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Je oller, je doller: So wild feiert der Aventador den 100. Geburtstag von Ferruccio Lamborghini

Published in motosound.de

Genug ist nicht genug: Lamborghini schlägt mal wieder aus der Reihe und brät den verwöhnten Kunden eine ebenso exotische wie exklusive Extrawurst: Zum 100. Geburtstag von Firmengründer Ferruccio Lamborghini machen die Italiener aus dem ohnehin schon extremistischen Aventador jetzt den einzigartigen Centenario.

Dafür stecken sie den Tiefflieger nicht nur in ein neues Karbonkleid, das so zackig geschnitten ist, als wolle Lamborghini sich um Batmans nächsten Dienstwagen bewerben. Sondern vor allem schrauben sie noch einmal am V12-Motor im Heck: Statt 700 PS leitet das 6,5 Liter große Triebwerk nun 770 PS und katapultiert den Kampfjet auf Rädern in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Tempo 300 hat er nach 23,5 Sekunden erreicht und ein Ende findet die Raserei erst bei 350 km/h.

Als wäre das noch nicht genug, würzt Lamborghini das Konzept noch mit ein paar weiteren Technologie-Premieren. So gibt es zum ersten Mal bei den Italienern eine mitlenkende Hinterachse für noch mehr Fahrspaß auf kurvigen Strecken. Und wer selbst in so einem Auto nicht auf Infotainment verzichten möchte, kann jetzt ein neues Multimediasystem nutzen oder sein iPhone mit Apple Carplay koppeln.

Lamborghini Centenario Dynamic RearFirmenchef Stephan Winkelmann sieht im Centenario aber mehr als eine würdige Hommage an den visionären Firmengründer. Sondern als jüngstes Modell in einer ganzen Reihe von Klein- und Kleinstserien ist der Jubel-Renner auch einen Freibrief für seine Mannschaft: „Autos wie dieses geben unseren Designern und Ingenieuren mehr Spielraum, ein unvergleichliches Ergebnis zu erzielen, da einige für die Serienproduktion erforderlichen Einschränkungen entfallen.“

So exklusiv wie die Fahrleistungen des Centenario ist auch sein Preis: Denn unter 1,75 Millionen Euro sind Coupé oder Roadster nicht zu haben – natürlich jeweils noch plus Steuer. Dem Erfolg des radikalen Rasers hat das aber nicht geschadet. Im Gegenteil: Wer nicht längst einen Blanco-Scheck nach Sant’Agata geschickt hat, geht bei der Produktion von jeweils nur 20 Exemplaren ohnehin leer aus. Denn alle 40 Centenario waren bereits vor der Premiere in Genf verkauft und werden vom Herbst an binnen eines Jahres ausgeliefert.

In den Jubel zum 100. Geburtstag des Firmengründers und das Debüt der rasenden Rarität mischt sich in Sant’Agata allerdings auch ein wenig Trübsal. Denn die Premiere des Cetenario markiert zugleich das Ende der Ära Winkelmann: Nach elf Jahren räumt der Presidente seinen Chefsessel und wechselt über die Alpen nach Ingolstadt, wo er die Quattro GmbH unter dem neuem Namen Audi Sport zu frischem Glanz führen soll. Die Leistung seiner Autos werden dann geringer sein, die Preise auch und erst Recht die Freiheiten für luxuriöse Spielereien wie den Centenario. Doch dafür wachsen die Stückzahlen und mit ihnen die Verantwortung.