Captain Future auf dem Golf-Platz: So cool und kantig wird der nächste Honda Civic
Gegen ihn ist der VW Golf ein Langweiler und der Opel Astra ein Biedermann: Kaum ein Kompakter sieht so ungewöhnlich aus wie der Honda Civic. Das hat zwar den Verkaufszahlen der aktuellen Generation nicht wirklich geholfen, sondern mit zuletzt knapp 7 000 Zulassungen in Deutschland rangiert der Fünftürer noch weit hinter Importmodellen wie dem Kia Ceed oder dem Toyota Auris. Doch lassen sich die Japaner nicht von ihrem Kurs abbringen und legen bei der zehnten Generation sogar noch einmal nach. Das zumindest ist die Botschaft der jetzt in Genf enthüllten Studie, die binnen Jahresfrist mit nur noch marginalen Änderungen in Serie gehen soll: Als wäre Captain Future auf dem Golf-Platz gelandet, bleibt der der Civic bei seinem ebenso coolen wie kantigen Raumschiff-Design – aus gutem Grund, sagt Projektleiter Daisuke Tsutamori: „Wir wollten ein auffälliges und eindrucksvolles Exterieur schaffen, das sich vom konventionellen Design der europäischen Kompaktklasse absetzt und gleichzeitig den Kernelementen des Civic treu bleibt.“
Die Form ist bekannt, aber das Format hat sich geändert: Denn im Zuge des Generationswechsels geht der Civic drei Zentimeter in die Breite und wird zwei Zentimeter flacher, was seinen sportlichen Auftritt noch betont. Und weil er zudem 13 Zentimeter länger wird, versprechen die Japaner neben einem gelasseneren Fahrgefühl vor allem mehr Platz für Kind und Kegel.
Viel neues gibt es auch unter der Haube: Zwar haben die Japaner den 1,6 Liter großen Diesel mit aktuell 120 PS nur überarbeitet und dabei Verbrauch und Kraftentfaltung optimiert. Doch statt der bisherigen Benziner mit 1,4 oder 1,8 Litern bauen sie künftig eine neue Familie von Turbo-Direkteinspritzern ein. SO genügt dem Basismodell demnächst ein Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und rund 100 PS und darüber rangiert ein 1,5 Liter großer Vierzylinder, der auf etwa 150 PS taxiert wird. Nur zur Zukunft des gerade erst eingeführten Type R mit seinem 310 PS starken 2,0-Liter-Turbo sagt Honda noch nicht.
Zwar wird auch der neue Civic futuristisch wie eh und je. Doch zumindest einen Kurswechsel haben die Japaner beim Generationswechsel nun doch vollzogen. Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte planen sie den Civic als Weltauto und verschmelzen ihn deshalb mit dem um Längen erfolgreicheren US-Modell. Eines jedoch ändert sich mit dem globalen Fokus nicht. Die lokale Produktion. Denn auch der neue Civic kommt weder aus Japan noch aus Amerika, sondern läuft wie bisher in Swindon in England vom Band. Im Gegenteil: Künftig wird der Fünftürer sogar aus England in die USA exportiert.