der beste Audi, den es je gab?
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Nein, wir müssen uns nicht vorwerfen lassen, dass wir die Audi über den grünen Klee loben. Doch nach dem S Q5, den wir schon sehr geschätzt haben, kommt jetzt bereits wieder ein Audi, an dem es eigentlich nichts zu mäkeln gibt.
Er ist das (vorerst) gröbste Geschütz, das auf dem neuen Modularen Querbaukasten (MQB) des Volkswagen-Konzern basiert, auf dem auch der VW Golf 7, der Skoda Octavia, der Seat Leon und die «gewöhnlichen» Audi A3 aufbauen, und er trägt einen völlig unspektakulären Namen: S3. Er wird von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbo angetrieben, der stolze 300 PS leistet. Auf dem Papier beschleunigt der S3 in 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ist maximal 250 km/h schnell. Stolze Werte für ein Kompaktauto, da kann die Konkurrenz etwa von Renault (Megane R.S.) oder Peugeot (308 R kommt noch, aber es gibt schon den RCZ R, der uns auch bestens gefallen hat) nicht mithalten, dies auch mangels Allradantrieb. Ein harter Gegner wird in wenigen Woche der Golf R werden, der in der gleichen Konfiguration wie der S3 antreten wird, dazu kommen noch die Mercedes A45 AMG und CLA 45 AMG, deren 2-Liter-Turbo es gar auf 360 PS bringt.
Man darf davon ausgehen, dass der Audi die versprochenen Fahrleistungen tatsächlich erreicht. Es ist wirklich beeindruckend, wie der S3 abzieht, wenn die volle Leistung eingefordert wird. Und er erbringt sie absolut souverän, wirkt auch bei hohen Drehzahlen nie überfordert, wird nicht laut oder gar hektisch. Dank Allradantrieb (Lamellenkupplung mit elektronischer Steuerung) bringt der S3 seine urige Kraft - das maximale Drehmoment von beachtlichen 380 Nm, die zwischen 1800 und 5500/min zur Verfügung stehen - auch problemlos auf den Boden. Mindestens so beeindruckend: die Bremsen. Perfekt dosierbar, bei Bedarf packen sie gnadenlos zu. Das Fahrwerk ist zwar hart, aber der Audi wird deswegen nicht unkomfortabel; der Pilot kann auch zwischen verschiedenen Fahrprogrammen wählen, «dynamic» ist Schwachsinn, da verringert sich der Federungskomfort auf das Niveau eines Ikea-Büchergestells.
Es ist erstaunlich, was man mit dem S3 anstellen kann. Auf unseren Hausstrecken, bergig, kurvig, gehörte er vielleicht zu den allerschnellsten, aber auf jeden Fall zu den souveränsten Spielzeugen. Es gibt sie irgendwie gar nicht, die letzte Rille, der Audi immer noch Reserven, auch wenn man ihn richtig unfreundlich behandelt. Und wenn man das Doppelkupplungsgetriebe händisch bedient, dann kann man es wirklich grob knallen lassen. Und hat nie schweissnasse Hände, weil das fahrerische Können nicht ganz dem Mut des Piloten entspricht...
Doch auch der sportliche Fahrer ist ja nicht immer mit dem Messer zwischen den Zähnen unterwegs. Und genau dann zeigt sich eine der grossen Stärken des S3: er lässt sich auch vollkommen gesittet bewegen. Im Gegensatz zu anderen «hot hatches» (wie diese kompakten Sportler mit Heckklappe im englischen Sprachraum bezeichnet werden) rollt man locker durch die Stadt, macht keinen unnötigen Lärm, erregt dank relativ zurückhaltender Optik auch kein unnötiges Aufsehen.
Original: radical