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Bentley Flying Spur: Schneller oder stärker war noch kein anderer Bentley

Published in motosound.de

Glanz und Gloria: Wenn dieser Kühlergrill im Rückspiegel auftaucht, räumt man die linke Spur durchaus freiwillig.

Ihre Majestät, hier kommt Ihr nächster Dienstwagen: Falls die Queen tatsächlich noch einmal das Auto wechselt, dann könnte der neue Bentley Flying Spur ihre erste Wahl sein. Denn der Luxusliner, den die britische VW-Tochter derzeit auf dem Genfer Salon vorstellt und im Sommer in den Handel bringt, ist nicht nur protziger und prunkvoller als je zuvor – und damit der würdige Nachfolger für das aktuelle Jubilee-Car aus Crewe, in dem sich Elizabeth II. schon seit 2002 chauffieren lässt. Sondern ganz nebenbei ist das 5,30 Meter lange Prunkschiff auch die stärkste und schnellste Limousine, die Bentley je gebaut hat.

Zwar trägt der Flying Spur die Verwandtschaft nicht mehr im Namen, doch natürlich gehört auch dieser Wagen zur Continental-Baureihe der Briten und macht deshalb einen evolutionären Generationswechsel mit. Wo man bei Coupé und Cabrio aber schon fast zweimal hinschauen muss, um die Unterschiede zu erkennen, zeugen bei der Limousine mehr als der jetzt beinahe senkrecht stehende Kühlergrill und die neuen Scheinwerfer-Augen von der stilistischen Überarbeitung. Denn vor allem das Heck hat eine völlig neue Kontur bekommen: Die C-Säule ist breiter, der Heckdeckel sitzt tiefer und läuft länger aus. Das erinnert zwar an die aktuellen Rolls-Royce-Modelle, die ja seit zehn Jahren von BMW verantwortet werden, lässt die Konkurrenz-Limousine aber dennoch wesentlich flüssiger und eleganter aussehen.

Gruß nach Goodwood: Das Heck des Bentley erinnert jetzt an die Kehrseite der aktuellen Rolls-Royce-Modelle.

Außen ist der Bentley von einer fast modernen Eleganz, und innen gibt es Lack und Leder satt. Doch nach dem Austausch von mehr als 600 Bauteilen ist vom traditionsreichen Mief nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Mit einem aufwändigen Infotainment-System und riesigen Bildschirmen im Fond ist der Flying Spur endlich in der Neuzeit angekommen und buhlt mit einer herausnehmbaren Touchscreen-Fernbedienung sogar um die Gunst der Generation iPhone. Weil manche Kunden sogar im Auto noch ein wenig arbeiten müssen, um den Wohlstand zu mehren, lässt sich der als Vier- oder Fünfsitzer bestellbare Prunkwagen auch zum mobilen Büro aufrüsten – Schreibtische und WLAN-Anschluss inklusive. Dass unter dem Blech eigentlich noch immer der betagte VW Phaeton steckt, ist spätestens dann längst vergessen.

Trotzdem sind die technischen Rahmenbedingungen natürlich gleich: Auch der Flying Spur fährt mit Allradantrieb und einem Zwölfzylindermotor in W-Form. Allerdings ist der bei Bentley nicht nur mit einer Achtgang-Automatik gekoppelt, sondern auch mit zwei Turboladern beatmet. Sie treiben die Leistung des Luxusliners auf 625 PS und mobilisieren extra fette 800 Nm Drehmoment. Obwohl der Flying Spur mit 2,5 Tonnen beileibe kein Fliegengewicht ist, beschleunigt er kinderleicht und erreicht schon nach 4,6 Sekunden Tempo 100. Schluss ist erst bei 322 km/h – Rekord für einen Viertürer mit dem „Flying B“ auf der Haube.

Lounge in Lack und Leder: Der Flying Spur protzt mit allem erdenklichen Luxus - bis hin zum WLAN-Hotspot bei 322 km/h.

Natürlich steht Bentley für Luxus und Leistung, und nicht zuletzt der Überfluss unter der Motorhaube gehört zum guten Ton der Marke. Doch wird es neben dem sechs Liter großen W12-Motor ganz sicher später auch den V8-Benziner geben, der mit 507 PS noch immer leichtes Spiel mit dem Schwergewicht haben sollte. Aber das ist offenbar nicht alles. „Auch einen Dieselmotor könnten wir uns im Flying Spur ganz gut vorstellen“, lässt Baureihenleiter Ken Scott durchblicken.

Wie viel der neue Flying Spur kosten wird? Exakt sind es 191.590 Euro für das Grundmodell. Sicher: Man muss kein Adeliger und erst recht kein Monarch sein, um sich dieses Auto leisten zu können. Doch ein gewisser Reichtum schadet sicher nicht.

 

Original: Blog | MOTOSOUND

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