Open Menu
Open Menu
 ::

Wegen des großen Erfolges verlängert: Als Limousine wird die A-Klasse zum Baby-Benz der Millenials

Published in motosound.de

Mercedes-Benz A-Klasse

Die kleine A-Klasse ist für Mercedes ein großer Erfolg. Denn allein auf ihrem wichtigsten Einzelmarkt haben die Schwaben von der letzten Generation des Kompakten über xxx Exemplare verkauft und damit vor allem überdurchschnittlich viele junge Kunden und Frauen erreicht. Dabei passt der Golf mit Stern eigentlich gar nicht ins Beuteschema der chinesischen Aufsteiger. Denn das Land der Mitte ist ein Markt für Limousinen, und die dürfen egal in welcher Klasse gerne auch einen verlängerten Radstand haben. Das hat jetzt auch Mercedes eingesehen und erweitert seine Kompaktklasse deshalb zum ersten Mal um ein Stufenheck, das noch vor dem Auslieferungsstart des neuen Fünftürers gerade seine Premiere auf der Autoshow in Peking feiert.

Zwar zeigen die Schwaben dort nur ein Modell, doch ist es im Grunde eine doppelte Premiere. Denn während das Stufenheck in China zugunsten der Hinterbänkler in Radstand und Länge um sechs Zentimeter gestreckt wird und sich so auf stolze 4,61 Meter reckt, wird es den Wagen bei uns im Herbst mit den 2,73 Metern Radstand der normalen A-Klasse und dann etwa 4,55 Metern Länge geben. So wird der Neuzugang in der Familie zum Baby-Benz der Millenials und beerbt den legendären 190er, mit dem die Großväter der avisierten Kunden aufgewachsen sind.

Dabei ist er zwar nicht ganz so schick und stylish wie der CLA, wirkt aber sportlich und schnittig genug, um nicht gleich als Auto für Rentner und Langweiler abgestempelt zu werden. Erst recht nicht, wenn man den sportlichen AMG-Trimm bestellt.

Mercedes-Benz A-Klasse

Mercedes-Benz A-Klasse

Während Designchef Gorden Wagener einmal mehr die Kunst des Verzichts übt, noch ein paar Linien aus dem Blech nimmt und die glatten Flächen dafür noch stärker skulpturiert, ohne daraus wie beim letzten Modellwechsel gleich wieder eine große Revolution zu machen, haben die Ingenieure ein deutlich dickeres Lastenheft: Sie müssen vor allem innen mehr Platz schaffen und den Bonsai-Benz auf Augenhöhe mit C-Klasse & Co bringen, ohne dass die Kosten aus dem Ruder laufen.

Und weil sie es ernst meinen mit der Nachwuchsförderung, gibt es für die Limousine das gleiche revolutionäre Infotainmentsystem wie für das Schrägheck. Auch hier schaut man deshalb auf eine imposante, freistehende Bildschirmlandschaft, fingert endlich über einen Touchscreen, plaudert mit der Sprachsteuerung wie mit Siri oder Alexa und lässt den Blick fesseln von spektakulären Grafiken und dem ersten Head-Up-Display in der Mercedes-Kompaktklasse. Und falls man sich davon zu sehr ablenken lässt, fängt einen das nahezu unbeschränkt aus der S-Klasse übernommene Heer der Assistenzsysteme wieder ein.

Die Motoren kennt man ebenfalls aus dem Fünftürer. Für die China-Version wird das der 1,33-Liter, der zwei seiner vier Zylinder im Sparbetrieb abschaltet und wahlweise mit 136 oder 163 PS angeboten wird, sowie ein 2,0-Liter-Benziner mit 190 PS. Und bei uns wird es natürlich auch alle bis dahin verfügbaren Diesel geben.

Zwar zielt die Limousine der A-Klasse vor allem auf das Stufenheck des Audi A3 und den BMW Zweier. Doch dürfte der Baby-Benz des neuen Jahrtausends auch in den eigenen Reihen seine Opfer finden. Denn fließenden Linien hin und verführerische Silhouette her – für den CLA wird die Luft mit der neuen Limousine ziemlich dünn.