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Allrad-Avantgarde aus Amerika: Mit diesem Dickschiff will Cadillac BMW X5 und Mercedes GLE ans Leder

Published in motosound.de

Cadillac XT5

Sie tun es immer wieder. Zwar bekommt Cadillac in Europa seit Jahrzenten so recht kein Bein auf den Boden. Doch mit der Beharrlichkeit der Unverzagten nehmen die Amerikaner immer wieder einen neuen Anlauf – und lassen sich den diesmal gleich xxxx Millionen kosten. Denn so viel investiert die vornehme GM-Tochter in den nächsten Jahren in ihre großangelegte Produkt-Offensive, mit der vor allem die internationale Präsenz gestärkt werden soll. Neben dem neuen Flaggschiff CT6 die wichtigste Modellneuheit auf diesem Masterplan ist der XT5, der als Nachfolger des SRX noble Geländewagen wie den BMW X5 oder den Mercedes GLE ins Visier nimmt. In den USA schon seit ein paar Monaten am Start, kommt er im September zu Preisen ab 48 800 Euro jetzt auch nach Deutschland.

Weil er für das weiteres Wachstum von zentraler Bedeutung ist, hat sich die Mannschaft um Cadillac-Präsident Johann de Nysschens besonders viel Mühe gegeben: „Wir haben das Auto von innen nach außen entwickelt und bieten den Kunden jetzt mehr Platz, mehr Technologie, mehr Luxus und mehr Effizienz“. Und besser aussehen tut der XT5 auch: Dafür haben die Amerikaner den Nachfolger des SRX noch kantiger und prägnanter gezeichnet, noch schärfere Scheinwerfer eingebaut und auch bei den Heckleuchten den Wiedererkennungseffekt ein weiteres Mal gesteigert. Außerdem ist er ganz entgegen der Mode ein wenig flacher und kleiner geworden, steht aber mit dem größerem Radstand und dem schnittigeren Design trotzdem besser da – und bietet innen vor allem im Fond spürbar mehr Platz.

Cadillac XT5

Cadillac XT5

Aber die Amerikaner wollen den Deutschen mit diesem CrossOver nicht nur beim Schaulaufen auf dem Boulevard der Eitelkeiten den Rang ablaufen. Sondern auch technisch reklamieren sie eine Spitzenposition. Dieser Anspruch fußt genau wie beim CT6 auf einer neuen Leichtbau-Architektur, mit der die Pfunde bei dem 4,82-Meter-Modell nur so purzeln. Gegenüber dem Vorgänger sparen sie damit über 70 Kilo und gegenüber dem fast 20 Zentimeter kürzeren Audi Q5 immerhin 45 Kilo.

Dumm nur, dass man davon beim Fahren so wenig merkt. Denn wo sich der über fünf Meter lange CT6 vor allem auf der Landstraße dank des Leichtbaus eine klasse kleiner anfühlt, wirkt der XT5 noch immer wie ein gewaltiger Brocken und gibt sich entsprechend behäbig. Auf der Autobahn ein wunderbar gelassener Dauerläufer, trut er sich bei einer flotten Landpartie entsprechend schwer und fährt der deutschen Konkurrenz um Längen hinterher.

Das liegt zu einem Gutteil auch am einzigen Motor, den Cadillac bei uns zu bieten hat. Während der CT6 auf Turbo-Power setzt, muss der XT5 mit einem 3,6 Liter großen Sauger auskommen, der mit xxx PS und xxx Nm nur auf dem Papier Eindruck schindet. In der Praxis dagegen wirkt der Sechszylinder, der bei genächlicher Gangart zum V4-Motor wird uns so auf einen Normverbrauch von 10,0 Litern kommen will. im Zusammenspiel mit der Achtgang-Automatik ein bisschen müde. Es scheint, als verwende er mehr Energie auf die Geräuschentwicklung als den Vortrieb. Deshalb dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis der Wagen beim Überholen aus dem Quark kommt, selbst wenn der Sprintwert von xxx Sekudnen durchaus respektabel ist. Und wo die deutschen Dickschiffe mit bis zu 250 Sachen über die linke Spur bolzen, ist für den XT5 schon bei 210 km/h wieder Schluss.

Innen wie alle Cadillacs der jüngeren Zeit betont modern gestaltet und überraschend hochwertig ausgeschlagen, will Cadillac dafür mit besonders viel Ausstattung punkten: Dazu zählt nicht nur das große Touchscreen-Navi mit Apple CarPlay und Android Auto und en Rangierassistent, der vorwärts und rückwärts auch für Fußgänger und Radfahrer bremst, sondern auch ein neuartiger Rückspiegel. Über das normale Spiegelbild legen die Amerikaner dafür das Bild einer Video-Kamera, die sehr viel weiter und breiter nach hinten schaut. Bevor deren Aufnahmen in das Display hinein kopiert werden, retuschiert die Elektronik allerdings Hindernisse wie die Hinterbänkler, die Karosseriesäulen oder die Kopfstützen aus der Anzeige und schafft so bis zu 300 Prozent mehr Rücksicht. Zumindest in dieser Disziplin haben die Amerikaner damit im neuen XT5 den größten Durchblick.