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Stillstand, Erster Eindruck: Corvette C7-1367

Published in radical-mag.com

Erster Eindruck: Corvette C7

Das Wetter. Es ist so ein bisschen ein Fluch. Da steht die neue Corvette C7 vor der Tür - und da steht sie dann halt.

Seit Samstag scheint die Sonne nur in Strömen, wir haben zwar die ersten 300 Kilometerchen gemacht, doch die Fahrfreud' war bisher eher: mässig. Denn auf nasser Strasse ist die neue Vette, sagen wir mal: giftig. Du musst das Fahrpedal nur schon ein bisschen angrinsen, und schon setzt der Hintern zum Überholen an. Er wird dann zwar schnell wieder eingefangen, elektronisch, aber so richtig fröhlich ist das nicht. Wir haben nicht die Hose voll, sondern ganz einfach vor Augen, dass wir das Ding noch brauchen.

Noch selten, nein: noch nie wurden wir auf ein Auto derart häufig angesprochen wie auf die neue Vette. Auf der Autobahn werfen sie sich weg, dann wird gehupt, Daumen gestreckt - pff, wann ist uns dies zum letzten Mal geschehen in einem Porsche? Manch einer weiss schon, was das Ding können sollte, in 4,2 Sekunden auf 100, rund 300 km/h schnell, gespiesen von einem 6,2-Liter-V8 mit 466 PS und 630 Nm maximalem Drehmoment bei 4600/min. Und alle staunen und alle schauen - scharfes Teil, so in Rot. Bisserl Ferrari, sagen die einen. Andere: japanisch. Noch andere: einfach supi. Und wenn man dann so plaudert, dann kommt immer die Frage: was kostet das Teil? Sicher jenseitig, wird vermutet, 150'000, mindestens.

Und das stimmt uns jetzt so ein bisschen melancholisch. Könnte auch am Dauerregen liegen. Oder daran, dass wir uns in Sachen Supertest 2013 gerade sehr intensiv mit dem Preislisten von Porsche beschäftigt haben. Dort steht, zum Beispiel: Cayman S, 325 PS, ab 88'300 Franken. Oder: 911 Carerra, 350 PS, ab 123'000 Franken.
Dann schauen wir auf den Zettel, den uns Chevrolet zur C7 mitgegeben hat und sehen: ab 79'900 Franken. Die Relationen scheinen uns so ein klein bisschen verschoben. Und nein, es ist nicht so, dass die Aufpreisliste bei der Vette besonders lang wäre, dies im Gegensatz zum deutschen Hersteller. Wobei, eben, wir können ja jetzt noch nicht viel sagen, wie sich die Vette fährt, ob sie nur 80 grosse Scheine gut ist oder vielleicht mit einem Porsche mithalten kann. Soll da mal einer die Sonne einschalten. Oder wenigstens den Regen weg.

Was wir schon mal beurteilen können: die Sitzposition ist nicht perfekt. Irgendwie: zu hoch. In Sachen Interieur ist die C7 deutlich besser als die Vorgängerin, aber halt immer noch: naja, da bleibt weiterhin Luft nach oben. Was aber auch zu vermelden ist: sie knarrt nicht, nichts. Und das manuelle 7-Gang-Getriebe konnten wir bisher nur teilweise anwenden: die Gänge 5 und 6 haben wir nicht angerührt, bisserl hochdrehen bis in den 4., dann ist man sowieso schon viel zu flott, dann direkt in den 7.. Damit rollt man dann bei Schweizer Autobahn-Richtgeschwindigkeit+ mit 1500/min einher. Runter dann direkt wieder in den 4., oder 3., damit der V8 auch mal ein wenig Laut geben darf. Lärm macht sie, hmm - im Vergleich zur V8-Variante des F-Type geradezu zurückhaltend. Das dürfte durchaus ein bisschen wilder sein, nach unserem Geschmack.

Und sonst? Schweisswetter.


Corvette C7
Corvette C7

Original: radical

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