Für Koffer und Kabel: So wird der Kia Optima gleich doppelt zum Helden aller Lademeister
Der Kia Optima wird zum Helden der Lademeister – und das gleich im Doppelpack. Denn für all jene, die gerne mit einem Kabel hantieren, bieten die Koreaner ihr europäisches Flaggschiff künftig erstmals auch als Plug-In-Hybrid an. Und wer beim Laden nicht an Ampere und Akkus denkt, sondern noch immer an Kisten und Koffer, der kann die koreanische Mittelklasse künftig auch als Kombi kaufen. Beide neuen Varianten geben ihren Einstand Anfang März auf dem Genfer Salon und sollen im Herbst in den Handel kommen.
Für ihren ersten Steckdosen-Hybrid spannen die Koreaner einen 156 PS starken Zweiliter-Benziner mit einer E-Maschine von 50 kW zusammen und schrauben eine 9,8 kWh große Lithium-Polymer-Zelle unter die Rückbank und den um etwa 200 Liter kleineren Kofferraum. Binnen fünf an der normalen Haushaltsbuchse geladen, liefert sie den Strom für bis zu 44 Kilometer, auf denen der Optima ein Spitzentempo von 120 km/h erreicht. Gleichzeitig drückt diese Flüsterfahrt den Normverbrauch auf 2,1 Liter und macht das Stufenheck mit einem CO2-Ausstoß von 49 g/km zum Saubermann in der Kia-Familie. Nur der rein elektrische Soul stößt noch weniger Kohlendioxid aus.
Arbeiten beide Motoren mit vereinten Kräften, steigt die Systemleistung auf 205 PS, das maximale Drehmoment liegt dann bei 376 Nm und die Fahrleistungen auf dem Niveau der konventionellen Motorisierungen. Denn bei einem Sprintwert von 9,4 Sekunden und einem Spitzentempo von 195 km/h schwimmt der Optima PHEV buchstäblich mit dem Strom.
Genau wie die Akku-Limousine ist auch der Sportwagon eine echte Premiere. Denn einen Kombi in dieser Klasse hat es bei Kia noch nicht gegeben. Weil aber spätestens seit der Berufung des deutschen Chefdesigners Peter Schreyer in den Konzernvorstand der Blick verschärft nach Europa gerichtet wird und hier zwei von drei Autos in der gehobenen Mittelklasse als Wagon, Tourer, Variant oder T-Modell verkauft werden, riskiert jetzt eben auch Kia eine große Klappe.
Plattform und Format ändern sich dabei nicht, so dass er Sportwagon wie das Stufenheck 4,86 Meter misst. Doch das Dach ist etwas höher und das schmucke Heck bietet entsprechend mehr Platz: Schon bei voller Bestuhlung passen hinter die automatisch aufschwingende Klappe bis zu 553 Liter und damit rund zehn Prozent mehr als bei der Limousine. Und wer mehr Platz braucht, kann mit einem Fingerzeig die dreigeteilte Rücklehne nach vorne schnappen lassen. Das exakte Fassungsvermögen hat Kia zwar noch nicht verraten. Doch 1 500 Liter sind eine realistische Schätzung.
Zwar geht es den Koreaner bei dem Kombi vor allem um die Ladung. Doch haben die Entwickler die Lust nicht ganz vergessen und den Namen Sportwagon nicht nur wegen des schnittigen Designs gewählt. Deshalb bieten sie im Optima Kombi genau wie bei der Limousine neben dem 1,7-Liter-Diesel mit 141 PS und dem 2,0-Liter-Benziner mit 163 PS auch den Turbo aus dem GT an, der mit 245 PS allemal sportliche Ambitionen entwickelt und den Sportwagon mit rund 240 km/h zum Eiltransporter macht. Nur eine Kombination wird es wohl so schnell nicht geben: Für einen Plug-In-Kombi sind die Nischen dann doch zu klein. Lademeister müssen sich also fürs Erste zwischen Kabel oder Koffer entscheiden.