Fahrbericht Mercedes CLA45 AMG-1311

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Eigentlich ist das auch vernünftig, denn wann und wo kann man diese potenten Geräte noch anständig fliegen lassen? In den USA noch weniger... Dort hingegen wird man dem Mercedes nachsehen, dass er ziemlich intensiv über die vorderen Räder schiebt. Wir tun das nicht.

Was können, was wollen wir noch erzählen vom CLA45 AMG? Tolle Sportsitze, allerdings nur gegen Aufpreis; wie das «normale» Gestühl so ist, können wir nicht sagen, es gab nur die Option. Hinten will man nicht länger sitzen, man sieht auch nicht nach draussen, da ist die A-Klasse besser. Kofferraum gibt es auch. Ergonomisch und haptisch gibt es keine Klagen, aber halt wieder einmal die Bemerkung, dass der Stern da deutlich hinter Audi und BMW herhinkt, dass sogar ein gut ausgestatteter Golf irgendwie zeitgemässer wirkt. Und nein, zum Multifunktionshebel sagen wir gar nix mehr.

Der CLA45 AMG kommt dann im September auf den Markt. Zu einem Preis ab 73'900 Franken. Das ist massiv mehr als der A45 AMG, der ziemlich genau 10'000 Franken weniger kostet. Und nein, zur Aufpreispolitik schreiben wir jetzt besser auch nix. Wir schreiben nur noch, dass wir den CLA45 AMG einem A45 AMG absolut vorziehen würden. Und übrigens auch der S3 Limo von Audi, die ja dann auch bald kommt, aber halt so aussieht, wie sie aussieht.

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Vierkomma von 0 auf 100, wir glauben es nicht.

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Vom A45 AMG waren wir ja nicht gerade begeistert (siehe: Fahrbericht). Und manch ein Ding, das wir in der gepimpten A-Klasse als nur mässig gelungen beschrieben haben, können wir in seinem hübscheren Bruder auch nicht schönschreiben.

Aber der CLA45 AMG ist ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig gutes Aussehen ist. Während der A45 AMG halt aussieht, als ob ein Bodybuilder eine Überdosis an Steroiden zu sich genommen hat, braucht der CLA genau diesen Pimp. Denn auf den serienmässigen 16-Zöllern und ohne Spoiler und ohne Schweller und ohne Verbreiterungen hat er etwas von Woody Allen auf Entzug und ohne Brille, dafür mit Leggings. Mercedes hat ein Designproblem, das betrifft auch die A-Klasse, die jetzt schon so ein bisschen ältlich aussieht (was bei modischen Produkten ja oft geschieht, wenn der erste Hype vorbei ist...), und auch den CLA, denn der sieht nur gut aus mit Anbauteilen von AMG. Weiss, schwarze Felgen, verdunkelte Scheiben, dann macht er was her.

AMG sagt, der CLA45 AMG sei im Vergleich zum A45 AMG mehr der Softie. Noch so ein bisserl erstaunlich, meinen wir, denn so rein optisch wäre das 4-türige Pseudo-Coupé ja mehr der Sportwagen. Doch: USA. Dort soll der CLA einschlagen wie Bud Spencer in die Sahnetorte, und deshalb darf die AMG-Version auch nicht ganz so scharf sein wie sie sicher könnte. Wenn man aber die neue Modellpolitik der Affalterbacher interpretiert, dann sieht man dort auch noch Raum für einen S. Dann vielleicht mit 400 PS (man hört so erzählen, dass der RS3 von Audi so viele Rösser haben wird...) und einem Fahrwerk, das aus den CLA einen einigermassen anständigen Sportwagen macht. Denn ein Sportwagen, das ist der CLA45 AMG trotz seiner 360 PS und den (auf dem Papier) beeindruckenden Fahrleistungen nicht. Zu smooth, zu glatt ist er, zu wenig verspürt man eine Emotion.

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Text: pru., Fotos: Werk

Ja, das Ding geht schon wie Sau. Zwar haben die 360 PS, die mit einem TwinScroll-Turbo aus dem 2-Liter-Vierzylinder gelockt werden, gegen ein Gewicht von 1,6 Tonnen zu kämpfen, doch das machen sie ziemlich locker. Denn da gibt es ja auch noch 450 Nm maximales Drehmoment. Und dank Allradantrieb kommt der Kraftbrei auch auf der Strasse an. Wie beim A45 AMG haben wir das 7-Gang-DKG als eine Schwäche des Wagens empfunden, doch im CLA45 AMG hat es uns weit weniger gestört, weil das Pseudo-Coupé tatsächlich ruhiger ist, sanfter, weniger animiert, die Pferde auch wirklich galoppieren zu lassen. Man bewegt sich irgendwie eleganter vorwärts, sucht mehr die Harmonie der Bewegung, den Flow, und dann geht sich das besser aus. Kommt dazu, dass eben auch das Fahrwerk eine Spur softer ist, mehr so in Richtung, wie man Mercedes halt kennt.

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Text: pru., Fotos: Werk

Original: radical