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Habemus papam, Mercedes-Benz S65 AMG 1850

Published in radical-mag.com

Mercedes-Benz S65 AMG

Zwölf Zylinder, Biturbo-Aufladung, 630 PS Leistung und 1000 Newtonmeter Drehmoment – der neue Mercedes-Benz S 65 AMG ist so etwas wie das Leistungsoberhaupt der Powerlimousinen-Jünger.

Wir sind ja bekanntermassen nicht wirklich die grossen Fans der neuen S-Klasse von Mercedes. Gegen etwas Leistung haben wir jedoch nie etwas einzuwenden. Und davon hat der Zwölfzylinder-S nun wirklich genug. Das hatte das Teil auch schon früher. Ich kann mich erinnern, dass ich vor vielen Jahren einmal mit einem CL 600 von Bern nach Stuttgart geschwebt bin. Auch damals schon, feiner 12-Zylinder, elektronisch gesteuertes Dämpfersystem, feinstes Leder im Innenraum. Wenn ich mich richtig erinnere, kostete der Testwagen damals rund 240'000 Franken. Und da passierte es: ich rausche mit 220 km/h auf der linken Spur gen Stuttgi und schon leuchte mich zwei Scheinwerfer von hinten an? Wie bitte? Ein Subaru will mich von der linken Spur verscheuchen? Wohl kaum! Also satt aufs Fahrpedal gedrückt und schon wird der Japaner im Rückspiegel wieder kleiner. Aber nicht für lange. Denn bei 250 km/h war Schluss mit Beschleunigen. Der heftig überarbeitet Boxer-Vierzylinder «schiesst» mit etwa 254 km/h an mir vorbei. Welch Schmach. Wieso ich das erzähle. Weil beim neuen V12 in der S-Klasse trotz 630 PS und 1000 Nm wiederum bei 250 km/h Schluss ist. Das reicht ja auch, werden viele sagen. Stimmt, sage ich, aber...

Egal, da wir uns das Teil ja eh nie leisten können, und auch nie kaufen würden, bleibts hier bei der Aufzählung der wichtigsten Features. Der S 65 AMG beschleunigt von null auf 100 km/h in 4,3 Sekunden und soll laut Verbrauchszyklus nur 11,9 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Und natürlich kann der S 65 AMG wie die normale S-Klasse Unebenheiten in der Fahrbahn erkennen - und sozusagen präsentiv ausbügeln.

Und was ist sonst noch anders als in den leistungsschwachen Versionen? Nicht wirklich viel, ausser, dass natürlich alles ein wenig edler ist. Wobei, das geht ja eigentlich gar nicht, denn die S-Klasse ist ja nach dem Selbstverständis der Schwaben das beste Automobil der Welt. Der 65er ist also einfach noch ein wenig besserer.

Beim S 65 AMG kommen erstmals AMG-Leichtmetallräder in Schmiedetechnologie zum Einsatz. Diese Bauart sorgt für eine Gewichtsersparnis bei gleichzeitiger Erhöhung der Festigkeit. Daraus resultiert eine Verringerung der ungefederten Massen, was Vorteile beim Handling und beim Ansprechverhalten der Feder-Dämpfer-Elemente bringt. Serienmässig rollt der S 65 AMG auf AMG-Leichtmetallrädern im Vielspeichen-Design, keramisch hochglanzpoliert in 8,5 x 20 vorn und 9,5 x 20 hinten mit Reifen in 255/40 R 20 bzw. 285/35 R 20. Auch bei der Batterie wird gespart. So kommt - wie beim S 63 AMG - ein Lithium-Ionen-Teil zum Einsatz, welches 20 kg leichter sein soll als ein konventioneller Blei-Akkus. Doch diese Ersparnis wird wohl allein schon von den Bremsscheiben wieder aufgefressen. 42 cm messen die Keramik-Dinger an der Vorderachse im Durchmesser. Kein Wunder, wird das effekive Leergewicht des Autos im ellenlangen Pressetext nirgends erwähnt. Sowie, welch ein Wunder: Head-up-Display. Geht doch.

Mehr Mercedes gibt es im Archiv.




Original: radical

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