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Frischer Wind im Reich der Zwerge: Dieses VW-Cabrio macht Lust auf ein Polo-SUV

Published in motosound.de

Na, auch schon da? Jetzt hat endlich auch VW kapiert, dass der Trend zum SUV nicht mehr zu stoppen ist und dass nach der Kompaktklasse nun die Kleinwagen ins Gelände streben. Bis die Niedersachsen mit dem Polo auf dieser Welle reiten, wird es zwar noch ein bisschen dauern. Doch zumindest haben sie jetzt schon mal eine kaum übersehbare Absichtserklärung abgegeben und in Genf die Studie T-Cross ins Rampenlicht gerückt. „Dieses Auto ist ein Teaser für das kompakteste Sport Utility Vehicle, das es von Volkswagen geben wird“, sagt Designchef Klaus Bischoff und seine Manager stellen für die nahe Zukunft gleiche ein halbes Dutzend neuer SUV in Aussicht. So wird es zwischen T-Cross und Tiguan noch einen Geländewagen auf Basis des Golf geben und die Lücke zum Touareg schließt ein Tiguan XL, der als Preisbrecher mit sieben Sitzen vor allem für Amerika und Asien gedacht ist. Außerdem wird der Tiguan noch ein bisschen schnittiger und tritt als Coupé gegen Mercedes GLC und BMW X4 an.

Mit dem 4,13 Meter langen T-Cross, der bei 2,57 Metern Radstand Platz für vier Personen bietet, ebnet VW aber nicht nur den Weg für ein SUV auf Basis des Polo, sondern lotet gleich auch noch die Chancen für ein Offroad-Cabrio aus und trägt deshalb den luftigen Beinamen „Breeze“ Denn genau wie früher der Kübelwagen und aktuell nur der Range Rover Evoque trägt der T-Cross statt des Blechdachs eine Stoffhaube, die elektrisch hinter die Rücksitze klappt Das lässt den Kofferraum zwar auf knapp 300 Liter schrumpfen und verschleiert ein wenig die künftige Dachlinie, macht den in einer neuen VW-Sprache gezeichneten Nachzügler aber plötzlich zum Trendsetter.

Dass der T-Cross mit seinem breiten Grill und den ungewöhnlichen, fast quadratischen Tagfahrleuchten oben ohne in Genf steht, hat allerdings noch einen anderen Grund: So ist der Blick frei in ein Cockpit, das mit Polo & Co außer dem Lenkrad und den Pedalen nicht mehr viel gemein hat. Denn ganz ähnlich wie die Studie Budd-E aus Las Vegas lebt das Innenleben des Bonsai-SUV von digitalen Displays, Touchscreens und Sensorfeldern und verzichtet deshalb auf fast alle Schalter. Nur die Lenkstockhebel, die Taster in den Türtafeln und natürlich der umso prominenter auf die Mittelkonsole gerückte Schalter für das Verdeck bilden da eine Ausnahme.

Die Formensprache ist neu, das Segment ist neu und das Ambiente auch – nur der Antrieb kommt einem sattsam vertraut vor. Denn hinter dem verdächtig nach Land Rover aussehenden Grill pöttert ein Dreizylinder-Turbo, der aus einem Liter 110 PS und 175 Nm schöpft. Das klingt schmächtig. Doch weil der T-Breeze gerade einmal 1 250 Kilo auf die Waage bringt, reicht das für einen Sprint von 0 auf 100 km/h in 10,3 Sekunden und für ein Spitzentempo von 188 km/h. Viel schneller sind Konkurrenten wie der Renault Captur oder der Peugeot 2008 auch nicht. Und weil VW den Polo für Abwege konsequent auf den Dschungel der Großstadt zuschneidert und deshalb konsequenterweise auf einen Allradantrieb verzichtet, ist der Wagen im Mittel mit 5,0 Litern zufrieden. Ein schlechtes Gewissen müsste man in diesem SUV also nicht haben.

Dass es von VW in ein, zwei Jahren einen Geländewagen in der Polo-Klasse geben wird, das ist schon mal amtlich. Aber womöglich hat selbst das Schaustück aus Genf Chancen für die Serie, sagt Herbert Diess: „Noch ist der T-Cross Breeze eine Studie. Wir können uns aber durchaus vorstellen, solch ein Cabriolet auf den Markt zu bringen“, schürt der Markenchef die Hoffnung. Denn kaum ein anderes Auto könnte die radikale Neuausrichtung von VW weg von technikverliebten und bisweilen arroganten Allmachtsmarke hin zu einem nahbaren Autohersteller für den Alltag besser demonstrieren, als dieses: „Ein preiswertes Spaßmobil mit hoher Alltagstauglichkeit. Ein echter Volks-Wagen.“